Losung: Der HERR sprach: Ich will
diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen. 2.Könige 19,34
Lehrtext: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Lukas 12,32
Liebe Leserin lieber Leser,
das lerne ich heute aus der Losung: Wenn Gott etwas für mich tut, dann nicht
um meinetwillen, sondern um seinetwillen. Einerseits ist das ernüchternd, weil
ich so gar nichts dafür tun kann, dass er mir hilft. All mein Glaube, alle
meine Gebete, Spenden und guten Taten können ihn nicht bewegen, etwas für mich
zu tun. Andererseits ist das tröstlich für mich und entlastend. Ich bin frei
von dem Druck, Gott gefallen zu müssen. Ich muss nicht mehr Sorge haben, ob ich
denn auch wirklich genug getan habe, damit er etwas für mich tut. Ich soll und
kann schlicht und einfach glauben, dass geschieht, was der Name ‚Jesus‘
bedeutet: ‚Gott hilft!‘ Und das tut er auf vielfältige Weise, auch durch andere Menschen, auch durch die Kraft, die er mir gibt.
Doch wenn er mir dann geholfen hat, kann auch ich etwas tun. Dann kann
ich ihm danken und ihn loben. Natürlich bete auch ich und bitte ihn in meinen
Sorgen und Nöten mir zu helfen und denen, die mir am Herzen liegen. Doch
letztlich dient das zu meiner eigenen Beruhigung. Not-wendig ist das nicht;
denn
nicht mein Gebet wendet die Not, sondern seine Gnade. Darauf will ich mich verlassen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Lehrtext. Dieser kleine Vers kann eine große Kraft entfalten. Denn was seiner Gemeinde (kleine Herde), was dir oder mir auch geschieht, - es gilt, woran Gott Freude hat (Wohlgefallen), dass wir in ihm (= Reich) sind und bleiben.
Ich vertraue darauf, dass er tut, was er
sagt. Es geschieht sowieso was er
will. Was sollte auch sonst geschehen? Ich verstehe das nicht immer. Doch wenn
ich glaube, dass sein Wille im Himmel und auf Erden geschieht, glaube ich auch,
dass ich schon immer in seinem Reich bin, da, wo er alles bestimmt. Das schon
begonnen hat, aber noch nicht vollendet ist. Ein anderes kann es dann nicht
geben.
Oder aber ich müsste, wie die spätantike Sekte der Manichäer, wieder an ein „Reich der Finsternis“ glauben, in dem das Böse regiert, das gegen das Reich des Lichts (Gottes) kämpft. Was in der Welt passiert, all die Leiden und Katastrophen legen das sogar nahe. Doch ein solcher negativer Glaube verdüstert nur die gute Nachricht Jesu von Gott als dem barmherzigen Vater und seiner bedingungslosen Liebe für alle.
Mir bleibt nichts anderes übrig,
- als nicht nur
Freude und Glück, sondern auch Leiden und Schmerzen aus Gottes Hand zu nehmen
- im festen Vertrauen, dass er weiß was er tut und tut was er will
- und dass für
mich kleinen Menschen und die Schöpfung im Ganzen einmal alles gut wird.
Gebet: Herr, dass dein Wille geschieht, dass gut für mich ist, was du willst und tust, das will ich glauben. Doch ich weiß, dass auch Schmerzen und Leid dazugehören. Ich fürchte, dass das über meine Kraft gehen könnte und mein Glaube unter solcher Last zerbricht. Wirst du mir dann tragen helfen? Werde ich gerade dann deine Nähe und Kraft spüren? Ich hoffe auf dich. Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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