Lehrtext: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen. Lukas 1,68.74-75
Liebe Leserin und lieber Leser,
die Kathedrale Notre-Dame in
Paris - jetzt strahlt sie wieder im alten, im neuen Glanz. Alles ist repariert. Frankreich hat eines seiner großen nationalen Symbole wieder. Die
Franzosen sind stolz, dass Notre-Dame gerettet und wiederhergestellt wurde. „Notre-Dames!“,
„Notre-Dames!“ – man kann diese Kirche zurecht bewundern, wie man auch den
Eiffelturm ein paar hundert Meter weiter bewundert. Beides Meisterwerke der Architektur und der Ingenieurskunst.
Sinn und Zweck von Kathedralen und Kirchen
Doch wofür wurde diese Kathedrale gebaut? Vielleicht war es auch die Eitelkeit des Bischofs Maurice de Sully und des französischen Königs Ludwig VII., die sich damals im Jahr 1163 mit Notre-Dame ein Denkmal setzen wollten. Aber wie jede andere Kirche und Kapelle erfüllt sie erst dann ihren Zweck, wenn die Gläubigen darin gemeinsam und öffentlich tun, was sie auch zuhause tun können: Gott für seinen Segen und seine Hilfe danken und ihn bitten, dass er ihnen vergebe, sie behüte und ihnen in Jesus nahe sei.
Sie erfüllt vor allem ihren Zweck, wenn Menschen in ihr das Wort Gottes hören, es sich zu Herzen nehmen und ihr Leben danach ausrichten (Losung). Wo das aber nicht geschieht, sind Notre-Dame und alle anderen Gotteshäuser vielleicht interessante Gebäude, vielleicht sogar nationale Symbole, Wahrzeichen für Städte und Dörfer, aber sie verfehlen ihren Zweck.
Die schönste Kirche
Die Kirche ob als Gebäude oder als Institution soll Menschen helfen, dass sie tun, was Jesus in Übereinstimmung mit dem Propheten Jeremia (800 Jahre zuvor) sagt: »Bessert euer Leben und euer Tun!« (Losung). Wenn das nicht geschieht, so möchte ich fortfahren, braucht es solche Gebäude nicht. Der eigentliche Tempel aber, die schönste Kirche ist noch immer dein Herz. Darin will dein „Vater im Himmel“ deinen Glauben stärken, dich lieben und trösten. Da fällt auch die Entscheidung, ob man sein Leben und Tun bessern will.
Der Tempel in Jerusalem,
Notre-Dame in Paris, die Frauenkirche in Dresden – schön und gut. Aber sie sind
nicht mehr als zerbrechliche Hüllen aus Stein. Gott braucht sie nicht. Doch er
freut sich über den lebendigen Tempel, die lebendige Kirche in dir. Da will der
Schöpfer und König der Welt wohnen. Das ist sein Gottes-Haus.
Gebet: Ja, Herr, ich öffne dir die Tür meines Herzens. Es soll dein Tempel sein. So komm du auch zu mir, dass du mich segnest und mir hilfst. Dein Wort soll mein Licht sein, das alle Furcht und Finsternis in mir verbannt. Dich will ich preisen und ehren in meinen frohen und in meinen schweren Stunden. Du bist ja mein Gott. Dir verdanke ich alles, was ich bin und habe. Amen
(Gebet in Anlehnung an die Verse 4 und
5 von Lied 1 „Macht hoch die Tür“ im Ev. Gesangbuch)
Herzliche Grüße und eine gesegnete Adventswoche,
Ihr / dein Hans Löhr
PS: Dass
die Tempel und Kirchen Gotteshäuser genannt wurden, hatte sie nicht davor
bewahrt, in Kriegen zerstört zu werden. Allein in Deutschland waren es während
des Zweiten Weltkriegs mehrere tausend. Eine genaue Zahl liegt nicht vor. Auch
heute und in Zukunft sind sie nicht davor gefeit.
Der Jerusalemer Tempel, von dem in der Losung die Rede ist, wurde gleich
zweimal zerstört: zuerst 587/586 vor Christus von den Babyloniern. Sein
Nachfolgebau aus dem Jahr 515 vor Christis wurde 70 nach Christus von den Römer
zerstört. Danach konnte bis heute kein jüdischer Tempel mehr in Jerusalem
gebaut werden.
Ein dritter Tempel?
Inoffizielle Baupläne von extremistischen Juden für den dritten Tempel existieren
längst. Ihre Verwirklichung setzt voraus, dass die muslimische Al-Aqsa-Moschee
und der Felsendom auf dem ehemaligen Tempelberg mitten in Jerusalem gesprengt
werden. Die aber sind die nach Mekka und Medina heiligsten Stätten für zwei
Milliarden Muslime. Die Folgen kann sich jeder selbst ausmalen.
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus:
„Dichtung und Wahrheit“
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1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
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Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version
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Sie können die Losungsauslegungen gerne
über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren,
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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Einen gesegneten 3. Advent wünsche ich ALLEN .
AntwortenLöschenDanke für diese Auslegung. Mir ging ein Kindergebet durch den Kopf : ich bin klein mein Herz ist rein , soll niemand drin wohnen als Jesus allein . So habe ich vor über 70 Jahren mit meiner Mutter gebetet .
Danke Herr Löhr immer wieder wünsche ich mir diese Liebe und diesen Frieden Gottes in meinem Herzen das meine Familie erkennt das Jesus wirklich zu uns auf die Erde gekommen ist um alle Menschen zu erlösen was gäbe ich darum diese Unruhe und Wut in mir los zu werden aber ich habe dennoch Vertrauen in meinem Hernn Jesus und lerne immer wieder auch durch ihre Andachten Gott segne sie und ihre Familie herzliche Grüße Angelika
AntwortenLöschenDanke für die Erinnerung, dass Kathedralen und Kirchen nicht nur als Gebäude gesehen werden sollen. Ich wünsche mir heute, dass ich im Gottesdienst zur Ruhe komme und der Herr in mein Herz einziehen kann. Einen gesegneten dritten Adventssonntag allen.
AntwortenLöschenEbenfalls danke für die Erinnerung, dass Kathedralen und Kirchen nicht nur als Gebäude gesehen werden.Der eigentliche Tempel aber, die schönste Kirche ist immerhin dein Herz - bin so dankbar für diese Aussage, da ich Schritt für Schritt langsam meinem Herzen näher komme, die Verbitterung wird weniger, die Dankbarkeit und Freude größer, zumindest im Moment und in diesem Sinne, euch allen einen schönen Adventssonntag, Elisabeth
AntwortenLöschenDanke Herr Löhr, und alles einen gesegneten 3. Advent. Inge
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