Losung: Ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein. 2.Mose 6,7
Lehrtext: Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! 1.Johannes 3,1
Liebe Leserin, lieber Leser,
gehört dir Gott? Falls nicht, wem sonst? Wer ist sein Volk?
Wessen Vater ist er? Wer sind seine Kinder? Im zweiten Buch Mose (Losung)
herrscht noch die Vorstellung eines Stammes- oder Volksgottes vor: Den
Israeliten gehört Gott Jahwe. Den anderen Völkern gehören ihre Götter. Die
Israeliten verstanden sich als von ihrem Gott auserwählt unter allen Völkern
der Erde.
Doch dieser Glaube war nicht haltbar. Schon im Alten Testament weitet
sich das Verständnis dahin, dass die ganze Welt mit allen Geschöpfen und allen
Völkern Gott gehört, da er sie geschaffen hat. Sie alle sind von Anfang an und
ausnahmslos von ihm angenommen. Auch du.
Keine Auserwählten, leider
Selbst im Neuen Testament musste sich dieser Glaube erst
durchsetzen. Dass es noch immer Christen, christliche Gruppen und Kirchen gibt,
die sich als von Gott auserwählt verstehen, ist menschlich verständlich – wer
möchte nicht etwas Besonderes sein? Aber bei Lichte besehen widerspricht das
dem Evangelium Jesu, der Frohen Botschaft für alle Welt.
Auch wer sich entschieden von Gott abwendet, wer ihn gar
nicht kennt, wem er gleichgültig ist oder wer einer anderen Religion angehört,
ist dennoch sein Geschöpf, sein Kind. Jeder Mensch hat nur einen Menschen als
Vater, egal welches Verhältnis die beiden zueinander haben. Jedes Geschöpf hat
ein und denselben Gott als Schöpfer und Vater, das von ihm bedingungslos (!) geliebt wird. Auch du. Und ich sage dazu: zum
Glück!
Das schwarze Jesuskind
Die Weihnachtsbotschaft gilt allen Menschen. Die
Weihnachtsfreude ist für alle da. Gott wurde in seinem Sohn Jesus nicht
Hebräer, Grieche, Römer oder Afrikaner. Er wurde Mensch. Deshalb liegt in
Afrika völlig zurecht ein schwarzes Jesuskind in der Krippe und in Russland ein
weißes. Deshalb begegnet uns Jesus in jedem hilfsbedürftigen Menschen, den wir
freundlich annehmen, aber auch in dem, den wir ablehnen und abschieben (Matthäus 25,31-40).
Wir sollen nicht „Gottes Kinder“ heißen, wir sind es (Lehrtext), aber nur zusammen mit allen anderen. Und wir
bleiben es, egal, was geschieht. Das bestimmen nicht wir, sondern er. Wir aber
können „unserem Vater im Himmel“ Ehre machen, wenn wir in jedem anderen
Menschen ebenfalls sein Kind sehen, unsere Schwester und unseren Bruder und ihn
so behandeln. Das ist manchmal schwer, sehr schwer und übersteigt unsere
seelischen Kräfte. Denken wir nur an den Amokfahrer von Magdeburg. Aber das ist
dann eben unsere Schwäche und unser Unvermögen, nichts, worauf wir stolz
sein und weshalb wir uns im Recht fühlen könnten.
Seine Seele ist größer,
sein Herz ist weiter
Die Kraft das Kindes von Bethlehem und des Mannes von
Golgatha aber ist stärker. Seine Seele ist größer und sein Herz weiter. Er
vergibt auch denen, die wir verabscheuen und denen wir nicht vergeben wollen
und nennt sie seine Schwestern und Brüder. Er vergibt auch uns den Kleinglauben
und die Hartherzigkeit. Gott sei Dank!
Gehört dir Gott? Ja, aber den anderen auch. Bist du sein
Geschöpf und Kind? Ja, aber die anderen auch – ausnahmslos.
Gebet: Herr,
vergib mir meine kleine Kraft, wenn ich es nicht übers Herz bringe, auch die
als meine Menschengeschwister anzusehen, die ich verurteile. Schenke mir deinen
Geist der Versöhnung und Barmherzigkeit, dass ich dich mit meinem Leben und Tun
ehre. Amen
Herzliche Grüße und einen gesegneten ersten
Weihnachtsfeiertag!
Ihr / dein Hans Löhr
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus:
„Dichtung und Wahrheit“
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1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
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Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version
anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag
aufrufen.
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Sie können die Losungsauslegungen gerne
über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren,
kopieren und versenden.
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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Lichtvolle , gesegnete Weihnachtstage 🕯🙏
AntwortenLöschenDanke für die gute Botschaft auch heute trotz aller Unsicherheiten, trotz aller Kriege, trotz aller Gewalt!
AntwortenLöschenIch wünsche Ihnen, Ihren Lieben und allen Lesern einen gesegneten 1. Weihnachtstag!🙏
Lieber Herr Löhr vielen Dank für die Mutmachende Auslegung, heute kommt meine Tochter mit ihren Kindern und ich bete darum das sie sich willkommen fühlt und sie Gottes Liebe durch mich sehen kann herzliche Grüße und Gottes Segen Ihnen und Ihrer Familie Angelika
AntwortenLöschenEine wunderbare Botschaft von Ihnen, Herr Löhr für den heutigen Christtag für uns Christen, Kinder, Geschöpfe Gottes - ob wir es so sehen oder nicht - wir sind alle Menschen Geschwister. Lieber Gott, mach uns frei für Versöhnung, mach uns frei für Vergebung - das ist mein Wunsch für Weihnachten
AntwortenLöschenIhre Worte am ersten Weihnachtstag haben mir den Blick wieder geweitet für die Sicht auf meine Mitmenschen. Möge der Herr mir die Kraft verleihen, ihnen liebend zu begegnen. Allen gesegnete Weihnachten!
AntwortenLöschenEine wunderbare Botschaft, die doch so nicht stimmt: Die Bezeichnung «aus Gott geboren» in der Bibel zeigt deutlich den Unterschied zwischen den Geschöpfen Gottes und Kindern Gottes. Aber wie wird man ein Kind Gottes? Eine Antwort lesen wir im Johannesevangelium, Kapitel 1 Vers 12: „All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“
AntwortenLöschen"Denken wir nur an den Amokfahrer von Magdeburg. Aber das ist dann eben unsere Schwäche und unser Unvermögen, nichts, worauf wir stolz sein und weshalb wir uns im Recht fühlen könnten." ??? Es ist Behörden- und Politikerversagen, nichts Anderes und das zum vielfach wiederholten Male. Wann wacht endlich die Bevölkerung auf?
AntwortenLöschenDanke lieber Herr Löhr, liebe Deinen Nächsten wie dich selbst.
AntwortenLöschenDas ist in der Tat nicht immer leicht. Aber auch ich bin nur ein Mensch, habe meine Fehler so wie jeder andere. Dafür danke ich Gott, das er mich trotzdem liebt und begleitet an jedem neuen Tag.
Ihnen und allen Mitlesern einen frohen 1. Weihnachtstag.
Bleiben Sie behütet und gesegnet. Inge