Mittwoch, 25. Dezember 2024

Geschwister hl

Losung: Ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein. 2.Mose 6,7

Lehrtext: Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! 1.Johannes 3,1


Liebe Leserin, lieber Leser,

gehört dir Gott? Falls nicht, wem sonst? Wer ist sein Volk? Wessen Vater ist er? Wer sind seine Kinder? Im zweiten Buch Mose (Losung) herrscht noch die Vorstellung eines Stammes- oder Volksgottes vor: Den Israeliten gehört Gott Jahwe. Den anderen Völkern gehören ihre Götter. Die Israeliten verstanden sich als von ihrem Gott auserwählt unter allen Völkern der Erde.
Doch dieser Glaube war nicht haltbar. Schon im Alten Testament weitet sich das Verständnis dahin, dass die ganze Welt mit allen Geschöpfen und allen Völkern Gott gehört, da er sie geschaffen hat. Sie alle sind von Anfang an und ausnahmslos von ihm angenommen. Auch du.

Keine Auserwählten, leider

Selbst im Neuen Testament musste sich dieser Glaube erst durchsetzen. Dass es noch immer Christen, christliche Gruppen und Kirchen gibt, die sich als von Gott auserwählt verstehen, ist menschlich verständlich – wer möchte nicht etwas Besonderes sein? Aber bei Lichte besehen widerspricht das dem Evangelium Jesu, der Frohen Botschaft für alle Welt.
Auch wer sich entschieden von Gott abwendet, wer ihn gar nicht kennt, wem er gleichgültig ist oder wer einer anderen Religion angehört, ist dennoch sein Geschöpf, sein Kind. Jeder Mensch hat nur einen Menschen als Vater, egal welches Verhältnis die beiden zueinander haben. Jedes Geschöpf hat ein und denselben Gott als Schöpfer und Vater, das von ihm bedingungslos (!) geliebt wird. Auch du. Und ich sage dazu: zum Glück!

Das schwarze Jesuskind

Die Weihnachtsbotschaft gilt allen Menschen. Die Weihnachtsfreude ist für alle da. Gott wurde in seinem Sohn Jesus nicht Hebräer, Grieche, Römer oder Afrikaner. Er wurde Mensch. Deshalb liegt in Afrika völlig zurecht ein schwarzes Jesuskind in der Krippe und in Russland ein weißes. Deshalb begegnet uns Jesus in jedem hilfsbedürftigen Menschen, den wir freundlich annehmen, aber auch in dem, den wir ablehnen und abschieben (Matthäus 25,31-40).

Wir sollen nicht „Gottes Kinder“ heißen, wir sind es (Lehrtext), aber nur zusammen mit allen anderen. Und wir bleiben es, egal, was geschieht. Das bestimmen nicht wir, sondern er. Wir aber können „unserem Vater im Himmel“ Ehre machen, wenn wir in jedem anderen Menschen ebenfalls sein Kind sehen, unsere Schwester und unseren Bruder und ihn so behandeln. Das ist manchmal schwer, sehr schwer und übersteigt unsere seelischen Kräfte. Denken wir nur an den Amokfahrer von Magdeburg. Aber das ist dann eben unsere Schwäche und unser Unvermögen, nichts, worauf wir stolz sein und weshalb wir uns im Recht fühlen könnten.

Seine Seele ist größer, sein Herz ist weiter

Die Kraft das Kindes von Bethlehem und des Mannes von Golgatha aber ist stärker. Seine Seele ist größer und sein Herz weiter. Er vergibt auch denen, die wir verabscheuen und denen wir nicht vergeben wollen und nennt sie seine Schwestern und Brüder. Er vergibt auch uns den Kleinglauben und die Hartherzigkeit. Gott sei Dank!

Gehört dir Gott? Ja, aber den anderen auch. Bist du sein Geschöpf und Kind? Ja, aber die anderen auch – ausnahmslos.

Gebet: Herr, vergib mir meine kleine Kraft, wenn ich es nicht übers Herz bringe, auch die als meine Menschengeschwister anzusehen, die ich verurteile. Schenke mir deinen Geist der Versöhnung und Barmherzigkeit, dass ich dich mit meinem Leben und Tun ehre. Amen
 

Herzliche Grüße und einen gesegneten ersten Weihnachtsfeiertag!

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.

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Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.

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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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8 Kommentare:

  1. Lichtvolle , gesegnete Weihnachtstage 🕯🙏

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  2. Danke für die gute Botschaft auch heute trotz aller Unsicherheiten, trotz aller Kriege, trotz aller Gewalt!
    Ich wünsche Ihnen, Ihren Lieben und allen Lesern einen gesegneten 1. Weihnachtstag!🙏

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  3. Lieber Herr Löhr vielen Dank für die Mutmachende Auslegung, heute kommt meine Tochter mit ihren Kindern und ich bete darum das sie sich willkommen fühlt und sie Gottes Liebe durch mich sehen kann herzliche Grüße und Gottes Segen Ihnen und Ihrer Familie Angelika

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  4. Eine wunderbare Botschaft von Ihnen, Herr Löhr für den heutigen Christtag für uns Christen, Kinder, Geschöpfe Gottes - ob wir es so sehen oder nicht - wir sind alle Menschen Geschwister. Lieber Gott, mach uns frei für Versöhnung, mach uns frei für Vergebung - das ist mein Wunsch für Weihnachten

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  5. Ihre Worte am ersten Weihnachtstag haben mir den Blick wieder geweitet für die Sicht auf meine Mitmenschen. Möge der Herr mir die Kraft verleihen, ihnen liebend zu begegnen. Allen gesegnete Weihnachten!

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  6. Eine wunderbare Botschaft, die doch so nicht stimmt: Die Bezeichnung «aus Gott geboren» in der Bibel zeigt deutlich den Unterschied zwischen den Geschöpfen Gottes und Kindern Gottes. Aber wie wird man ein Kind Gottes? Eine Antwort lesen wir im Johannesevangelium, Kapitel 1 Vers 12: „All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“

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  7. "Denken wir nur an den Amokfahrer von Magdeburg. Aber das ist dann eben unsere Schwäche und unser Unvermögen, nichts, worauf wir stolz sein und weshalb wir uns im Recht fühlen könnten." ??? Es ist Behörden- und Politikerversagen, nichts Anderes und das zum vielfach wiederholten Male. Wann wacht endlich die Bevölkerung auf?

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  8. Danke lieber Herr Löhr, liebe Deinen Nächsten wie dich selbst.
    Das ist in der Tat nicht immer leicht. Aber auch ich bin nur ein Mensch, habe meine Fehler so wie jeder andere. Dafür danke ich Gott, das er mich trotzdem liebt und begleitet an jedem neuen Tag.
    Ihnen und allen Mitlesern einen frohen 1. Weihnachtstag.
    Bleiben Sie behütet und gesegnet. Inge

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