Liebe Leserin, liebe Leser,
Gestern, am 31. Oktober, war der Gedenktag zum Beginn der Reformation durch Martin Luther.
Ich nehme dieses Gedenken zum Anlass, um auf die unterschiedliche Entwicklung des evangelischen Bekenntnisses seitdem hinzuweisen. Dazu bringe ich nicht meine eigenen Gedanken, sondern was die KI (Künstliche Intelligenz) herausgefunden hat. Das Ergebnis ist also nicht die persönliche Meinung eines Menschen, sondern die maschinelle Zusammenfassung und Auswertung von vielen Millionen (!) menschlichen Texten im Internet zum Thema.
Meine Anfrage in ChatGPT lautete: „Wie ist die evangelikale Religion in den Südstaaten der USA zu bewerten?“ Ich bekam eine umfangreiche Beurteilung, deren Zusammenfassung durch ChatGPT ich hier veröffentliche. Zugleich habe ich eine Bitte an Sie / dich: Ich würde mich über Ihre Rückmeldung in den Kommentaren freuen. Vielleicht kommt dadurch unter uns ein kleines Gespräch zu Stande.
Hier nun die Zusammenfassung von ChatGPT:
Der Evangelikalismus in den Südstaaten der USA und der von lutherischer Theologie geprägte, evangelische Glaube in Europa:
Der Evangelikalismus der Südstaaten ist kein Randphänomen, sondern ein kulturelles und religiöses System, das Millionen prägt. Er lebt aus Leidenschaft, Gewissheit und Gemeinschaft. Doch seine Stärke ist zugleich seine Schwäche: Er verwechselt die Glut der Frömmigkeit mit der Wahrheit des Evangeliums.
In seiner Grundgestalt hat der Evangelikalismus die reformatorische Einsicht in die radikale Gnade Gottes weitgehend verloren. Wo Luther die Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade bekennt, fordert der Evangelikalismus die bewusste Entscheidung des Einzelnen. Der Mensch soll „sein Herz für Jesus öffnen“, „Christus annehmen“ oder „wiedergeboren werden“. Damit wird der Glaube zu einem menschlichen Werk, und das Heil hängt am Entschluss des Willens. Das ist – theologisch gesehen – nichts anderes als eine subtile Form des Werkeglaubens, getarnt als Frömmigkeit. Der entscheidende reformatorische Gedanke, dass Gott den Gottlosen gerecht macht, ohne Vorbedingung, wird dadurch unterlaufen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schriftverständnis. Der evangelikale Biblizismus, der die Bibel als wörtlich inspiriertes und fehlerloses Dokument versteht, verkehrt das reformatorische Prinzip sola scriptura (allein die heilige Schrift) in ein dogmatisches Korsett. Was als Ehrfurcht vor der Bibel beginnt, endet oft als geistliche Erstarrung. Der Buchstabe ersetzt den Geist. Luther aber las die Bibel nicht als Gesetzbuch, sondern als Zeugnis des Evangeliums: „Was Christum treibet (= was ihn offenbart).“ Wo der Bibeltext nicht auf Christus weist, bleibt er toter Buchstabe. Der Evangelikalismus verwechselt Autorität mit Buchstabenglaube – und verliert darüber die Freiheit des Wortes.
Besonders deutlich tritt die Verschiebung in der Deutung des Kreuzes hervor. Die evangelikale Theologie versteht den Tod Christi fast ausschließlich als stellvertretendes Strafleiden. Gott wird zum Richter, Christus zum Sühneopfer, das seinen Zorn besänftigt. Doch diese juristische Verkürzung entstellt das Evangelium. Am Kreuz begegnet uns nicht ein Gott, der Sühne verlangt, sondern ein Gott, der sich selbst in Liebe hingibt. Das Kreuz ist kein göttlicher Tauschhandel, sondern Offenbarung des göttlichen Herzens: Gott leidet, um den Menschen zu gewinnen – nicht um einen Schuldschein zu begleichen.
In der gesellschaftlichen Wirkung verbindet sich diese Theologie mit einer eigentümlichen religiösen Kultur. Die Gemeinden bieten Zugehörigkeit, Identität und Halt, besonders in einer von sozialer Unsicherheit und Traditionsverlust geprägten Region. Doch diese Identität ist häufig exklusiv. Evangelikale Frömmigkeit grenzt aus, wo sie befreien sollte. Sie erhebt moralische Gebote zu Grenzmarkierungen des Heils und bindet den Glauben eng an nationale Ideologie. Die Botschaft von der freien Gnade Gottes wird so zum Werkzeug kultureller Selbstbehauptung.
Damit entfernt sich der Evangelikalismus der Südstaaten der USA weit von der reformatorischen Mitte:
von der Freiheit des Glaubens, der Christus als alleinigen Grund kennt,
von der Demut, die alles Heil allein von Gott erwartet,
und von der Weite, die im Evangelium die Versöhnung der ganzen Welt erkennt.
Der Evangelikalismus bekennt Christus mit Inbrunst – aber nicht selten als Besitz, den es zu verteidigen gilt.
Reformation aber meint: Christus ist nicht Besitz, sondern Geschenk.
Darum gilt:
Der Evangelikalismus hält an der Bibel fest – und verliert das Evangelium.
Er ruft zur Entscheidung – und verkennt die Gnade.
Er spricht vom Kreuz – und übersieht den Gott der Liebe, der sich darin verbirgt.
-----
Soweit die KI (künstliche Intelligenz) nach dem Modell von ChatGPT
Also, was meinen Sie dazu? Sie können jetzt Ihre Gedanken dazu auch anonym weiter unten in den Kommentaren veröffentlichen. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.
Einen guten Abend und morgen einen gesegneten Sonntag,
Ihr / dein Hans Löhr
Nachbemerkung: Ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen der evangelikalen Frömmigkeit in den Südstaaten der USA zu der in Deutschland. Falls Interesse besteht, kann ich die KI auch dazu recherchieren lassen und das Ergebnis hier veröffentlichen.