Dienstag, 29. Oktober 2024

Glaube: Wunder und Geschenk hl

Losung: Der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. Sprüche 2,6

Lehrtext: 25 Jesus sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. 26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen. 27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. Matthäus 11,25


Liebe Leserin, liebe Leser,

der Glaube kann nicht künstlich erzeugt, wissenschaftlich entdeckt oder gar bewiesen werden. Niemand kann mich nötigen zu glauben, auch ich mich nicht. Er bleibt letztlich Sache des Einzelnen und wird meines Erachtens nur als Geschenk (= Gnade) und nicht als persönliche Leistung erfahren. Da kommt es nicht auf mich an.

Hart gesagt: Wer sich auf seinen Glauben etwas einbildet, hat keinen. Auch kannst du noch so klug und gebildet sein, deshalb wirst du noch lange nicht glauben. Oft steht gerade den Klugen ihre Klugheit und den Gebildeten ihre Bildung im Wege, wenn es um den Glauben geht (Lehrtext). Denn er lässt sich weder berechnen noch beweisen. Und doch geht es hier nicht um ein entweder – oder. Auch die sogenannten „Unmündigen“ glauben nicht automatisch, und ebensowenig sind Kluge, Weise und Gebildet automatisch ungläubig. Entscheidend für mich ist, um welchen Glauben es sich handelt.

Gott ist nicht irgendwer und irgendwas

An einen Gott glauben viele Menschen in vielen Religionen und vielen Ländern. Und ich will ihnen ihren Glauben nicht bestreiten. Wer bin ich, dass ich das dürfte. Aber als Christ sollte ich nicht an irgendeinen Gott glauben, von dem ich mir oder andere sich irgendwelche Vorstellungen machen. Für mich hat Gott ein Gesicht und eine Geschichte. Es ist das Gesicht Jesu und dessen Geschichte von der Krippe bis zum Kreuz. In ihm zeigt sich Gott, wie er von uns Menschen geglaubt, erkannt und gesehen werden will – und zwar ausschließlich in ihm. Darauf legen die Verfasser des Neuen Testaments besonderen Wert. Das ist es auch, was uns Christen zu Christen macht und von allen anderen Religionen unterscheidet, ohne dass wir uns darauf etwas einbilden sollten.

Jesus, der Weg Gottes zu dir und dein Weg zu ihm

In den Folgesätzen nach dem heutigen Lehrtext heißt es unmissverständlich: „Niemand kennt Gott, den Vater, als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will(Matthäus 11,27b). Gott zeigt sich in ihm und nur in ihm. Vor oder nach, über, neben oder unter Jesus Christus ist kein Gott. Im Neuen Testament der Bibel, im Kolosserbrief, heißt es sogar: „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare. Er ist vor allem und es besteht alles in ihm. Er, Jesus Christus, ist das Geheimnis Gottes, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig(Kolosser 1,15.16a.17. / 2,2c.3.9).

Es hat schon etwas gedauert, bis ich trotz Theologiestudium die ganze Tragweite dieser Aussagen, dieses Bekenntnisses begriffen hatte. Aber dann wurden diese Sätze auch für mich zu einer Art Offenbarung. Jetzt weiß ich, wenn ich an Gott glaube, an wen ich da glaube; wenn ich mich ihm anvertraue, wem ich mich da anvertraue. Ihn muss ich nicht mit religiöser Betriebsamkeit beeindrucken, nicht mit Opfern bestechen, nicht mit Ritualen beschwören und mit Magie manipulieren. Vor ihm muss ich mich weder fürchten noch ein schlechtes Gewissen haben. Ihn kann ich lieben, ehren und vertrauen, weil ich von ihm geliebt, gesegnet und behütet bin.
Schade, wenn ich meinem Glauben und Gottvertrauen selbst im Weg stünde, weil ich meine, dass mein Intellekt, mein sogenannte Weisheit und Klugheit (Lehrtext), meine Bildung und mein Verstand wichtiger und bedeutsamer wären als seine Liebe.

Meine Welt in seiner Welt, seine Welt in meiner Welt

Und ein Letztes: Glauben heißt für mich, mitten in dieser Menschenwelt in seiner Welt, in seinem Reich leben. Der Glaube hilft mir, mein Leben mit allem, was es ausmacht, zu deuten, anzunehmen und dafür dankbar zu sein. Und wenn ich bete, frage ich nicht, ob das Sinn hat und ob es Gott überhaupt gibt. Dann begebe ich mich ganz in seine Hand und sage:

Gebet: „Herr, du umgibst mich von allen Seiten und bist bei mir. Du leitest, segnest und rettest mich. Du vergibst mir mein Versagen und lässt mich glauben, lieben und hoffen. Dir gehöre ich ganz. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Montag, 28. Oktober 2024

Bibelworte für dich hl

Losung: Du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen. Psalm 16,10

Lehrtext: Jesus spricht zu Marta: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Johannes 11,25-26


Liebe Leserin, liebe Leser,


an meinem Schlafzimmerschrank hängt ein Zettel mit Versen aus Psalm 16, aus dem die heutige Losung stammt. Immer wieder einmal fällt nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen mein Blick darauf. Dann lese ich diese Verse, die so etwas wie ein kleines Bekenntnis sind, und nehme sie mit in den Tag oder in die Nacht:

Herr, mein Gott, bei dir suche ich Zuflucht! Ich bekenne: Du bist mein ganzes Glück! Du, bist alles, was ich habe; du gibst mir, was ich zum Leben brauche. In deiner Hand liegt meine Zukunft.
Bei dir, Herr, bin ich in Sicherheit. Denn du wirst mich nicht dem Totenreich überlassen, ich gehöre ja zu dir. Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich großes Glück. Amen (Psalm 16, Auswahl. Übersetzung: HFA = Das heutige Gebet).

Mal ehrlich, diese Verse kommen dem Psalm 23, über den ich am letzten Samstag an dieser Stelle nachgedacht habe, schon recht nahe. Ich sollte sie ebenfalls auswendig lernen.

Mir ist natürlich klar, dass sie von einem Menschen stammen, der gerade ziemlich glücklich gewesen sein musste. Die Bibel schreibt sie wieder einmal König David zu. Na und? Soll es denn nur Psalmen und Gebete geben von Menschen in tiefer Not? Davon haben wir einige. Genauso wertvoll sind die anderen wie die Psalmen 16 und 23. Und sie tun mir gerade auch dann gut, wenn es mir schlecht geht. Sie bringen mich auf andere Gedanken, setzen mich auf eine andere Glaubensspur. Sie verschaffen mir Distanz zu meinen augenblicklichen Problemen und sagen mir, was bei allen Sorgen jetzt doch auch gilt:

Gute Nachricht von Gott

Gott gibt, ja er ist meine Zuflucht, meine Zukunft, meine Sicherheit, mein „Eigentümer“, mein Weg zum Leben, meine Freude, mein Begleiter, mein Glück. Das alles steht in den wenigen kurzen Sätzen von Psalm 16 (siehe oben). Da will ich jetzt erstmal nichts mehr hinzufügen außer den Satz, dass diese Psalmverse reines Evangelium sind, frohe Botschaft, die in Jesus Mensch geworden ist.

Einwände?

Natürlich könnte ich auch etwas dagegen einwenden, wenn ich auf den Zustand unserer Welt oder meinen Gesundheitszustand schaue. Das tue ich oft genug und darum will ich das gerade jetzt nicht. Heute soll die ungetrübte Freude an Gott im Mittelpunkt der Losungsauslegung stehen und das Bekenntnis, dass ich ihm gehöre und er bei mir ist. Davon soll mich heute nichts abbringen und morgen auch nichts; auch nicht der Gedanke ans Sterben (Losung). In seiner Hand liegt mein Schicksal. Da ist es am besten aufgehoben. 

Herzliche Grüße,                                                                                   

Ihr / dein Hans Löhr 

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Sonntag, 27. Oktober 2024

Schubladen und fremde Schuhe hl

Losung: Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer. 5.Mose 6,4

Lehrtext: Es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. 1.Korinther 12,6


Liebe Leserin, liebe Leser,

Schubladen sind praktisch, vor allem in der Küche, solange man eine gewisse Ordnung hält: da das Besteck, dort die Schneidbretter; da das Frühstücksgeschirr, dort das Backpapier, die Alufolie, die Frischhaltefolie, ... Andernfalls werden Schubladen zum Albtraum und stehlen wertvolle Lebenszeit, weil du ständig am Suchen bist.
Schubladen im Kopf sind dagegen eher problematisch: „Das ist richtig, das ist falsch“. „Das ist gut, das ist böse“. „Das ist wertvoll, das ist Schrott“ ... 

Schubladendenken

Wer in solchen Schubladen denkt, spart sich das Nachdenken, läuft aber Gefahr, ungerecht und selbstgerecht zu werden. Doch wenn ich einem Menschen gerecht werden will, muss ich die Schubladen meiner Vor-Urteile, meiner vorschnellen Urteile erst mal zulassen. Stattdessen sollte ich in seine Schuhe schlüpfen, um zu verstehen, warum er manches anders beurteilt, warum er sich anders verhält als ich, warum er so ist wie er ist.

Die Macht der nackten Angst

Gott hat sich, bildlich gesprochen, in Jesus unsere Menschenschuhe angezogen. Und was er dabei entdeckt hat, war zunächst nicht Bosheit und Gewalt, Lüge und Schuld. Das springt uns Menschen immer sofort ins Auge. Er sah zuerst die nackte Angst im hintersten Winkel des Menschenherzens. Sie zwingt vor allem uns Männer, so zu sein, wie wir gar nicht sein wollen. All das Machtgehabe, das Konkurrieren, Kämpfen und Protzen sind oft nur die Symptome einer tiefsitzenden Angst aus mangelndem Gottvertrauen und damit auch eines geringen Selbstvertrauens. – Zur Beruhigung meiner Geschlechtsgenossen: Auch das ist vielleicht eine Schublade. Ob an meiner Aussage etwas dran ist, möge jeder selbst entscheiden.

Gesamtverantwortung Gottes

Was das mit der Losung heute zu tun hat? Sie sagt: "Gott wirkt alles in allen." Er hat die Gesamtverantwortung für das ganze Universum, auch für die Erde, auch für unsere Menschenwelt. Auch dafür, wie wir ticken. Das entlässt mich nicht aus meiner Verantwortung für mich und mein Lebensumfeld. Aber es entlastet mich. Ich bin nicht der Heroe Atlas aus der altgriechischen Mythologie, der die ganze Welt auf seinen Schultern trägt. Ich muss nichteinmal mein Schicksal allein tragen. Gott trägt auch meine Last mit. Er will mir die Angst nehmen, dass ich alles kontrollieren und im Griff haben müsste. Dass es an mir läge, zu strampeln, damit ich nicht untergehe. In Jesus schenkt er mir seine Liebe. Sie hilft mir, ihm zu vertrauen und die Angst mit allen ihren negativen Folgen klein zu halten. "Furcht ist nicht in der Liebe", heißt es im 1. Johannesbrief (4,18). Und Gottvertrauen trocknet die Angst aus.

Da er "alles in allen" wirkt, will ich ihm auch zutrauen, dass er weiß, was er tut und alles zu einem guten Ende bringt. Das hilft mir, meine "Schubladen" zu öffnen und meine Vorurteile auszuräumen, meine Schuhe mal vorübergehend aus- und die meiner Mitmenschen anzuziehen.

Vielleicht ist das ein wirksames Mittel, dass Frieden in mir einzieht, in meinen Beziehungen und weit darüber hinaus. Ein Mittel, das hilft, Antwort auf die Frage zu finden, warum der andere so ist wie er ist; wovor hat er Angst und wie ich sein Vertrauen gewinnen kann, um sie ihm zu nehmen. Für mich wäre das auch ein Mittel für die diplomatischen Bemühungen um Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten, besser als Schuldzuweisungen, Sanktionen und Waffen.

Gebet: Herr, du wirkst alles in allen. Du suchst dir dazu Menschen, die dir vertrauen und die auch andere dafür gewinnen. Solche, die erstmal verstehen wollen, statt gleich zu verurteilen. So ein Mensch will ich sein, voll Gottvertrauen und frei von Angst, ein Mensch der Versöhnung und des Friedens, dein Mensch. Wirke in mir den Glauben, der das möglich macht. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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Samstag, 26. Oktober 2024

Mein Zentrum der Bibel und des Glaubens hl

Losung: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Psalm 23,1

Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Johannes 10,11


Liebe Leserin, liebe Leser, 

heute taucht wieder mal ein Vers aus Psalm 23, meinem Lieblingspsalm, im Losungswort auf. Seit meiner Kindheit sind mir diese Worte vertraut. Auch ich habe sie meine Grundschüler und Konfirmanden auswendig lernen lassen. Ob etwas hängengeblieben ist? Ob sie, die jetzt erwachsen sind, in unserer Zeit und Welt mit diesem Psalmgebet etwas anfangen können? Das Zentrum dieses Psalms ist Vers 4. Für mich ist er zugleich das Zentrum der Bibel und meines Glaubens. 

Gebet: 

Der Herr ist mein Hirte,
– Gott, dir gehöre ich.

Mir wird nichts mangeln.
– Du gibst mir, was ich zum Leben brauche.

Er weidet mich auf einer grünen Aue
– Du weißt, wo es mir gut geht

und führet mich zum frischen Wasser.
– und stillst meinen Durst nach Leben

Er erquicket Seele.
– Du machst mich wieder froh.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
– Du zeigst mir den richtigen Weg.

Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück;
– Auch wenn ich durch eine schwere Zeit gehe, bleibe ich zuversichtlich,

denn du bist bei mir (Vers 4).
– weil du mit mir gehst.

Dein Stecken und Stab trösten mich.
– Bei dir bin ich sicher.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
– Wer mir Böses will, muss erfahren, dass du für mich sorgst.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
– Du tust mir gut und bist großzügig.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.
–  Zu jeder Zeit bist du für mich da.

Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
– Bei dir bin ich geborgen und daheim.

Amen
– So ist es.

Herzliche Grüße,                                                                                   

Ihr / dein Hans Löhr 

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Freitag, 25. Oktober 2024

Nicht in Stein gemeißelt hl

Losung: Halte dich an die Unterweisung, lass nicht von ihr ab, bewahre sie, denn sie ist dein Leben. Sprüche 4,13

 

Lehrtext: Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die dich unterweisen können zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. 2.Timotheus 3,14-15

Liebe Leserin, liebe Leser,

ja, das ist gut, wenn ich nicht achtlos beiseite lasse oder gar vergesse, was ich einst im Glauben gelernt habe. Dazu gehören viele biblische Geschichten, Psalmen und Erfahrungen, die die Menschen der Bibel zu ihrer Zeit mit Gott und der Welt gemacht haben. Die sie mit Gott in der Welt, also mit Jesus, gemacht haben. Dazu gehört vor allem die gute Nachricht von ihm, das Evangelium. Dazu gehören auch Gebete, die ich als Kind gelernt habe sowie ältere und neue Choräle und Lobpreislieder. Nicht zu vergessen die Gottesdienste aus unterschiedlichen Anlässen, die ich erlebt habe. Das alles ist für mich ein großer Schatz, den ich in mir trage, "aus dem ich Altes und Neues (!) hervorholen kann" (Matthäus 13,52), um mich daran zu erfreuen und damit zu leben.

Aber - und es wäre seltsam, wenn ich jetzt nicht auch "aber" sagen würde - ich darf nicht den Fehler begehen, jenen Schatz aus Unsicherheit oder gar Angst in mir zu vergraben und unangetastet zu lassen. Ich soll ihn, sagt Jesus, im täglichen Leben, im Miteinander mit anderen einsetzen, ihn vermehren und Gutes damit tun (Matthäus 25,14-28).

Gottes Wort ist lebendig

Denn das Wort Gottes in der Bibel ist nicht erstarrt. Es will zu jeder Zeit von jedem Menschen mit seinen jeweiligen Erfahrungen wieder neu befragt und verstanden werden. Es soll auch zu mir in meine aktuelle Lebenssituation sprechen und ebenso zu dir. Da kann es durchaus sein, dass Gottes Wort dir und mir etwas Verschiedenes sagt. Darüber muss man dann nicht rechthaberisch streiten, sondern kann es nebeneinander stehen und gelten lassen. Aus der Bibel erfahre ich, Jesus selbst ist das lebendige Wort Gottes (Johannes 1,1.4.14).

Dazu mache ich mir immer wieder klar: sein Wort habe ich nur aus Menschenmund. Es ist nicht in toten Stein gemeißelt. Und ich darf es nicht einsperren in die Zeit seiner Entstehung vor 2000 bis 3000 Jahren. Die Bibel ist kein Museumsstück in einer verschlossenen Vitrine, gesichert und bewacht, damit ihr auch ja niemand zu nahe kommt. Gottes Wort lebt auch von der Freiheit meines Glaubens und Nachdenkens und sagt mir, was gut tut und hilft, was mich heute glauben, lieben und hoffen lässt. ‚Dabei will ich bleiben.‘ (Lehrtext).

Gebet: Herr, vielleicht habe ich alles gelesen, was in der Bibel von dir geschrieben steht. Aber ich habe längst nicht alles verstanden. Ich bin darauf angewiesen, dass du durch dein Wort zu mir sprichst, auch durch andere Menschen und das, was mir widerfährt. Ich bin darauf angewiesen, dass ich dich und dein Wort immer wieder neu höre und verstehe, damit ich im Wechsel der Zeiten bei dir bleiben kann. Höre nicht auf, zu mir zu reden, um meinen Glauben zu beleben und mein Vertrauen zu stärken. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 24. Oktober 2024

Meine Seele in seiner Welt hl

Losung: Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht. Psalm 36,10 

Lehrtext: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Johannes 1,4


Liebe Leserin, liebe Leser,


ich habe die Wahl.
- Ich kann meine Seele dieser Welt überlassen. Kann ihr mit Haut und Haar verfallen und allem, was ich in ihr liebe, die Menschen, die mir nahestehen zuerst. Ich kann mich dem hingeben, was ich an ihr bewundere: die Natur und die Kunst; die technischen Errungenschaften und großartigen Erfindungen; die atemberaubenden Entdeckungen und tiefen Erkenntnisse - und die Musik, immer wieder die Musik.

Ich kann meine Seele dem Schmerz überlassen und dem Leid; der Krankheit und der Verzweiflung, die mich packt, wenn ich die Nachrichten sehe. Und ich kann in Schwermut versinken, wenn ich daran denke, was für eine Welt wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen ...

Dem allen kann ich mich ausliefern, auch meinen Hoffnungen und Ängsten, meinen Gedanken und Gefühlen. Und, ehrlich gesagt, ich tu's auch.

Aber gibt es dazu nicht doch eine Alternative, eine andere Möglichkeit? Habe ich nicht die Wahl, mich entweder dieser Welt hinzugeben oder Gott, der „Quelle des Lebens“ (Losung), aus der alles kommt? Der Kraft, die alles geschaffen hat, zu der Menschen "Gott" sagen? Die Jesus "Vater" nennt, der segnet und liebt, erlöst und vergibt?

Wem also kann, wem soll, wem will ich meine Seele, überlassen?

Für mich ist das keine Alternative, kein Entweder - Oder. Ich kann ja den "Vater unser" nur auf irdische Weise erfahren. Auch meine Gefühle und Gedanken, auch meine Sinne, mein Geist und mein Glaube sind Teil seiner Schöpfung und dieser Welt. Mit vielen sichtbaren und zahllosen unsichtbaren Fäden bin ich mit ihr verwoben, gewebt von ihm als ein Muster in sein kosmisches Kleid, das ihn schmückt (Psalm 104,1+2).

Ich muss meine Seele nicht der Welt überlassen. Ich bin ohnehin ein Teil von ihr. Ich muss sie nicht Gott überlassen. Ich gehöre ihm sowieso.

Habe ich die Wahl? - Ich brauche nicht zu wählen; denn er hat mich erwählt und dich und alles, was er geschaffen hat und liebt. 

Beten mit Psalm 104: Ich will den HERRN preisen von ganzem Herzen. HERR, mein Gott, wie groß du bist! Prächtig ist dein Kleid. Licht umhüllt dich wie ein Mantel. 
Deine Werke sind Zeugen deiner Weisheit. Die Herrlichkeit des HERRN währe ewig! Er freue sich an dem, was er geschaffen hat! Singen und preisen, loben und danken will ich ihm mein Leben lang: Halleluja!
 

Herzliche Grüße,                                                                                   

Ihr / dein Hans Löhr 

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Mittwoch, 23. Oktober 2024

Geführt auf allen Wegen hl

Losung: Verwirf mich nicht in meinem Alter, verlass mich nicht, wenn ich schwach werde. Psalm 71,9

Lehrtext: Jesus spricht zu Petrus: Amen, amen, das sage ich dir: Als du jung warst, hast du dir selbst den Gürtel umgebunden. Du bist dahin gegangen, wohin du wolltest. Aber wenn du alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken. Dann wird ein anderer dir den Gürtel umbinden. Er wird dich dahin führen, wohin du nicht willst Johannes 21,18

Liebe Leserin, liebe Leser,

Helmut Gollwitzer war einer meiner Theologieprofessoren Anfang der 70er Jahre in Berlin. Den Titel für seinen Erlebnisbericht über die Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion hat er dem Nachsatz zu unserem Lehrtext entnommen: „Und führen wohin du nicht willst“. Nein, in ein Kriegsgefangenenlager wollte er auf keinen Fall. Aber ihm blieb keine andere Wahl. Er hat es auch deshalb überlebt, weil er glaubte, dass Gott auch in den Zeiten der Not bei ihm bleibt und ihn führt.

Beten und tun, was recht ist

Aufgrund der Erfahrungen, die er in jener Zeit gemacht hatte, hat er später auch politische Verantwortung übernommen. Für ihn war das die notwendige Ergänzung zu seinem Gottvertrauen: glauben, beten und zugleich alles dafür tun, dass auch geschehen kann, worum man Gott bittet.

Jeder, der glaubt, muss sich mit dieser Frage auseinandersetzen: Hat Gott auch mit meinen finsteren Tälern, mit meinen Krisen- und Leidenszeiten zu tun? Geht es dabei nicht nur um Unglück, um fremde und eigene Schuld, sondern auch um einen schweren Weg, auf dem er mich führt, um solche Zeiten zu bestehen?

Wertvolle Erfahrungen

Nicht immer gibt es ein Happy End, ein gutes Ende. Manches Schicksal, wie wir Menschen sagen, werden wir nicht mehr los: eine gescheiterte Ehe, einen beruflichen Misserfolg, eine nicht heilbare Krankheit, den Verlust eines lieben Menschen, Narben an Leib und Seele ...

Im besten Fall können solche ‚Brüche‘ zu wertvollen Erfahrungen werden, die dich seelisch wachsen und reifen lassen. Durch die du lernst, anzunehmen, was du nicht mehr ändern kannst und deinem Gott rückhaltlos zu vertrauen. 

Gebet: Herr, wohin auch immer mein Weg mich noch führt, du verlässt mich nicht und bleibst an meiner Seite. Du führst mich durch Freude und Leid, durch helle Tage und finstere Nächte dorthin, wo du mich haben willst. Du bist ja mein Hirte, mein treuer Gott. Das gibt mir die Kraft, anzunehmen, was ist und auch dir treu zu bleiben. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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Dienstag, 22. Oktober 2024

Seine Zeugen in unserer Welt hl

Losung: Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR. Jesaja 43,10

Lehrtext: Jesus spricht: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Apostelgeschichte 1,8

Liebe Leserin, liebe Leser,

wie soll das zugehen, ein Zeuge Jesu zu werden? Bist du einer?
Ohne die Kraft des Heiligen Geistes, keine Zeugen. So heißt es in der Apostelgeschichte (Lehrtext). Niemand also wird Jesu Zeuge aus menschlicher Geisteskraft, sonst wären nur die mit dem höchsten Intelligenzquotienten dazu berufen. Doch für Gott sind auch die menschlichen Geistesriesen nicht größer und bedeutender als die geistig Behinderten.

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Ein Abglanz davon steht in der Verfassung unseres Landes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - unabhängig von seiner Machtfülle, seines Reichtums, seiner Leistung, seines Charakters, seiner Moral, seiner Hautfarbe, seines Geschlechts, seiner Herkunft, seines Alters, seiner Weltanschauung und Religion. Auch die Würde eines Mörders ist unantastbar. Nicht zuletzt deshalb sind in unserem Land Folter und Todesstrafe geächtet.
Ich bin mir inzwischen nicht einmal mehr sicher, ob ein Mensch sich seine Würde selbst nehmen kann. Nach meinem Glauben hat Gott sie ihm verliehen. Nur er könnte sie ihm nehmen. Doch dafür gibt es keine Anzeichen.

Zurück zum Lehrtext: Jeder kann Zeuge Jesu sein, in dem sich Gott zeigt (offenbart), auch jemand, der nicht glaubt. Wie gesagt, hier kommt es nicht auf den Menschen, sondern auf Gott an. Er gibt seinen Geist wem und solange er will.
Wir möchten nur allzu gern bestimmen, wer dessen würdig ist, möchten nach unseren Vorstellungen auswählen, "selektieren" und etikettieren. Aber das führt mitten hinein in die Unmenschlichkeit.

Gewürdigt, Zeuge seiner Menschenfreundlichkeit zu sein

Jesus hat seine Zeugen nicht in der „besseren“ Gesellschaft ausgesucht, nicht an der Universität, nicht unter dem Kirchenpersonal seiner Zeit, nicht unter Hochschullehrern, Juristen, Regierungsmitgliedern ... Er rief Fischer und andere sogenannte "kleine Leute" in seine Gemeinschaft und würdigte sie, seine Zeugen zu sein. Sie sollten seine Barmherzigkeit und Güte verkündigen, seine ungeteilte Menschenfreundlichkeit und bedingungslose Liebe, worin Gott sich spiegelt. Dafür braucht es keinen Doktortitel und auch kein Theologiestudium.

Und heute sind wir seine Zeugen, du und ich, in dieser unserer oft so erbarmungslosen Welt. Aber bekommen wir dazu auch die "Kraft des Heiligen Geistes"? Ja, in dem Augenblick und solange, da wir in seinem Sinn und Geist leben.

Gebet: Herr, ich will dich damit ehren, dass andere spüren, wes Geistes Kind ich bin. Doch das kann ich nicht aus eigenem Antrieb, wenn du mir dazu nicht die Kraft deines Geistes gibst. Darum bitte ich dich. Und darauf verlasse ich mich, dass du das tust. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Montag, 21. Oktober 2024

Brückenkopf seiner Herrschaft hl

Losung: Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen. Jesaja 43,21

Lehrtext (1): Christus ist Gottes treuer Sohn und Herr über Gottes Haus. Dieses Haus sind wir, seine Gemeinde, wenn wir bis zum Ende entschlossen und freudig auf Christus vertrauen und uns durch nichts von der Hoffnung abbringen lassen, die unser Glaube uns schenkt. Hebräer 3,6 (Übersetzung: Hoffnung für alle)

Liebe Leserin, liebe Leser,

ob du es für möglich hältst oder nicht, wir sind Gottes Haus in dieser Welt, das Haus, in dem er durch Christus regiert (Lehrtext). Genauer: du bist Gottes Haus. Er wohnt und regiert in dir. Da, wo du bist, ist sein Reich, da herrscht er, da ist das Reich des Friedens inmitten einer Welt von Rache und Krieg, Gewalt und Leid, Gier und Angst, Lüge und Schuld ...

Und da ist es völlig egal, wie groß nach menschlichem Ermessen sein Reich ist, wie stark die Gottesherrschaft, von der Jesus immer wieder gepredigt hat, die er durch sein Verhalten hat wirksam werden lassen. Im Grunde genommen ist es schon ein großes Wunder, dass es in dieser Menschenwelt einzelne gibt, die sich bemühen, nicht nur zu ihresgleichen anständig zu sein.

Raum für sein Reich

Auf wen sonst kommt es denn heute an, wenn nicht auf dich und mich? Nein, nicht wir herrschen, aber wir sind das Haus, sind der Regierungssitz, in dem Gott durch Jesus regiert. Wir sollen und können uns selbst beherrschen, dass wir ihm nicht mit unseren negativen Gefühlen und Gedanken, Worten und Werken ins Handwerk pfuschen. Dass wir ihm in uns Raum geben, sein Reich aufzurichten, seine Herrschaft auszuüben für uns und durch uns für andere, mit denen wir zu tun haben.

Kein ganz einfacher Gedanke. Doch es lohnt sich, wie ich meine, darüber noch einmal in Ruhe nachzudenken.

Gott hat eigene Maßstäbe

Gott misst mit anderen Maßen als Menschen. Was uns klein scheint, kann für ihn groß sein. Was uns unbedeutend scheint, kann für ihn besonders wichtig sein. Dein Glaube ist für ihn wichtig und groß. Er ist für Gott das Feuer, mit dem er das Hoffnungslicht entzündet. Ohne den Glauben, die Liebe und die Hoffnung aber versinkt die Welt in Finsternis trotz aller Großstadtlichter, Computer- und Handybildschirme.

„Ihr seid das Licht der Welt“, sagt Jesus zu seinen Jüngerinnen und Jüngern, zu dir und zu mir (Matthäus 5,14). Damals waren es, soweit man weiß, zunächst nur ein paar Dutzend. Heute sind wir mehr. Wie viele? Das weiß Gott allein. Aber für ihn sind wir genug, dass er in uns und durch uns herrscht und regiert für seine Welt. Deshalb will ich mir keine Sorgen machen um den Zustand und die Größe der Kirchen, über die Zahl der Taufen und Austritte. Das ist seine Sache. Doch ich will da, wo ich bin, ein Stützpunkt sein, ein Brückenkopf seines Reiches, von dem aus er wirkt.

Senfkorn des Glaubens

Liebe Leserin, lieber Leser, legen wir unsere Maßstäbe beiseite und geben wir dem Raum in uns, der auf seine Weise sorgt, dass seine Herrschaft aus kleinsten Anfängen groß wird, der aus dem Senfkorn unseres Glaubens Bäume wachsen lässt, in denen „die Vögel des Himmels“ wohnen können (Matthäus 13,31-32 u.a.).

Gebet: Herr, ich klage, dass man von dir und deiner Macht so wenig spürt. Aber das ist falsch. Du hast deine Möglichkeiten, aus unscheinbaren Anfängen Großes werden zu lassen. Dir genügt mein Senfkornglaube, dass du auch durch mich wirkst. Dass das möglich ist, dafür will ich mich nach dir richten und eine Zelle deines Reiches sein. Und wenn ich wieder einmal den Zustand der Welt beklage, will ich mich fragen, was ich tue, damit es da, wo ich lebe, anders ist. Amen

Herzliche Grüße und eine gesegnete neue Woche!

Ihr / dein Hans Löhr

(1) Lehrtext in der Übersetzung Martin Luthers: Christus aber war treu als Sohn über Gottes Haus. Sein Haus sind wir, wenn wir den Freimut und den Ruhm der Hoffnung festhalten. Hebräer 3,6

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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