Dienstag, 16. September 2025

Was die Himmel erzählen hl

Losung: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (Psalm 19,2) und die Schöpfung verkündigt seiner Hände Werk. 
3Ein Tag sagt’s dem andern,
und eine Nacht tut’s kund der andern, 
4ohne Sprache und ohne Worte; unhörbar ist ihre Stimme. 
5Ihr Schall geht aus in alle Lande und ihr Reden bis an die Enden der Welt.”


Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutige Losung – was für ein schönes, poetisches Bibelwort, ja der ganze Psalm 19.

Das will ich mir mal genauer vorstellen, wie sich Abend- und Morgenrot die Ehre Gottes erzählen; und, wenn ich einen Blick und ein Ohr dafür habe, auch mir. Wie Sonne und Mond und alle Sterne von Gott reden, von seiner Majestät und Pracht und von seiner Liebe, mit der er alles geschaffen hat, – auch dich und mich.

Ja, von seiner Liebe erzählen sie. Sie hat ihn bewogen, die ganze Schöpfung aus dem Nichts zu schaffen: Atome und Zellen und aus ihnen Pflanzen und Tiere samt uns Menschen. Und wir alle zusammen ehren ihn und rühmen seinen Namen.

Die Himmel erzählen, was Gott tut und an Weihnachten  auch die Engel. Sie singen sein Lob: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.” Alle Sterne des Himmels und alle Geschöpfe beugen sich vor dem, der in einem Futtertrog liegt, in einem Viehstall. Denn Jesus, das Kind in der Krippe und der Mann am Kreuz, ist Gottes Ehre. In ihm ist seine Liebe erschienen (1. Johannesbrief 4,9).

Manchmal aber bleibt mir das Lob im Halse stecken, wenn ich auf all das Dunkle in unserer Welt schaue. Ich will davor nicht die Augen verschließen. Will mithelfen, es wenigstens in meiner kleinen Welt ein bisschen heller und leichter zu machen. Dabei hilft mir, immer wieder den Blick zu heben:

  • nach oben in den Sternenhimmel – und mich an Gott freuen, der Himmel und Erde geschaffen hat.
  • in die Krippe – und seine Liebe spüren, die Mensch geworden ist.
  • auf das Kreuz – und hören, dass Gott uns treu bleibt und vergibt.

Gebetslied:

Himmel, lobe prächtig
deines Schöpfers Taten
mehr als aller Menschen Staaten.
Großes Licht der Sonne,
schieße deine Strahlen,
die das große Rund bemalen.
Lobet gern,
Mond und Stern,
seid bereit, zu ehren
einen solchen Herren.

(EG 327,2 Wunderbarer König)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

*************************** 

Hinweis zu Losung und Lehrtext

1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer

So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

 ******************************


Sonntag, 14. September 2025

Er sorgt für euch (Predigt) hl

Also wenn mir beim Abräumen zum dritten Mal ein Kaffeelöffel auf den Boden fällt, spätestens dann, 

liebe Freunde, 

bin ich nicht mehr Pfarrer, sondern nur noch Mensch. Dann blinzeln meine zwei Kater kurz, drehen ihre Ohren in die Richtung, woher der Kraftausdruck kam, und schlafen weiter. Sie kennen das schon und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.

Aber ich lasse mich von solchen Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen. Öfter als mir lieb ist. Und dann sage ich zu mir: „Hans, was ärgerst du dich denn so über solche Kleinigkeiten. Bück dich und heb den Löffel auf."

Ja, liebe Freunde, warum soll man sich selbst ärgern? Reicht es nicht schon, wenn andere dich ärgern? Aber nun lassen einen bestimmte Dinge mal nicht kalt. Oder ist es dir gleichgültig, wie es in deiner kleinen und in der großen Welt zugeht?

Ich jedenfalls mache mir Sorgen um ein Familienmitglied, das mir nahe steht, um den gegenwärtigen Zustand unserer Welt und, ja, manchmal auch um meine Gesundheit. Und ich denke, dass jetzt einige hier sind, die ähnliche Sorgen haben. Zu euch sage ich: Lassen wir unsere Sorgen, die wir hierher in den Gottesdienst mitgebracht haben, am Schluss einfach da.

>>>>> HL legt drei größere Steine auf den Altar <<<<<

Diese drei Steine sollen für all die Sorgen stehen, die wir auf dem Herzen haben. Ich lege sie auf den Altar unter Jesu Kreuz. Da gehören sie hin. Er sagt in der Bergpredigt: „Sorgt euch nicht um das, was die Zukunft bringt. Euer himmlischer Vater weiß, was ihr braucht. Es reicht schon, dass jeder Tag seine eigene Plage hat“. Und im ersten Petrusbrief greift der Apostel Jesu Wort auf und ermutigt alle, die seine Worte lesen: „Alle eure Sorge werft auf ihn, Christus; denn er sorgt für euch!“ Ja, das will ich hier zusammen mit euch tun, jetzt in Gedanken und später im Gebet. Und dann?

Vielleicht gehen wir nachher wirklich erleichtert aus der Kirche nach Hause. Doch spätestens morgen haben sich manche Sorgen wieder ins Herz zurück geschlichen. Das liegt nicht daran, dass wir zu wenig Glauben hätten. Wir uns einfach zu viele Sorgen machen.

Die Älteren von euch erinnern sich vielleicht noch, wie früher oft ganze Bauernfamilien auf den Äckern unterwegs waren, um Steine aufzuklauben und auf einen Haufen zu werfen. Das war eine mühsame Arbeit. Aber nur so konnte das Feld für das nächste Jahr wieder bestellt werden. Doch wenn zwei, drei Jahre vergangen waren, fing die Plackerei wieder von vorn an. Es schien, als würden die Steine aus dem Boden wachsen. Aber die Bearbeitung des Bodens sowie Hitze, Frost und Starkregen führen eben dazu, dass immer wieder aufs Neue Steine freigelegt werden.

Und genauso, scheint mir, ist es auch bei dir und bei mir. Wir können heute unsere Sorgensteine unter das Kreuz legen, aber morgen oder in ein paar Tagen liegen sie wieder auf unseren Herzen. Wir können sie im Gebet an Gott abgeben und sollten das auch tun, denn das kann uns erleichtern. Aber ein für allemal werden wir sie einfach nicht los.

Ein alter Vers sagt:

Was helfen uns die schweren Sorgen, / was hilft uns unser Weh und Ach? Was hilft es, dass wir alle Morgen / beseufzen unser Ungemach. / Wir machen unser Kreuz und Leid / nur größer durch die Traurigkeit.

Das, liebe Freunde, sollten wir nicht tun. Und deshalb ist es für mich wichtig, am Morgen, wenn ich die Augen aufschlage, zuerst einmal Gott zu danken, dass ich lebe und aufstehen kann. So bekommt der Tag schon mal ein positives Vorzeichen. So fängt er mit einem Dank und nicht mit einem Seufzer an. Und das wirkt sich auch auf die nachfolgenden Stunden aus.

Im Johannesevangelium betet Jesus für die Menschen, die Gott ihm gegeben hat. Er bittet nicht, dass er ihnen, dass er uns die Welt erspart und damit auch Sorgen und Leid, Angst und Tod. Aber er bittet, dass wir darin nicht untergehen, sondern durch das Böse hindurch bewahrt und erlöst werden (Johannes 17,15).

Genau das sagen wir auch im Vaterunser, wenn wir gemeinsam beten „Und erlöse uns von dem Bösen“. Wir bitten nicht, dass uns böse Erfahrungen komplett erspart bleiben. Sie gehören zu diesem Leben in dieser Welt und in dieser Zeit dazu. Aber wir bitten, daraus erlöst und befreit zu werden. Mitten im Leben und an seinem Ende, wenn Gott vollenden wird, was er mit uns angefangen hat. Er, der ohne mein Zutun mit allem begonnen hat, mit der Schöpfung und mit dir und mit mir, er wird auch ohne mein Zutun alles zu einem guten Ende bringen. Darauf hoffe ich.

Wenn, liebe Freunde, mir das nächste Mal ein Kaffeelöffel runterfällt, wird mir vielleicht wieder ein Kraftausdruck entfahren. Doch dann bin ich hoffentlich so geistesgegenwärtig und sage: 

Gebet: Gut, Herr, dass es nur um einen Löffel geht. Und die anderen Sorgen? Die gebe ich jetzt dir. Du wirst für mich sorgen. Und für das Schwere, das bleibt, gib mir Kraft, es zu tragen. So will ich mithelfen, dass das Leben auch für andere friedlich und erträglich bleibt. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Montag, 8. September 2025

Blütenblätter der Liebe

Lehrtext: Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Galater 5,22-23

Liebe Leserin, lieber Leser,

Zu meiner ersten Pfarrstelle Anfang der Achtzigerjahre gehörte ein Seniorenheim. Einer der Altenpfleger dort war Kommunist. Ab und zu haben wir uns ein wenig unterhalten. Einmal zitierte er Karl Marx mit dem Satz, der mir sofort einleuchtete und den ich deshalb behalten habe: „Das Kriterium der Wahrheit ist die Praxis“. 

Bewährung im Alltag

Ja, man kann über viele schöne Dinge schreiben, diskutieren und predigen. Aber letzten Endes kommt es darauf an, dass unsere Theorien und Werte auch wahr und wirklich werden. Dass sie sich im Alltag, also in der Praxis, bewähren. Sonst sind sie nur Schall und Rauch.

Paulus nennt im Lehrtext jene Werte, an denen ein Christ sich orientieren kann. Für mich sind es universelle Werte, gültig für alle Menschen – unabhängig von Land, Zeit, Religion oder politischer Überzeugung. Ich verstehe sie als „Menschenpflichten“. Sie sollten die Menschenrechte ergänzen, die 1948 in der Charta der Vereinten Nationen festgeschrieben wurden. Schade, dass dies nicht geschehen ist. Diese Menschenpflichten könnten für jeden ein innerer Kompass sein.

Doch wer seine Machtinteressen durchsetzen und andere vertreiben oder gar vernichten will, dem sind Menschenrechte wie Menschenpflichten sowieso egal, wie in allen Kriegen und jetzt wieder in Gaza.

Ein Kompass ist noch kein Ziel

Mir aber sollen sie nicht egal sein. Gerade jene Werte aus dem Lehrtext, allen voran die Liebe, sollen mein Fühlen und Denken, mein Verhalten und Handeln bestimmen. Schließlich bin ich Christ. 

Andererseits bin ich alt genug, um zu wissen, dass mir das immer nur ansatzweise gelingt. Auch ein innerer Kompass ist noch keine Garantie, dass man das Ziel auch erreicht. 

Doch wie werden jene Werte und Haltungen in mir und dann auch nach außen hin wirksam? Von dem christlichen Mystiker Meister Eckart (gest.1328) ist folgender Satz überliefert:

Fände Gott soweit Raum in mir, wie in unserem Herrn Jesus Christus, er würde mich ebenso völlig mit seiner Flut erfüllen. Denn der Heilige Geist kann sich nicht enthalten, in all das zu fließen, wo er Raum findet, und so weit, wie er Raum findet.“ 
Für mich hat es sich gelohnt, diesen Satz mehrmals zu lesen und über ihn intensiv nachzudenken. Mir fiel das dazu ein: 

Aufräumen in Herz und Hirn

Nein, ich kann nicht aus eigener Kraft nach den Werten aus dem Lehrtext leben. Doch mir liegt daran, dass der Geist Jesu in mir Raum findet. Auch in mir soll er blühen und Frucht bringen. Dazu brauche ich seine Hilfe, um meine negativen Gefühle und Gedanken zu entrümpeln und in Herz und Hirn aufzuräumen – das ist meine tägliche innere Hausarbeit.

So entsteht wieder Platz für ihn, dass er mich erfüllt mit „Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ (Lehrtext). Wie Blütenblätter fügen sie sich zusammen zur schönsten Blume: zur Liebe. Sie ist das Kriterium des Glaubens. An ihr zeigt sich, was mein Glaube im Alltag wert ist und wer ich wirklich bin (1. Korinther 13,2).

Und so bete ich mit den Worten Paul Gerhardts:

Gebet: 
Mach in mir deinem Geist Raum,
Dass ich dir werd' ein guter Baum
Und lass mich Wurzel treiben.
Verleihe, dass zu deinem Ruhm
Ich deines Gartens schöne Blum'
Und Pflanze möge bleiben.
Amen

Paul Gerhard, EG 503 „Geh aus mein Herz“ Vers 14 aus dem Jahr 1653, fünf Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg. 

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

*************************** 

Hinweis zu Losung und Lehrtext

1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer

So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

 ******************************

Mittwoch, 3. September 2025

Wann es Tag wird hl

Lehrtext: 
Jesus sagt: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“ Matthäus 5,44-45

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wie soll ich meine Feinde lieben können, wenn ich bleibe, wie ich bin – ein Mensch mit all seinen Grenzen und Schwächen?

Eigentlich denke ich: so richtige Feinde habe ich nicht. Doch ich muss meine derzeit negativen Gefühle gegenüber den Regierungen von Israel, Russland, Afghanistan und den USA beherrschen und darf sie schon gar nicht auf die Menschen in jenen Ländern übertragen. 

Sie alle sind Menschen wie du und ich – mit ihren guten und ihren problematischen Seiten, mit negativen und destruktiven Gefühlen. Aber genauso wie wir sind auch sie fähig zu Mitgefühl, Freundlichkeit und Liebe.

Wir alle sind Gottes Geschöpfe, seine Kinder, die er nicht weniger liebt als mich – unabhängig davon, welcher Religion sie angehören oder ob sie überhaupt glauben. Das denke ich mir nicht aus. So erfahre ich Gott, wie er sich in Jesus zeigt. Und das lässt meine Mitmenschen in einem neuen Licht erscheinen: in seinem Licht.

Dazu eine kleine Geschichte: Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmen könne, in der die Nacht endet und der Tag beginnt. „Ist es, wenn man von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?“, fragte einer. „Nein“, sagte der Rabbi. „Ist es, wenn man einen Apfelbaum von einer Birke unterscheiden kann?“, fragte ein anderer. „Nein“, sagte der Rabbi. „Aber wann ist es dann?“, fragten die Schüler. „Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen blicken kannst und darin deinen Bruder siehst. Bis es soweit ist, ist die Nacht noch bei uns.“ Bis ich ihn, so möchte ich ergänzen, im Licht und mit den Augen Jesu sehen kann.

Deswegen, liebe Leserin, lieber Leser, sind mir nicht alle sympathisch – auch nicht in meiner kleinen Welt. Doch das ist mein Problem. Entscheidend ist, dass ich sie nicht zu Feinden mache, sondern bereit bin, mich auch mit denen zu verständigen, die schwierig sind und mich befremden.

Und was hat es damit auf sich, seine Feinde zu lieben?

Wie eingangs gesagt: Aus eigener Kraft kann ich das nicht. Ich müsste ein neuer Mensch werden. Und das verheißt Gott in der heutigen Losung: „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben.“ (Hesekiel 36,26) Diese Zusage ermutigt mich, es zu versuchen.

Gebet:

Ja, Herr, darum bitte ich dich: Gib mir ein neues Herz und einen neuen Geist, damit ich alle Menschen – in der Nähe und in der Ferne – in deinem Licht sehen kann, im Licht der Liebe Jesu. Und wenn ich dabei versage, dann hör nicht auf, an mir zu arbeiten. Amen.

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

*************************** 

 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

 ****************************** 


Montag, 1. September 2025

glaubenstrotzig hl

Bibelwort für den Monat September: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.“ Psalm 46,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jemand, der mir am Herzen liegt, kämpft gerade in der Klinik mit einer schweren Krankheit. Doch ich bin zuversichtlich, dass er wieder gesund wird. Warum? Weil es für mich zur Zuversicht keine Alternative gibt. Alles andere wäre katastrophal. 

Nein, dafür habe ich keine Garantie. Ich habe nur meinen Glauben. Aber was heißt schon "nur"?

Wie, so frage ich mich, kann einer zuversichtlich sein, der niemand hat, dem er in schlaflosen Nächten seine Sorgen geben kann? Der nicht weiß, wem er sich und seine Angehörigen anvertrauen kann?

Offenbar geht auch das. Denn manche sagen, sie seien zuversichtlich, seien optimistisch auch ohne Gott. Sie werden schon ihre Gründe haben. Das will ich respektieren.

Mein Grund zur Zuversicht hat einen Namen und steht im Bibelwort für den Monat September. Warum ich mir dieses Wort zu eigen mache, liegt an denen, die es vor langer Zeit im Psalm 46 gemeinsam gebetet haben. Sie haben das nicht einfach so dahingesagt. Sie haben ihre Not offen beim Namen genannt. Doch sie klagten nicht nur. Sie bekannten freimütig:

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke“ und fuhren glaubenstrotzig fort: „Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge. Die Gläubigen* sollen dennoch guten Mutes bleiben.“ Psalm 46,2+3

Nein, auch ich will meine Zuversicht nicht preisgeben. Will auf meinen Gott hoffen bis zuletzt. Seine Stärke und Kraft ist auch in uns Menschen wirksam, wo einer für den anderen einsteht. Und auch in mir, wenn ich die Hände zusammenlege und mich an ihn wende.

So will auch ich guten Mutes bleiben. Denn ich weiß, wem ich meine Sorgen geben, und wem ich meine Angehörigen und mich anvertrauen kann. Und wenn auch du das in deinen Nöten und Ängsten tust, dann sind wir damit schon mal nicht allein.

Doch auch dieser Frage muss ich mich stellen: Falls sich meine Zuversicht nicht erfüllt, was dann? Ich weiß es nicht. Das muss dann der wissen, dessen Wille geschieht:

Gebet: Mein Gott, du machst mich zuversichtlich und stark, was auch kommt. Woher sonst soll ich Zuversicht nehmen, wenn du sie mir nicht gibst. Woher sonst kriege ich Kraft, auch das Schwere zu tragen, wenn nicht von dir? Und wenn ich einmal nicht mehr kann, so trage du mich. Und wenn ich die Hoffnung verliere, so lass mich dich finden und getrost sein in Jesus, meinem Bruder und Herrn. Amen

Liedvers: 

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer 1944/1945

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* wörtlich heißt es im Psalm: „soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben.“

 *************************** 

 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

 ****************************** 

Donnerstag, 21. August 2025

unendlich sanft hl

Losung: Gott spricht: Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück. 1. Mose 3,19

Lehrtext: Wer auf den Boden seiner selbstsüchtigen Natur sät, wird von seiner Selbstsucht das Verderben ernten. Aber wer auf den Boden von Gottes Geist sät, wird von diesem Geist das ewige Leben ernten. Galater 6,8

Liebe Leserin, lieber Leser.

bin ich Staub? 

Was ich weiß

Nun ja, wissenschaftlich gesehen, besteht mein Körper samt allen Organen und dem Gehirn aus Sternenstaub, aus Milliarden und Abermilliarden Atomen. Sie alle entstanden vor unvorstellbar langer Zeit in fernen Sonnen, die bei ihrem „Tod“ explodierten und ihre Bausteine ins Universum schleuderten. 

Daraus bildeten sich durch die Schwerkraft neue Sonnen mit Planeten. Vor 4,6 Milliarden Jahren entstand so auch unser Sonnensystem mit unserer Erde - und auch das wieder nur auf Zeit. So gesehen und nüchtern betrachtet bin ich Staub, Sternenstaub. 

Aber was ist mit dem Leben selbst? Und mit meinen Gefühlen und Gedanken, mit Glaube, Liebe und Hoffnung? 

Für mich ist das alles ein unfassbares Wunder. Und ich bin froh, glauben zu können, wem ich Staubkörnlein dafür danken kann, dass es die Welt und mich in ihr gibt.

Einmal, vielleicht schon bald, werde ich nicht mehr sein, was ich auf materieller Ebene war, nämlich ein äußerst kunstvolles und kompliziertes Zusammenspiel von Atomen. Dann wird, was ich war, zerfallen und wieder so sein wie zuvor, ehe es mich gegeben hat, und ich „ich“ sagen konnte. 

Soweit ein Blick aus naturwissenschaftliche Sicht. Und wie verhält es sich dabei mit meinem Glauben?

Was ich glaube

Ja, ich bin Staub. Doch wie alles, wie jeder Stern und jede Blume bin ich von Gott geschaffen nach seinem Willen, aus seiner Liebe.

Und seine Hand, die mich am Anfang gemacht hat, wird mich auch am Ende halten. In sie will ich mich legen, wie man ein Samenkorn in fruchtbare Erde legt. Ja, ein solcher Same will ich sein von seiner Gnade und Kraft. Der sterbende Jesus hat das so gesagt: „Vater, deinen Händen vertraue ich mich an.“

Ich glaube über alle wissenschaftlichen Betrachtungsweisen hinaus, dass auch ich einmal nicht verloren sein werde. Dann wird geschehen, worauf ich hoffe, mehr noch, worauf ich vertraue und was der Dichter Rainer Maria Rilke so gesagt hat:

Gedicht:

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke

Gebet: Mein Gott, du klaubst noch jeden Menschenkrümel am Wegrand auf, dass nichts verlorengehe und nichts umsonst war, was du geschaffen hast. Aus dem Kleinsten kannst du wieder Großes schaffen, und was vergehen wird, bleibt doch in deiner Hand. 
Du hast alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hast du uns Menschenkindern ins Herz gelegt; nur dass ich nicht ergründen kann das Werk, das du tust, weder Anfang noch Ende.“ * Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* Prediger 3,11 Altes Testament

 *************************** 

 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

 ****************************** 


Dienstag, 19. August 2025

Stückwerk – Patchwork hl

Lehrtext: Paulus schreibt: Unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. (1. Korinther 13,9-10.12b)

Liebe Leserin, lieber Leser,

Plötzlich waren sie wieder Mode, die Patchworkdecken und Taschen: Zusammengesetzt aus verschiedenfarbigen Stoffresten, passend zur Hippie-Zeit in den siebziger Jahren. Patchwork war Flickwerk. Daran musste ich denken, als ich den heutigen Lehrtext gelesen habe.

Doch Patchwork ist mehr als eine Mode. Mein ganzes Leben ist Stückwerk, unvollkommen und unvollendet. Ist zusammengesetzt aus hellen und dunklen Tagen, aus Liebe und Schuld, Freude und Schmerz – wie auch sonst so manches in dieser Welt. Oder vielleicht sogar alles?

Gott ist vollkommen, so sagen wir es, auch wenn wir letztlich gar nicht wissen, was wir damit sagen. Woher auch? Seit jeher sehnen sich die Menschen nach etwas, das besser und perfekter ist als sie selbst: nach dem Vollkommenen, nach Gott.

Und dann, so lese ich in den Evangelien, war es da – das Göttliche, das Vollkommene mitten in unserer unvollkommenen Welt: Es lag in einem Futtertrog, in schmutzigen Windeln, und hing am Kreuzgalgen, blutend und sterbend.  

In ihm hat Gott zuerst ganz unten angefangen, dort wo es nach dem Urin von Ochs und Esel stank. In ihm ist er zu den Verstoßenen in ihren Höhlen gekommen. Er hat es ertragen, dass sein Sohn gemeinsam mit zwei Schwerverbrechern hingerichtet worden ist: Wie elend auch das Leben, wie groß auch die Schuld, wie tief auch das Leid – er scheut sich nicht, an unserer Seite zu sein.

Die Kriegsknechte aber, wie Luther treffend übersetzt, haben die Kleider des Gekreuzigten unter sich aufgeteilt, nur seinen Leibrock nicht; um den haben sie gelost. Denn der war nicht Patchwork. Er war als Ganzes gewebt, in einem Stück, ohne Flicken. Für mich ein Hinweis, dass in ihm der Vollkommene unter den Unvollkommenen lebte. Wenigstens diesen Rock wollten sie nicht in Stücke reißen (Johannes 19,23–24).

Ich aber bleibe Fragment, Stückwerk, mag ich mich auch noch so abmühen, perfekt zu sein. Mir geht es besser damit, mit meinen Brüchen zu leben als alles zu kitten und zu übertünchen, um den Schein zu wahren. Denn, das glaube ich, nicht zu den Vollkommenen, sondern zu den menschlichen Fragmenten und Bruchstücken ist er gekommen als „wahrer Mensch und wahrer Gott“. Er kommt noch immer zu dir und zu mir, um zu heilen und einst zu vollenden, was nur er heilen und vollenden kann – mit seiner Liebe.

Gebet: Herr, ich halte dir die Scherben meines Lebens hin, alles, was mir misslungen ist und woran ich gescheitert bin. Nimm sie in deine Hand, so werde ich heil. – Und zugleich danke ich dir für alles, was gut und gelungen ist durch deinen Segen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Die Verstoßenen: Menschen, die wegen ihrer Krankheit (Lepra) aus der Gemeinschaft ausgestoßen wurden und in der Bibel die Ausgesetzten oder Aussätzigen genannt werden.

Der Rock Jesu: Der Legende nach wurde der Leibrock Jesu von Helena, der Mutter von Kaiser Konstantin, im 4. Jahrhundert n. Chr. aufgefunden. So gelangte er schließlich nach Trier. Dort wird er seit 900 Jahren als „Heiliger Rock“ im Domschatz aufbewahrt.

 *************************** 
 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.

Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach dmarkieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert. 
 ****************************** 


Sonntag, 17. August 2025

Ach du liebe Zeit! hl

Losung: Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. Psalm 90,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ach du liebe Zeit! - wer bist du eigentlich? Manchmal, wenn es „mühselig“ wird, liegst du auf mir wie Blei. Dann wieder, wenn ich zu dir sage: „Verweile doch, du bist so schön!“ *, fliegst du davon. Wo sind sie hingekommen all die Jahre, die du gebracht und wieder genommen hast? So viel ist schon vergangen! Und wie viel bleibt mir noch?

Was ich geschaffen, verweht in deinem Wind. Was mir gehört, nimmst du mir aus der Hand. Du heilst nicht alle Wunden. So lehre mich, mit ihnen zu leben. Dein Zahn nagt an mir, Tag für Tag. Jetzt bin ich alt. Als ich jung war, lag das Künftige in weiter Ferne. Jetzt, da es vergangen ist, scheint es mir, als sei es gestern gewesen.

Zeit, was machst du mit mir? Du hast gegeben und hast genommen. Muss ich mich dir beugen? Herrschst du über mich? Habe ich Zeit - oder hast du mich? 

Nein. Über mich wie über dich herrscht ein anderer. Er hat uns beide gemacht. Wen er ruft, der tritt ins Leben. Wen er wieder ruft, der macht seinen letzten Schritt. Auch du, Zeit, hast einmal begonnen und wirst einmal enden. Auch du wirst gerufen. Du bist der Ewigkeit entsprungen wie ein Quell. Du wirst in sie münden wie ein Fluss. Denn „alles hat seine Zeit“ ** und sein Ziel, auch du.

Gebet: Herr, du hast mir Zeit gegeben, um hier zu leben. Ich danke dir für dein Geschenk. So will ich, auch was schwer ist, annehmen und mich in den guten Zeiten freuen. Will mit meiner Zeit etwas anfangen, das mir und anderen zugute kommt und dich ehrt. Amen

Gebetslied:

Der du die Zeit in Händen hast,
Herr, nimm auch dieses Jahres Last
und wandle sie in Segen.
Nur von dir selbst in Jesus Christ
die Mitte fest gewiesen ist,
führ uns dem Ziel entgegen.

Der du allein der Ewge heißt
und Anfang, Ziel und Mitte weißt
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten.
Jochen Klepper

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

*  Faust I
** Altes Testament, Prediger 3,1.20

 *************************** 

 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.

Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert. 

 ****************************** 


Freitag, 15. August 2025

Gott loben hl

Losung: Ich will dich loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben. Psalm 63,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wann lobst du Gott? Täglich? Wenn es dir gut geht? Wenn dich etwas freut? Auch wenn es dir schlecht geht?

Gott zu loben ist keine Pflicht. Die Psalmen und Lieder, die dazu aufrufen, sind vielmehr eine Erinnerung: Du hast Grund zu danken – egal, wie es dir gerade geht. Lob hilft, den Blick für einen Moment von dem zu lösen, was dich belastet, und auf das zu richten, was gut ist. Und wenn dir im Augenblick nichts einfällt, dann erinnere dich an frühere gute Zeiten.

Gerhard Tersteegen schrieb einmal: „Ist’s etwas Großes, dass die Engel Gott loben? Nein. Aber dass Hiob auf seinem Misthaufen Gott lobte, das war etwas Großes – und gefiel Gott besser als das Lob aller Engel.“ *

Ja, sieh auf das, was gut ist – und lobe Gott! Vieles ist nicht selbstverständlich: dass wir in unserem Land medizinisch gut versorgt werden, ein Dach über dem Kopf haben, genug zu essen und viele Annehmlichkeiten, die das Leben lebenswert machen. Natürlich verdienen Ärztinnen, Ärzte und alle Helfenden unser Lob und unseren Dank. Aber ich glaube, dass Gott auch durch sie wirkt – Grund genug, ihn zu preisen.

Während ich dies schreibe, landet ein Rettungshubschrauber der „gelben Engel“ vor dem Klinikum. Vielleicht bringt er einen Schwerverletzten, der um sein Leben kämpft. Gottlob gibt es die Luftrettung – Gott lob!

Gott wirkt durch Menschen, und oft auch durch dich und mich. Teresa von Ávila (1516-1582) formulierte es so: „Christus hat keine anderen Hände als unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.“ Wer also einem Menschen dankt, dankt zugleich Gott – bewusst oder unbewusst. Wer sich dessen bewusst ist, sieht ihn überall am Werk: in Mitmenschen, in der Natur, in allem, was Freude und Kraft schenkt.

Darum will ich Gott öfter loben. Das verändert meinen Blick, weitet meinen Horizont und tut mir gut.

Gebet: Mein Jesus, du trägst den Namen „Gott hilft“. Wenn ich deinen Namen sage, lobe ich Gott, und wenn ich seinen sage, dich. Dazu habe ich allen Grund – egal, was gerade geschieht. Amen.

Liedvers:

Ich lobe meinen Gott,
der meine Tränen trocknet, dass ich lache.
Ich lobe meinen Gott,
der meine Angst vertreibt, damit ich atme.
Ehre sei Gott auf der Erde
in allen Straßen und Häusern,
die Menschen werden singen,
bis das Lied zum Himmel steigt.
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Frieden auf Erden.

Text: Hans-Jürgen Netz

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

* Hiob: „Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt!“ (Hiob 1,20 und 2,8-10)

Nächste Auslegung: Sonntag, 17.08.25. Thema: Ach du liebe Zeit!

 *************************** 

 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.

Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert. 

 ****************************** 

Sonntag, 10. August 2025

Segen: Mantel aus Licht hl

Losung: Der HERR segne dich und behüte dich. 4. Mose 6,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

Vielleicht erinnerst auch du dich an folgenden Liedvers. Wir haben ihn damals in der Grundschule gesungen, immer am Ende eines jeden Schultages. Und ich meine, unsere Kinderstimmen noch im Ohr zu haben:

Unsern Ausgang segne Gott,
unsern Eingang gleichermaßen.
Segne unser täglich Brot, 
segne unser Tun und Lassen. 
Segne uns mit sel'gem Sterben 
und mach uns zu Himmelserben.

Aber ist das auch so? Hat Gott dich gesegnet und tut er's noch?

Ja, bedingungslosSo heißt es in der Bibel von ihm: Er segnete Adam und Eva, nachdem er sie geschaffen hatte. Sie stehen stellvertretend für alle Menschen. In ihnen bist auch du gesegnet - von Anfang an.

Noch bevor ein Mensch auf die Idee kommen kann, etwas für Gott zu tun, hat er mit seinem Segen schon alles für ihn getan, für dich und für mich, für alle, die du magst, und für die anderen auch.

Bedeutet dir das etwas? Mir bedeutet es viel, auch wenn es Menschen sind, die mich im Namen des dreieinigen Gottes segnen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Sie tun das mit jedem guten Wunsch für mich, auch wenn ihnen das gar nicht bewusst ist. 
Als meine Lebensreise begann, hat mich ein anderer Pfarrer bei der Taufe gesegnet. Und vielleicht wird das auch so sein, wenn sie endet: „Segne mich mit sel'gem Sterben.“ Das wünsche ich mir.

Seit meiner Geburt habe ich viele Segenswünsche von vielen Menschen erhalten: zu besonderen Ereignissen, wenn in meinem Leben ein neues Kapitel begann oder ein neues Jahr. Oft habe ich nicht weiter darüber nachgedacht. Aber jetzt habe ich die Gelegenheit:

Ja, ich bin gesegnet von Gott und von Menschen, die das in seinem Namen tun: mit Kindern und Enkelkindern, mit Liebe und Freundlichkeit, mit medizinischer Hilfe und ausreichend Kraft für den Alltag. Dafür bin ich dankbar. Auch für manchen seelischen Schmerz, der meinen Glauben hat reifen lassen. Für manche Schwierigkeit, an der ich gewachsen bin.

Und ich segne andere am Ende eines Gottesdienstes. Da breite ich die Arme aus und sage:
„Der Herr segne euch und behüte euch. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden!“

Doch was genau sage ich damit? Meine persönliche Antwort heißt: Ich wünsche den Menschen, dass Gottes Licht sie wie ein unsichtbarer Mantel umhülle. Licht, das im gütigen und liebevollen Angesicht Jesu über uns leuchtet. Das dich umhüllt und tröstet, schützt und wärmt.*

Ob diese Antwort theologisch korrekt ist? Für mich stimmt sie jedenfalls. Und sie hilft mir, zu verstehen, was ich da sage, wenn ich Menschen segne. Und vielleicht hilft sie auch dir, wenn du das liest.

Wir sind gesegnet. Das verhindert nicht, dass wir krank werden können, Unglück erleiden und einmal sterben werden. Aber wenn ich mir klarmache, dass es so ist, stärkt das meinen Glauben. Dann vertraue ich, dass in meinem Leben trotz allem eine gute Macht wirkt. Das gilt dann ebenso für die Schöpfung im Ganzen und unsere kleine Welt - selbst wenn es für meine Menschenaugen nicht danach aussieht. 

Doch da ist ein anderer, für den es so aussieht, weil er selbst diese Macht ist, der dreieinige Gott, in dessen Namen wir gesegnet werden und segnen. In diesem Vertrauen kann ich viel annehmen und tragen und trotz mancher Sorgen zuversichtlich sein.

Gebet: Herr, ich lebe im Licht deines Segens. Manchmal vergesse ich das vor lauter anderen Dingen. Und doch ist es so, wie es bisher schon war und auch künftig sein wird. Die Natur, die Tiere und auch ich - alles ist mir ein Zeichen für deinen Segen. Erhalte mir diesen Glauben und lass mich selbst ein Segen sein. Amen

„Hilf mir und segne meinen Geist
mit Segen, der vom Himmel fleußt (fließt),
dass ich dir stetig blühe;
gib, dass der Sommer deiner Gnad
in meiner Seele früh und spat
viel Glaubensfrüchte ziehe.“ (Paul Gerhardt)

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!

Ihr / dein Hans Löhr

* Bitte das nicht nur lesen, sondern sich so gut es geht vorstellen. Dazu helfen mir auch die Verse aus Psalm 139,5-12

 ***************************
 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt.

Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen..

Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert. 
 ******************************

Mittwoch, 6. August 2025

Geheimnisverrat hl

Lehrtext: Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand. 1. Korinther 14,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute geht es in meiner Auslegung des Lehrtextes um das Phänomen der „Zungenrede” und darum, dass zum Glauben auch das Verstehen gehört. Es empfiehlt sich, dazu das Kapitel 14 aus dem ersten Korintherbrief zu lesen, das ich unten angehängt habe.

Mein 13-jähriger Enkel reist morgen mit seinem Chor nach China. Die chinesischen Behörden machten zur Bedingung, dass in keinem Lied das Wort „Gott” vorkommen dürfe und verlangten darüber hinaus, dass die bayerischen Jodler übersetzt werden müssten. Da kann man sich nur wundern, wovor so ein mächtiges Land alles Angst hat. Und was die Übersetzung der Jodler betrifft, habe ich erstmal gelacht.

Einen Jodler kann man nicht übersetzen. Oder vielleicht doch? Das frage ich mich, nachdem ich das Kapitel über die „Zungenrede“ gelesen habe, worauf sich auch der heutige Lehrtext bezieht. 

Ich habe noch niemanden in Zungen reden hören. Das wäre für mich schon sehr seltsam. Aber offenbar gibt es Menschen, die sich in einen anderen, der so „redet“, einfühlen und die Laute dann verständlich erklären können. Das fordert auch Paulus, sonst wäre ihm zufolge die Zungenrede nutzlos für andere Christen (1. Korinther 14). Zu seiner Zeit in der Antike war sie allerdings nichts Ungewöhnliches. Heute kommt sie hauptsächlich in den Gottesdiensten freikirchlicher Pfingstgemeinden vor und zwar weltweit.

Paulus verurteilt das nicht, hat er doch, nach eigener Aussage, auch selbst „in Zungen geredet“. Aber die prophetische, also die verständige Rede zieht er in den Zusammenkünften der Gemeinde vor: „Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde” (1. Korinther 14,3-5).

Ich finde sowieso, dass zum Glauben die verständige und verständliche Rede gehört, bei der man nicht nur verstehen, sondern auch beurteilen kann, was gesagt wird. 

Gott aber braucht auch für ekstatische, unverständliche Gebete keinen Übersetzer. Er kennt die Empfindungen eines jeden. Und wer ihn im Überschwang seiner Gefühle preist, und sei es mit Lauten, die mich befremden, den versteht er sehr wohl, egal in welcher Sprache und mit welchen Ausdrucksformen das geschieht. 

Ist nicht auch unsere Kirchenmusik so etwas wie ein Lobpreis ohne Worte? Wenn unser Posaunenchor Choräle spielt, weiß ich doch auch, worum es da geht. Und falls mich dann jemand fragt: „Was wird denn da gespielt?“ Kann ich zum Beispiel sagen: „Nun danket alle Gott mit Herzen Mund und Händen“.

Und wie ist das mit einem oberbayerischen Jodler? Immerhin gibt es auch den bekannten Andachtsjodler, der hauptsächlich in katholischen Gottesdiensten gesungen wird. Wer das weiß, der weiß auch, dass es dabei um den Glauben geht und darum, die Liebe zu Gott auf eine innige Weise auszudrücken.

Auch der Andachtsjodler ist mehr als eine Abfolge von schönen Tönen. Wer Ohren hat, zu hören, der hört. Da können auch die chinesischen Behörden nichts machen.

Das Wort Gottes aber, liebe Leserin, lieber Leser, ist mehr als ein Laut oder Klang, vor allem, da es etwas zu sagen hat, das andere verstehen sollen. Das alle verstehen sollen insbesondere, da es die gute Nachricht für alle ist. 

Gott, so heißt es im Johannesevangelium, ist das Wort. Aber nicht eines unter anderen, sondern das Wort schlechthin. Er behält es nicht für sich. Es wird Mensch. In Jesus spricht er sich aus, wer er für uns sein will, wer er ist. Gott ist das Geheimnis der Welt. Das glaubten und ahnten Menschen wohl zu allen Zeiten, in allen Religionen auf die ihnen mögliche Art und Weise. Aber in Jesus „verrät“ er sein Geheimnis. Jetzt wird deutlich und klar: Was er durch ihn zu sagen hat, ist das Wort der Wörter. Gott, so heißt es in der Bibel, ist Liebe. Das ist sein Geheimnis, das er in Jesus „verrät“. Doch sein Geheimnis versteht sich nicht von selbst. Auch wenn es bekannt ist, so will es doch geglaubt und verstanden sein.

Gebet: Mein Gott, du kennst und verstehst mich besser als ich mich selbst. Aber ich will auch dich glauben und verstehen, soweit mir das möglich ist. Ich danke dir, dass du dafür auch mir Jesus geschenkt hast. Durch ihn höre ich dich. Durch ihn kann ich dir vertrauen. Durch ihn weiß ich mich von dir geliebt und kann dich wieder lieben. So wirst du mir wie gestern, so auch heute und morgen geben, womit ich bestehen kann, was auf mich zukommt. So gibst du mir die Kraft, auch für andere da zu sein. Du sprichst ja auf vielerlei Weise auch durch sie zu mir. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

-------------------------

Hier das Kapitel 14 des Apostel Paulus über die Zungenrede im ersten Korintherbrief:

Zungenrede und prophetische Rede

1 Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber darum, dass ihr prophetisch redet! 2 Denn wer in Zungen redet, der redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht ihn: im Geist redet er Geheimnisse. 3 Wer aber prophetisch redet, der redet zu Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung. 4 Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde. 5 Ich möchte, dass ihr alle in Zungen reden könnt; aber noch viel mehr, dass ihr prophetisch redet. Denn wer prophetisch redet, ist größer als der, der in Zungen redet; es sei denn, er legt es auch aus, auf dass die Gemeinde erbaut werde. 6 Nun aber, Brüder und Schwestern, wenn ich zu euch käme und redete in Zungen, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht mit euch redete in Worten der Offenbarung oder der Erkenntnis oder der Prophetie oder der Lehre? 7 So verhält es sich auch mit leblosen Instrumenten, es sei eine Flöte oder eine Harfe: Wenn sie nicht unterschiedliche Töne von sich geben, wie kann man erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird? 8 Und wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zur Schlacht rüsten? 9 So auch ihr: Wenn ihr in Zungen redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden. 10 Es gibt vielerlei Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache. 11 Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache nicht kenne, werde ich ein Fremder sein für den, der redet, und der redet, wird für mich ein Fremder sein. 12 So auch ihr: Da ihr euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, dass ihr sie im Überfluss habt und so die Gemeinde erbaut. 13 Wer also in Zungen redet, der bete, dass er’s auch auslegen könne. 14 Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist; aber mein Verstand bleibt ohne Frucht. 15 Wie soll es aber sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand. 16 Wenn du Gott lobst im Geist, wie soll der, der als Unkundiger dabeisteht, das Amen sagen auf dein Dankgebet, da er doch nicht weiß, was du sagst? 17 Dein Dankgebet mag schön sein; aber der andere wird nicht erbaut. 18 Ich danke Gott, dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle. 19 Aber ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Zungen. 20 Liebe Brüder und Schwestern, seid nicht Kinder, wenn es ums Verstehen geht; sondern seid Kinder, wenn es um Bosheit geht; im Verstehen aber seid erwachsen. 21 Im Gesetz steht geschrieben: »Ich will in andern Zungen und mit andern Lippen reden zu diesem Volk, aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.« 22 Darum ist die Zungenrede ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die prophetische Rede aber ein Zeichen nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen. 23 Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammenkäme und alle redeten in Zungen, es kämen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie nicht sagen, ihr seid von Sinnen? 24 Wenn aber alle prophetisch redeten und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen überführt und von allen gerichtet; 25 was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist. 26 Wie ist es nun, Brüder und Schwestern? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung! 27 Wenn jemand in Zungen redet, so seien es zwei oder höchstens drei und einer nach dem andern; und einer lege es aus. 28 Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde und rede für sich selber und für Gott. 29 Auch von den Propheten lasst zwei oder drei reden, und die andern lasst darüber urteilen. 30 Wenn aber einem andern, der dabeisitzt, eine Offenbarung zuteilwird, so schweige der Erste. 31 Ihr könnt alle prophetisch reden, doch einer nach dem andern, damit alle lernen und alle ermahnt werden. 32 Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. 33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. .... 37 Wenn einer meint, er sei ein Prophet oder vom Geist erfüllt, der erkenne, dass es des Herrn Gebot ist, was ich euch schreibe. 38 Wer aber das nicht erkennt, wird nicht erkannt. 39 Darum, liebe Brüder, bemüht euch um die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede. 40 Lasst aber alles ehrbar und ordentlich zugehen.

-------------------------------------

Gott ist ein Gott des Friedens“. Das ist für mich die zentrale Botschaft beim Gedenken an Hiroshima heute vor 80 Jahren.

*************************************************** 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. *************************************************** Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen. *************************************************** Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert. ***************************************************