Losung: Mose sprach
zu dem HERRN: Wenn nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von hier
hinauf. 2.Mose 33,15
Lehrtext: Wenn der
Geist der Wahrheit kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Johannes
16,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
in dem Volksmärchen „Die sieben Schwaben“ wird erzählt, wie
diese sich an einen großen Spieß klammern, um gemeinsam einen Drachen zu
bekämpfen. Der Drache hat lange Ohren, große Augen, einen Stummelschwanz und ist
in Wirklichkeit ein Hase. Aus lauter Angst vor der Bestie, streiten sie
darüber, wer ganz vorn am Spieß gehen muss. Schließlich sagt einer:
Hannemann, geh du
voran!
Du hast die größten Stiefel an,
dass dich das Tier nicht beißen kann.
Du hast die größten Stiefel an,
dass dich das Tier nicht beißen kann.
Dieser Vers ist zur Redensart geworden, wenn man einen
anderen vorschicken will, damit er die Kastanien aus dem Feuer holt. Aber einer
muss eben den ‚Hannemann‘, den Anführer machen, wenn es darum geht, gemeinsam eine
schwierige Situation zu bestehen.
In der Bibel muss bei Mose und den Israeliten Gott den
‚Hannemann‘ machen. Ohne ihn an der Spitze wollen sie nicht durch die Wüste in
das verheißene Land ziehen. Ist das feige? Vielleicht. Andererseits ist es aber
auch klug, seinen Weg durchs Leben nicht ohne Gott zu gehen. Die Gefahr, dann
falsche Entscheidungen zu treffen und in die Irre zu gehen, wäre groß.
Von den Israeliten berichtet die Bibel, dass sie Gott des
Tags als Wolken- und des Nachts als Feuersäule vor sich hergehen sahen. Ich
sehe ihn nicht. Aber ich habe das Versprechen von Jesus, dass er mir seinen
Geist schenkt, den Geist der Wahrheit, der die führt, die ihm vertrauen.
Darum tue ich gut daran, wenn ich mich immer wieder einmal
vergewissere, ob Gott noch mit auf dem Weg ist, den ich gehe. Ich tue gut
daran, ihn zu bitten, mir den Weg zu verbauen, wenn er falsch ist. Und ich tue
gut daran, ihn immer wieder bei schwierigen Entscheidungen im Gebet zu fragen,
welche Richtung ich einschlagen soll.
Wenn Jesus vorangeht und du ihm nachfolgst, kannst auch du in Schwierigkeiten geraten und manches Leid erleben. Davon bleibt niemand
verschont. Aber er kennt den Weg durchs finstere Tal und führt dich wieder
hinaus.
Gebet:
Führe mich, o Herr, und leite
meinen Gang nach deinem Wort.
Sei und bleibe du auch heute
mein Beschützer und mein Hort.
Nirgends als bei dir allein
kann ich recht bewahret sein. Amen
(EG 445,4)
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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