Mittwoch, 8. Juni 2016

Von Gott erwarte ich alles hl

Losung: Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind. Psalm 146,8

Lehrtext: Jesus rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Johannes 7,37


Liebe Leserin, lieber Leser,

in einem ihrer unbekannteren Songs singen die Beatles „How can you laugh when you know I’m down?‘ - ‚Wie kannst du nur lachen, wenn ich am Boden zerstört bin?‘ Wer da lacht, ist die junge Frau. Und wer da so niedergeschlagen ist, ihr Verehrer. Ja ja, so sind's, die Frauen. Alle. Erst locken sie uns Männer an, und dann lassen sie uns am ausgestreckten Arm verhungern. Heul, heul. Bevor ich mir aber jetzt mit meinen Klischees das Hirn verneble und völlig in Selbstmitleid versinke, denke ich lieber über unser heutiges Losungswort nach.
Da badet derjenige, der den Psalm mit dem Losungswort verfasst hat, nicht in Selbstmitleid, sondern preist Gott, der den Niedergeschlagenen aufrichtet, statt ihn auszulachen. Das hat er selbst so erlebt, bei sich und anderen.
Aber woher hat Gott die Kraft dich aufzurichten, wenn du niedergeschlagen bist? (Losung) Warum bist du glücklich zu preisen, wenn du deine Hilfe von ihm erwartest und deine Hoffnung auf ihn setzt? Der Psalm gibt die Antwort: »Denn er hat Himmel und Erde geschaffen, das Meer und alles, was darin lebt. Niemals bricht er sein Wort!«  Darum, so heißt es im Psalm, »verschafft  er den Unterdrückten Recht, gibt er den Hungernden zu essen und befreit die Gefangenen.« Und weiter geht's, weil der Psalmsänger nun so richtig in Fahrt gekommen ist: »Der Herr macht die Blinden wieder sehend und richtet die Niedergeschlagenen auf. Er bietet den Ausländern Schutz und versorgt die Witwen und Waisen.«
Natürlich kann man jetzt an den Psalm und überhaupt an die Bibel kniefieslig herangehen und kleinkariert und besserwisserisch sagen, dass nach wie vor viele hungern, in Gefängnissen sind, blind sind, niedergeschlagen und so weiter. Aber damit wird man dem Wort Gottes nicht gerecht. Schließlich geht es darum, worauf Menschen in Not ihre Hoffnung und ihr Vertrauen setzen. Und da wird die Bibel auf einmal ganz subversiv, umstürzlerisch, revolutionär. Denn da heißt es im Psalm 146:  »Setzt euer Vertrauen nicht auf die Regierenden, nicht auf Männer, die Einfluss haben und Macht ausüben! Sie sind vergängliche Menschen wie ihr und können euch nicht erretten.« 
Nein, ich rede hier nicht der Politikverdrossenheit das Wort. Ich ermuntere jeden, nach bestem Wissen und Gewissen das öffentliche Leben in unserem Land mitzugestalten und vor allen Dingen, zu den Wahlen zu gehen. Hoffentlich stehen dann Leute zur Wahl,  die sich um die kümmern, von denen im Psalm 146 die Rede ist.
Ich sage aber auch im Sinn des Bibelwortes, dass Politiker keine Heilsbringer sind und man von ihnen nicht zu viel erwarten darf. Und wenn sie zu sehr an sich selbst denken statt an die Menschen, für die sie da sein müssen, sollen sie auch wieder verschwinden.
Aber Gott ist mein Heilsbringer. Von ihm erwarte ich alles. Und wenn ich niedergeschlagen bin, wende ich mich an ihn und lasse mich von ihm wieder aufrichten. Doch doch, das geht. Das erlebe ich immer wieder. Und was die Gefangenen, die Hungernden, die Ausländer, die Waisen betrifft, so ist er es, der dein und mein Herz bewegt, ihnen so gut es geht zu helfen. Ich finde, wer an Gott glaubt, der soll für andere eine Hoffnung sein, weil Gott insbesondere auch durch die handelt, die ihm vertrauen. Und wer an Jesus glaubt, soll anderen den Weg zur Quelle zeigen, wo die verdurstenden Seelen neu belebt werden (Lehrtext).
Genau darum soll heute über diesem Tag der Anfang von Psalm 146 stehen und dich und mich aufrichten, wenn wir sagen und singen:

Gebet: »Halleluja - lobt den Herrn! Ich will den Herrn loben,  ich will ihn loben, solange ich lebe! Zur Ehre Gottes will ich singen mein Leben lang.« 

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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