Dienstag, 28. Juni 2016

Das Geschenk des Friedens hl

Losung: Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Jesaja 55,12

Lehrtext: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Johannes 14,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

letzten Sonntag haben wir auf unserem, wegen seiner Lage und Schönheit bekannten Reisachfriedhof unter duftenden Linden den Johanni-Gottesdienst gefeiert. Für mich der schönste Gottesdienst des Jahres. Wir standen zwischen den blühenden Gräbern der Vorfahren, über uns ein weißblauer Himmel, eine milde Sonne, die sich in den goldglänzenden Instrumenten des Posaunenchors spiegelte. Wir sangen „Morgenglanz der Ewigkeit“, „Die güldne Sonne“, „Geh aus mein Herz und suche Freud“ und „Harre meine Seele“. In der Gebetsstille vor der Predigt summten die Bienen in den Linden und sangen die Vögel. Um uns breitete sich eine Atmosphäre des Friedens aus: Kein Lärm, kein Stress, kein Streit, keine Verfolgung, kein Krieg. Was für eine Wohltat, was für ein Gottesgeschenk, dieser Friede! Ein Geschenk für jeden ganz persönlich, für seine Seele zum Aufatmen, Innehalten und sich Besinnen.
Du und ich, wir wissen, wie zerbrechlich der Friede ist im Kleinen wie im Großen und wie wenig selbstverständlich. Es ist unsere Verantwortung, mit diesem Geschenk sorgfältig umzugehen. Das beginnt damit, dass ich mit mir selbst im Reinen bin und im Frieden lebe. Und das wiederum hat mit meiner Beziehung zu Gott zu tun und mit dem Seelenfrieden, den Christus schenkt.
So sehr es stimmt, dass Krieg in den Herzen und Köpfen der Menschen beginnt, dass er seine Wurzeln hat in ihren Ängsten, aber auch in ihrer Gier nach Macht und Besitz. So sehr stimmt es auch, dass der Friede in den Herzen und Köpfen der Menschen beginnt, in unserer Fähigkeit, einander zu vertrauen, zu verzeihen, freundlich und hilfsbereit zu sein.
Der Friede, den wir in unserem Land nun seit 71 Jahren haben, aber auch der kleine, zwischenmenschliche Friede ist Gottes Gabe und Aufgabe für uns. Dafür kann jeder etwas tun, der guten Willens ist.

Gebet: Herr, ich danke dir für den Frieden in unserem Land und bitte dich, dass sich alle, die im Kleinen wie im Großen Verantwortung tragen, weiterhin um Frieden zu bemühen. Ich danke dir, dass ich im Frieden mit dir leben kann, weil du ein barmherziger Gott bist. Du siehst mein Versagen nicht an, sondern hast dich in Jesus mit mir versöhnt. Mache auch mich zu einem Menschen des Friedens. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen