Montag, 1. September 2025

glaubenstrotzig hl

Bibelwort für den Monat September: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.“ Psalm 46,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jemand, der mir am Herzen liegt, kämpft gerade in der Klinik mit einer schweren Krankheit. Doch ich bin zuversichtlich, dass er wieder gesund wird. Warum? Weil es für mich zur Zuversicht keine Alternative gibt. Alles andere wäre katastrophal. 

Nein, dafür habe ich keine Garantie. Ich habe nur meinen Glauben. Aber was heißt schon "nur"?

Wie, so frage ich mich, kann einer zuversichtlich sein, der niemand hat, dem er in schlaflosen Nächten seine Sorgen geben kann? Der nicht weiß, wem er sich und seine Angehörigen anvertrauen kann?

Offenbar geht auch das. Denn manche sagen, sie seien zuversichtlich, seien optimistisch auch ohne Gott. Sie werden schon ihre Gründe haben. Das will ich respektieren.

Mein Grund zur Zuversicht hat einen Namen und steht im Bibelwort für den Monat September. Warum ich mir dieses Wort zu eigen mache, liegt an denen, die es vor langer Zeit im Psalm 46 gemeinsam gebetet haben. Sie haben das nicht einfach so dahingesagt. Sie haben ihre Not offen beim Namen genannt. Doch sie klagten nicht nur. Sie bekannten freimütig:

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke“ und fuhren glaubenstrotzig fort: „Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge. Die Gläubigen* sollen dennoch guten Mutes bleiben.“ Psalm 46,2+3

Nein, auch ich will meine Zuversicht nicht preisgeben. Will auf meinen Gott hoffen bis zuletzt. Seine Stärke und Kraft ist auch in uns Menschen wirksam, wo einer für den anderen einsteht. Und auch in mir, wenn ich die Hände zusammenlege und mich an ihn wende.

So will auch ich guten Mutes bleiben. Denn ich weiß, wem ich meine Sorgen geben, und wem ich meine Angehörigen und mich anvertrauen kann. Und wenn auch du das in deinen Nöten und Ängsten tust, dann sind wir damit schon mal nicht allein.

Doch auch dieser Frage muss ich mich stellen: Falls sich meine Zuversicht nicht erfüllt, was dann? Ich weiß es nicht. Das muss dann der wissen, dessen Wille geschieht, der Gott und Vater Jesu Christi.

Gebet: Mein Gott, du machst mich zuversichtlich und stark, was auch kommt. Woher sonst soll ich Zuversicht nehmen, wenn du sie mir nicht gibst. Woher sonst kriege ich Kraft, auch das Schwere zu tragen, wenn nicht von dir? Und wenn ich einmal nicht mehr kann, so trage du mich. Und wenn ich die Hoffnung verliere, so lass mich dich finden und getrost sein in Jesus, meinem Bruder und Herrn. Amen

Liedvers: 

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer 1944/1945

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* wörtlich heißt es im Psalm: „soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben.“

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 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

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