Sonntag, 4. Oktober 2020

Deine Schutzengel hl

Bibelwort: Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Psalm 91,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

letzten Freitag feierten wir in unserer Gemeinde die alljährliche, ökumenische Schutzengel-Andacht an der Schutzengelkapelle, die vor etwa zehn Jahren auf Privatinitiative hin gebaut worden ist. Zu diesem kleinen Gottesdienst im Freien kamen auch in der Coronazeit wieder etliche Gäste, junge wie alte. Offenbar spielt das Thema „Schutzengel“ eine Rolle im Glaubensleben nicht weniger Menschen. Aber was hat es mit Schutzengeln eigentlich auf sich?

Hier ein paar Gedanken aus meiner Ansprache:

     Nach meinem Unfall neulich hat mir eine Kollegin einen lieben Gruß mit der Post geschickt, in dem sich ein kleiner Schutzengel aus gelbem, reflektierendem Plastik befand. Mancher meint vielleicht, dass ich den Engel vorher gebraucht hätte. Aber ist es denn so, dass Schutzengel Unfälle verhindern? Jeder hat doch schon einmal einen kleineren oder größeren Unfall erlebt und das wird wohl auch in Zukunft so sein.

     Nun, ich selbst bin zunächst einmal froh, dass mir nicht mehr passiert ist. Und ich bin dankbar, dass ich, wie an dieser Stelle schon geschrieben, sofort viel Hilfe auch von fremden Leuten erfahren habe, die bis heute andauert. Für mich ist auch dieses Erlebnis eine Gotteserfahrung. Er hilft mir nicht nur in solchen Ausnahmefällen, sondern täglich durch viele, oft unscheinbare Dinge und nicht zuletzt auch durch Menschen, die freundlich zu mir sind. Ja, manchmal sagt man zu Recht von dem einen oder anderen, er sei ein Engel, einer, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und das Richtige sagt oder tut. Insofern kannst natürlich auch du ein Engel sein und bist das bestimmt auch schon oft gewesen, auch wenn dir das selbst gar nicht bewusst geworden ist. 

Gott behütet vor und in Gefahren 

     Mir hat meine Erfahrung wieder mal gezeigt, dass Gott nicht nur vor Gefahren behütet, sondern auch in einer Gefahr oder Notlage.

     Und die Schutzengel? Wozu braucht man die dann noch? Viele brauchen für ihren Glauben keine Schutzengel. Ich rechne mich auch dazu. Aber wenn schon von ihnen die Rede ist, dann sind sie so etwas wie ein Hinweis auf den, der allein hilft und trägt, segnet und behütet. Immer und ausschließlich ist es Gottes Macht und Kraft, die mich bis zu diesem Augenblick am Leben erhalten hat und erhält.

     Trotzdem habe ich Verständnis, wenn für andere Schutzengel wichtig sind. Nicht wenige sprechen in bestimmten Fällen lieber von ihnen als von Gott. Denn viele sind verunsichert, wenn sie von ihm sprechen: „Sage ich dann auch das Richtige?“ Schließlich hat man ja nicht Theologie studiert. Mit Schutzengeln aber kann man nicht viel verkehrt machen. Mit ihnen kann man auch kleinen Kindern anschaulich erklären, dass sie beschützt und behütet werden. Und man kann schöne Bilder von ihnen malen wie das, das ich als Kind von meiner Großmutter bekommen habe: Ein Engel in weißem Gewand mit großen Flügeln breitet schützend seine Hände über zwei Kindern, die an einem Abgrund spielen. 

Schutzengel weisen auf Gott 

     Und mein gelber Plastikengel? Ich werde ihn nicht in den Müll werfen. Schließlich ist er ein Geschenk und zweitens hat mir ein netter Mensch seine lieben Gedanken mit ihm geschickt. Natürlich glaube ich nicht, dass dieser Plastikengel hilft. Ich glaube an den, auf den er und auf den alle Schutzengel hinweisen, an meinen Schöpfer, der mich segnet, behütet und erlöst, an Gott, der sich in Jesus Christus mir zuwendet nicht nur in Ausnahmesituationen, sondern Tag und Nacht. Er hat mich vor zahllosen Gefahren behütet, von denen mir die meisten gar nicht bewusst geworden sind und er hat mich auch in Gefahr, Unglück und Leid behütet, dass ich darin nicht untergegangen bin. Von ihm heißt es in der Bibel, im Psalm 121: »Der Herr behüte dich, er behüte deine Seele; er behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.« Das wünsche ich heute auch dir.

     Menschliche Hilfe ist begrenzt. Seine Hilfe ist unbegrenzt. Darauf vertraue ich und in diesem Gottvertrauen wage ich mein Leben täglich neu. Als Gebet drucke ich mein Kindergebet ab, das meine Mutter mit mir an meinem Gitterbett oft gebetet hat und das mich bis heute begleitet und tröstet. Und zum Anhören setze ich hier einen Link zu dem wundervollen Chorstück von Felix Mendelssohn Bartholdy über unser heutiges Bibelwort: »Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen; dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest 

Gebet:

Breit aus die Flügel beide,
o Jesu, meine Freude
und nimm dein Kücklein ein.
Will mich die Angst verschlingen
so lass die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein! 

Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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1 Kommentar:

  1. Guten Morgen,
    danke Herr Löhr, hier finde ich mich wieder. Im Jahr 1999 hate ich gemeinsam mit meinem Mann einen sehr schweren Motorrad Unfall. Wir haben Gott sei Dank beide überlebt.
    Denn er hat seinen Engeln befohlen....
    dafür bin ich nun jeden Tag dankbar.

    Liebe Grüße und eine gesegnete Woche
    Beate

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