Losung: Gott, der HERR, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. Psalm 50,1
Lehrtext: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen; man wird auch
nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten
unter euch. Lukas
17,20-21
Liebe Leserin, lieber Leser,
immerzu dreht sich der Erdball nach Osten. Immerzu wandert das Morgenrot nach Westen, immerzu folgt dem Tag das Abendrot und die Nacht. Immerzu ruft Gott der Welt zu: "Du bist mein Werk, ich habe dich aus Liebe geschaffen, habe dich gesegnet und halte dich in der Bahn. Habe dich zur Heimat gemacht für Pflanzen und Tiere und für mein Sorgenkind, den Menschen. Du gehörst mir mit allem, was auf dir ist und lebt. Ich werde auf dich achten, dass du nicht zum Teufel gehst."
Im Psalm 50, aus dem die Losung kommt ruft Gott noch die Welt, die Menschenwelt zum Gericht. So jedenfalls hat es sich der Verfasser des Psalms vorgestellt. Doch dann kam Jesus. Durch ihn ruft Gott bis heute: »Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken« (Matthäus 11,28).
Der Mensch, das ewige Kind
Wen auch soll Gott richten und verurteilen? Ist der Mensch nicht ein Kind? Unfähig, Verantwortung zu übernehmen? Wie soll er ihn dann zur Verantwortung ziehen? Was hat der Mensch schon gelernt in den vielen tausendend Jahren, seit es ihn gibt? Er ist noch immer derselbe geblieben und wird noch immer von denselben negativen Gefühlen und Gedanken beherrscht, weil er sich nicht selbst beherrschen kann. Er schlägt sich noch immer gegenseitig den Kopf ein, weil er sich noch immer fürchtet.
Und doch hat Gott ihn nicht verlassen. Ist zu ihm gekommen in Jesus und bei ihm geblieben. Gibt ihm das tägliche Brot. Vergibt ihm seine Schuld. Erlöst ihn von dem Bösen. Alle Hände voll hat Gott zu tun, um seine Schöpfung und den Mensch vor dem Menschen zu retten. Nein, Gott ist nicht gegangen. Er hat ausgehalten bei dem Menschen und tut das noch. Unsichtbar ist er unter seinen Menschenkindern im Geist Jesu, im Geist des Friedens, der Versöhnung und der Liebe. Unsichtbar ist er mit seinem Reich, mit seinem Geist in dir und mir und wirkt zu unserem Heil.
Immerzu dreht sich der Erdball nach Osten. Immerzu wandert das Morgenrot nach Westen, immerzu folgt dem Tag, das Abendrot und die Nacht. Immerzu ruft Gott der Welt zu: "Du bist mein Werk, ich habe dich aus Liebe geschaffen, habe dich gesegnet und halte dich in der Bahn. Du gehörst mir mit allem, was auf dir ist und lebt. Ich werde auf dich achten."
Gebet: Herr, ohne dich haben wir keine Vergangenheit. Ohne dich gibt es für uns keine Gegenwart. Ohne dich haben wir keine Zukunft. Wenn du nicht herrschst, gerät alles aus den Fugen. Wenn du nicht dienst, hat nichts Bestand. Darum hoffe ich auf dich. Auf wen sonst soll ich bauen, wem sonst vertrauen? Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans
Löhr
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Ein schöner Text! Vielen Dank!
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