Losung: Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
2.Mose 3,6
Lehrtext: Jesus sprach zu den Jüngern: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
Matthäus 17,7-8
Liebe Leserin, lieber Leser,
würden Sie gerne mal Gott mit eigenen Augen sehen? Denken Sie im Stillen über Mose: "So ein Angsthase, wie kann er sich nur die Gelegenheit entgehen lassen, Gott genau in Augenschein zu nehmen?" Der spätere so mutige Anführer der Israeliten hätte (!) die Chance gehabt. Aber er lässt sie aus. "Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen." (2.Mose 3,6) In den Flammen, die aus einem Dornbusch lodern, ahnt Mose die Gegenwart Gottes. Ihn zu hören, reicht ihm. Er hat nicht mehr den Wunsch, er hat vielmehr sogar Angst davor, mehr von Gott wahrzunehmen. Warum? Wir bekommen es nicht erklärt. Doch eines machen uns Losung und Lehrtext heute im Blick auf Gott deutlich: Er weckt in Mose wie auch in den Jüngern Ängste. Erneut redet Gott, diesmal in einer lichterfüllten Wolke, und erklärt Jesus zu seinem geliebten Sohn. (Matthäus 17, Vers 5) Die Jünger fallen nach diesem Erlebnis zu Tode erschrocken nieder. Es ist Jesus, der zu seinen Freunden sagt: "Ihr braucht keine Angst zu haben." Gott legt es auch nicht darauf an, den Schrecken der Jünger zu vertiefen. "Als sie es endlich wagten, ihre Augen wieder zu öffnen, sahen sie nur noch Jesus, ihn ganz allein." (Matthäus 17,7-8)
Ich nehme aus diesen Versen die Einsicht mit, dass Gott in seiner Vollmacht durchaus etwas Beängstigendes haben könnte. Dass wir jedoch vor dem "Schöpfer des Himmels und der Erde" nicht allein und verloren stehen, sondern uns an der Hand von Jesus festhalten können. 'Du brauchst vor Gott keine Angst zu haben' - das hat er nicht nur zu seinen Freunden damals gesagt. Dieser Zuspruch ist auch an dich und an mich gerichtet. Das macht mir Mut, Gott vertrauensvoll als meinen Vater anzubeten.
Ob ich ihn einmal mit eigenen Augen sehen werde? Ich lasse mich überraschen.
Ihre / eure Elfriede Bezold-Löhr:
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