Losung: Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir, darum gedenke ich an dich.
Psalm 42,7
Lehrtext: Jesus spricht: Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Johannes 14,18
Liebe Leserin, lieber Leser,
was macht man heute, wenn die Seele betrübt ist, wenn du niedergeschlagen und verzweifelt bist? Viele gehen dann in die Apotheke. Manche ertränken ihren Kummer im Alkohol. Andere lenken sich ab mit Shoppen oder Fernsehen.
Der Mann, von dem unser heutiges Losungswort kommt, betet. Er denkt an Gott. Er sagt ein paar Verse weiter: »Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!«
Ich weiß nicht, warum er traurig war. Offensichtlich wusste er das selbst nicht so genau. Manchmal ist man eben in einer depressiven Stimmung. Aber er gibt sich ihr nicht hin. Er betäubt sie nicht mit Medikamenten und Schnaps. Vielleicht muss er sich zwingen, seine Hände zu falten. Aber er tut's. Er denkt an Gott und daran, dass der ihm bisher schon immer wieder herausgeholfen hat aus seinen Tiefs. Und so hofft er, dass das auch dieses Mal der Fall sein wird.
Dabei wendet er einen kleinen ‚Trick‘ an, den ich mir von ihm abschauen will: Er bleibt nicht in der augenblicklichen Situation gefangen, sondern geht aus der belastenden Gegenwart hinaus in die Zukunft. Er sagt sich: „Es wird wieder anders werden. Das weiß ich. Es wird wieder die Zeit kommen, in der ich Gott danken werde, wenn er mich aus meinem gegenwärtigen Tief herausgeholt haben wird. Denn er ist nicht irgendein Gott, sondern mein Gott. Er hilft nicht nur allgemein, sondern wird mir ganz persönlich beistehen.“
Nein, auch ich bin nicht verlassen und allein, wenn es mir schlecht geht. Vielleicht mögen mir dann Menschen nicht helfen können. Aber, so sagt es der Lehrtext, Jesus kann es. Das hat er versprochen. In ihm kommt Gott zu mir wie er auch zu dir kommen wird. Nehmen wir ihn beim Wort.
Gebet: Herr, schon immer kommen Menschen zu dir, wenn sie Hilfe brauchen. Schon immer hoffen sie dann auf dich. Und sie tun das, weil sie mit dir zuvor schon gute Erfahrungen gemacht haben. So will auch ich zu dir kommen, an dich denken und zu dir beten, wenn es mir nicht gut geht. Ich rechne fest mit deiner Hilfe. Ich nötige dich mit meinem Vertrauen, dass du dein Wort halten und mir beistehen wirst. Amen
Herzliche Grüße, Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen