Losung: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Psalm 22,2
Lehrtext: Da Christus selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden. Hebräer 2,18
Liebe Leserin, lieber Leser,
hast du das auch schon mal gedacht, was in der heutigen Losung steht? Hast du vielleicht auch schon einmal diese Worte gebetet wie David im Psalm 22 oder wie Jesus am Kreuz (Matthäus 27,46)? Dann hast du wohl schon einmal oder auch mehrmals eine persönliche Katastrophe erlebt: Den Verlust eines Menschen durch Tod oder Trennung, eine schwere Krankheit, den Zusammenbruch der beruflichen Existenz oder sonst ein Unglück.
Aus dem Losungswort heute lerne ich, dass in solchen Fällen Beten allemal besser ist als Verstummen und wenn es nur noch ein Schrei nach Gott ist oder eine bittere Anklage. In jedem Ruf nach Gott ist immer noch ein Funken Hoffnung, dass er hört und hilft. Und gerade in solchen Notsituationen ist es besser, laut zu beten als nur still und in Gedanken. Denn das laute Beten verändert die Lage. Dann bist du nicht mehr hilflos und ohnmächtig. Dann kannst du wenigstens etwas tun. Und selbst wenn du dann wie im Losungswort betest »Mein Gott, warum hast du mich verlassen?« bist du nicht einsam und verloren, weil du ihn immer noch als deinen Ansprechpartner hast.
Schon manchen hat es geholfen, dann auf ein Kreuz, noch besser auf ein Kruzifix (ein Kreuz mit dem Gekreuzigten) zu schauen und zu erkennen: Ich bin in meinem Leid mit Jesus verbunden.
- Wenn einer die Tiefen des Leidens durchschritten hat, dann er.
- Wenn einer versucht worden ist, in seiner menschlichen Not zu zweifeln oder gar von Gott abzufallen, dann er.
- Wenn einer dann trotzdem treu geblieben ist, dann er.
- Und wenn da einer ist, der dich in deinem Leid versteht, der dir zuhört und bei dir aushält, dann er.
Gebet: Herr, wenn es einmal soweit ist, dass ich mich von Gott und der Welt verlassen fühle, dann komm du zu mir und halte bei mir aus. Wer außer dir kann dann mit mir durch die Feuer der Schmerzen und die Wasser der Angst gehen? Ich schaue auf dich, denn du lässt mich nicht im Stich. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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