Sonntag, 27. September 2020

Glaube, der nach den Sternen greift hl

Losung: Der HERR lässt sein Heil verkündigen; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Psalm 98,2


Lehrtext: Als Barnabas und Paulus in Antiochia angekommen waren und die Gemeinde versammelt hatten, berichteten sie, was Gott alles durch sie getan und dass er allen Völkern die Tür zum Glauben aufgetan habe. Apostelgeschichte 14,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

das kennzeichnet den Glauben in der Bibel, dass er sich nicht nur auf die kleine Schar der Juden und auf die in den Anfängen winzige Schar der Christen beschränkt, sondern sozusagen nach den Sternen greift: Für alle Völker soll gelten, was beide Glaubensgemeinschaften von und mit Gott erfahren haben.

     Ja die ganze Schöpfung, Himmel und Erde sind gemeint und betroffen. Denn der Gott der Bibel hat universale Bedeutung und mehr als das. Er steht als Schöpfer von allem, was ist, über allem, auch über dem Universum.

     Das ist eine kühne, sehr kühne Aussage, durch nichts als den Glauben gedeckt. Und doch ist sie folgerichtig. Denn wer von Gott redet, spricht vom Ganzen, vom Kleinsten und vom Größten, von Licht und Finsternis, von Glück und Leid. 

     Ich kann mir keinen Bereich denken, wo er nicht ist, mit dem er nichts zu tun hätte, wo er nicht wirkt. Er ist der Schöpfer der fernsten Galaxien, die etwa zwölf Milliarden Lichtjahre von uns entfernt sind und zugleich der Schöpfer und Herr meines Herzens.

     Die Schöpfung aber ist nicht abgeschlossen. Sie ist ein Prozess, der andauert bis hin zur Vollendung. Und darum ist weder die Welt noch bin ich vollkommen, sondern Gottes "Material" wie der Ton in der Hand des Töpfers, aus dem irgendwann das fertige Gefäß hervorgeht. So hat es Martin Luther in seiner Disputation "De homine" treffend ausgedrückt.

     Alles ist noch im Entstehen und Werden. Darum bleibt nichts wie es ist: Das letzte Wert-Urteil über alle Erscheinungen sprechen nicht wir. Das spricht Gott allein.

     Nicht zuletzt deshalb bleibt uns vieles noch unverständlich, bleiben viele Fragen offen. Menschliche Vernunft und Verstand reichen nicht aus, ihn und sein Wirken zu begreifen.

     Doch ist uns "die Tür zum Glauben aufgetan" (Lehrtext) und die Zusage gegeben, dass Gott zum Heil seiner Geschöpfe wirkt und nicht zum Unheil (Losung).

In dieses allumfassende Heil ist auch dein und mein kleines Leben eingebettet. In ihm hat es seine Bedeutung. Bekommt es seinen Sinn. Wir sind ein Teil des großen Ganzen, des großen Werkes unseres großen Gottes. Wir sind ein Teil von seinem Heil.

Gebet: Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen. Dich rühme ich mit meiner kleinen Kraft. Du bist alles in allem und alles für mich. Was ich bin und habe, kommt von dir. Wo ich gehe und stehe, bist du. Wohin ich komme, wirst du sein. Du hast mich gewollt. Du hast mich geschaffen. Du wirst mich vollenden - weil du mich in deinem Sohn Jesus Christus liebst. So bin ich in dir und du in mir - jetzt und für immer. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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