Losung: Ich liege gefangen und kann nicht heraus, mein Auge vergeht vor Elend. HERR, ich rufe zu dir täglich. Psalm 88,9-10
Lehrtext: Jesus betet: Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Johannes 17,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
was ist dein Gefängnis? Eine chronische Krankheit?
Eine Sucht? Eine unglückliche Beziehung? Der Arbeitsplatz, an dem es dir nicht
gut geht? Binden dich Schulden? Nimmt dich die Meinung anderer gefangen?
Fesseln dich Verpflichtungen, aus denen du nicht herauskommst? Ist es deine
problematische Erziehung, die du nicht abschütteln kannst? Oder sind es diffuse
Lebensängste? Oder ist es etwas anderes, das hier nicht aufgeführt ist?
Der die
Losung geschrieben hat, sah für sich keinen Ausweg aus seinem Gefängnis. Doch
warum hat er dann täglich zum Herrn gerufen? Offenbar hat er trotz allem gehofft,
dass Gott den Schlüssel hat, um die Tür seines Gefängnisses aufzusperren und
ihm den Weg in die Freiheit zu zeigen.
In der
Bibel stehen mehrere Geschichten, wie er Menschen aus ihren Gefängnissen
geführt hat: Josef aus dem Gefängnis des Pharao; die Israeliten aus der
Sklaverei in Ägypten; Daniel aus der Löwengrube; Hiob aus dem Gefängnis seines
Elends; die Israeliten aus dem Exil in Babylon; Jesus hat Besessene,
Aussätzige, Blinde, Gelähmte, Taubstumme und nicht zuletzt Sünder geheilt und
so aus ihren Gefängnissen befreit; Paulus und Silas kamen mit Gottes Hilfe aus
dem Gefängnis der Stadt Thyatira frei. - Unser Gott will die Freiheit seiner
Geschöpfe, sagen diese Geschichten. Denn das ist ja auch unser aller Ziel: „Die
herrliche Freiheit der Kinder Gottes.“ (Römer 8,21)
Nicht
aus jedem Gefängnis kommst du wieder heraus. Einer tödlichen Krankheit zum
Beispiel entkommt man in der Regel nicht. Aber das ist eine Ausnahme. Viele
könnten ihre Ketten abschütteln. Aber sie tragen sie weiter, weil sie keine
Alternative sehen. Sie trauen sich nicht sich gegen andere aufzulehnen. Sie
haben Angst ihre bisherige, bedrückende Lebenssituation zu verlassen, weil sie
nicht wissen wohin. Sie richten sich ständig nach der Meinung anderer, weil sie
so hoffen, dass hinter ihrem Rücken nicht schlecht über sie geredet wird. Aber
diese Hoffnung ist trügerisch. Viele Gefängnisse könnte man verlassen, wenn man
den Mut aufbrächte, den Schritt in die Freiheit zu tun. Und wo du wirklich
nicht ausbrechen kannst, da lass dich wenigstens innerlich nicht gefangen
nehmen, sondern lebe nach dem Wort: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“
(2. Kor. 3,17)
Nach den Vorstellungen und dem Glauben des Johannes ist die Welt insgesamt ein Gefängnis, in dem die Christen aushalten müssen, bis der Herr kommt und sie befreit (Lehrtext). Bis dahin aber soll Gott sie vor dem Bösen bewahren. Es hat immer wieder Lebensumstände gegeben und gibt es heute noch, die die Welt als ein Gefängnis erscheinen lassen. Ich erinnere nur an die Sklaverei. Aber für uns heute trifft das nicht zu. Wir haben das Glück und die Gnade, in äußerer Freiheit zu leben. Aber leben wir auch in innerer Freiheit? Genau dazu ruft Paulus uns auf, wenn er im Galaterbrief sagt: »Durch Christus sind wir frei geworden, damit wir als Befreite leben. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr euch nicht wieder vom Gesetz versklaven lasst.« (Galater 5,1)
Gebet: Herr, du bist mein
Erlöser, mein Befreier. Immer wieder erlöst du mich aus meinen negativen
Gefühlen und Gedanken, aus Niedergeschlagenheit, Schmerzen und Leid bis du mich
eines Tages auch vom Tod erlösen wirst. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr.
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