Losung: Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der
Heiland. Jesaja 45,15
Lehrtext: Mir wurde die Gnade verliehen, den Völkern den
unergründlichen Reichtum Christi zu verkündigen und allen die Augen zu öffnen,
dass sie erkennen, worin das Geheimnis besteht, das seit ewigen Zeiten bei
Gott, der alles geschaffen hat, verborgen war. Epheser 3,8-9
Liebe Leserin,
lieber Leser,
musst du
Theologie studiert haben, um richtig glauben zu können? Bestimmt nicht. Musst
du alles über Gott wissen? Das kann niemand. Musst du alle Bekenntnisse und
Katechismen kennen? Wohl kaum. Was dann?
Ich denke, mehr
noch, ich bin davon überzeugt, dass drei "Dinge" genügen: glauben,
lieben, hoffen (1. Korinther 13,13).
Glauben heißt für mich:
a) ich vertraue (= glaube) auf Gott, wie
er sich mir in Jesus zeigt, im Kind in der Krippe und im Mann am Kreuz. Gott ist das Geheimnis der Welt, und Jesus Christus ist das Geheimnis Gottes.
b) ich weiß mich von ihm bedingungslos geliebt und versuche seine Liebe an
andere weiterzugeben
c) ich hoffe auf seine Nähe und Hilfe, auch wenn ich im Augenblick nichts davon
zu spüren meine.
Was mich überzeugt
Doch am
überzeugendsten hat für mich Martin Luther seinen Glauben formuliert. Von
seinem Bekenntnis habe ich viel gelernt:
»Ich glaube an Gott, den Vater, den
allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde.
Ich setze mein Vertrauen in keinen Menschen auf
Erden, auch nicht in mich selbst,
auch nicht in meine Kraft, Können, Besitz, Frömmigkeit oder was ich sonst habe.
Ich wage und setze mein Vertrauen allein in den
unsichtbaren, unbegreiflichen, einzigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen
hat und allein über alles Geschaffene herrscht.
Ich glaube nichtsdestoweniger an Gott,
ob ich auch von allen Menschen verlassen oder verfolgt wäre.
Ich glaube nichtsdestoweniger an Gott,
ob ich auch arm, unverständig, ungebildet und verachtet bin oder nichts
besitze.
Ich glaube nichtsdestoweniger an Gott, ob ich auch ein Sünder bin.
Ich vertraue beständig auf ihn, wie lange er
auch auf sich warten lässt.
Weil er denn Gott ist, so weiß er, wie er's mit
mir aufs Beste machen soll.
Und weil ich daran nicht zweifle und setze mein Vertrauen auf ihn, so bin ich
gewiss sein Kind und mir wird geschehen, wie ich glaube.« Amen
Weimarer Ausgabe Band 6 S.215, 23-216, 29. Revidiert und gekürzt von Hans Löhr.
Gebet: Mein Gott, ich bin froh, sooft ich
dir danken, dich preisen und dir vertrauen kann. Doch in den Zeiten, da du für
mich verborgen bist, da ich deine Nähe nicht mehr spüre und ich dich verliere,
in diesen Zeiten des Zweifels, schaue ich auf den Mann am Kreuz und höre, wie
er sagt "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Dann, so hoffe
ich, finde ich dich wieder in ihm, wie du ganz unten bist bei denen, die ganz
unten sind in ihrem "finsteren Tal", im Leiden und im Sterben. Du
kennst alle menschlichen Abgründe. Keiner ist dir zu tief, als dass du nicht
hinabsteigen wolltest mit deinem Licht. Bleibe bei mir, wo immer ich bin, dass
ich bei dir bleiben kann. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus:
„Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste
Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des
Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem
Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in
etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke !
AntwortenLöschenVielen Dank für die Auslegung und dass Sie wieder da sind!
AntwortenLöschenIch bitte unsern Vater heute ganz besonders darum, dass ich das Vertrauen auf seine Zusagen nie verliere. Herr hilf durch schwere Tage mit deiner unendlichen Liebe. Einen Tag reich an Segen und Bewahrung wünsche ich allen.
AntwortenLöschenVielen lieben Dank Herr Löhr
AntwortenLöschenJa, vertrauen wir auf Gott, was auch kommen mag, er ist uns treu alle Zeit.
AntwortenLöschenAMEN
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