Dienstag, 26. November 2024

Das genügt, um zu glauben hl

Losung: Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der Heiland. Jesaja 45,15
Lehrtext: Mir wurde die Gnade verliehen, den Völkern den unergründlichen Reichtum Christi zu verkündigen und allen die Augen zu öffnen, dass sie erkennen, worin das Geheimnis besteht, das seit ewigen Zeiten bei Gott, der alles geschaffen hat, verborgen war. Epheser 3,8-9

Liebe Leserin, lieber Leser,

musst du Theologie studiert haben, um richtig glauben zu können? Bestimmt nicht. Musst du alles über Gott wissen? Das kann niemand. Musst du alle Bekenntnisse und Katechismen kennen? Wohl kaum. Was dann?
Ich denke, mehr noch, ich bin davon überzeugt, dass drei "Dinge" genügen: glauben, lieben, hoffen (1. Korinther 13,13).

Glauben heißt für mich:
a) ich vertraue (= glaube) auf Gott, wie er sich mir in Jesus zeigt, im Kind in der Krippe und im Mann am Kreuz. Gott ist das Geheimnis der Welt, und Jesus Christus ist das Geheimnis Gottes.
b) ich weiß mich von ihm bedingungslos geliebt und versuche seine Liebe an andere weiterzugeben
c) ich hoffe auf seine Nähe und Hilfe, auch wenn ich im Augenblick nichts davon zu spüren meine.

Was mich überzeugt

Doch am überzeugendsten hat für mich Martin Luther seinen Glauben formuliert. Von seinem Bekenntnis habe ich viel gelernt:

»Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde.
Ich setze mein Vertrauen in keinen Menschen auf Erden, auch nicht in mich selbst,
auch nicht in meine Kraft, Können, Besitz, Frömmigkeit oder was ich sonst habe.
Ich wage und setze mein Vertrauen allein in den unsichtbaren, unbegreiflichen, einzigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat und allein über alles Geschaffene herrscht.

Ich glaube nichtsdestoweniger an Gott,
ob ich auch von allen Menschen verlassen oder verfolgt wäre.
Ich glaube nichtsdestoweniger an Gott,
ob ich auch arm, unverständig, ungebildet und verachtet bin oder nichts besitze.
Ich glaube nichtsdestoweniger an Gott, ob ich auch ein Sünder bin.
Ich vertraue beständig auf ihn, wie lange er auch auf sich warten lässt.

Weil er denn Gott ist, so weiß er, wie er's mit mir aufs Beste machen soll.
Und weil ich daran nicht zweifle und setze mein Vertrauen auf ihn, so bin ich gewiss sein Kind und mir wird geschehen, wie ich glaube
.« Amen
Weimarer Ausgabe Band 6 S.215, 23-216, 29. Revidiert und gekürzt von Hans Löhr. 

Gebet: Mein Gott, ich bin froh, sooft ich dir danken, dich preisen und dir vertrauen kann. Doch in den Zeiten, da du für mich verborgen bist, da ich deine Nähe nicht mehr spüre und ich dich verliere, in diesen Zeiten des Zweifels, schaue ich auf den Mann am Kreuz und höre, wie er sagt "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Dann, so hoffe ich, finde ich dich wieder in ihm, wie du ganz unten bist bei denen, die ganz unten sind in ihrem "finsteren Tal", im Leiden und im Sterben. Du kennst alle menschlichen Abgründe. Keiner ist dir zu tief, als dass du nicht hinabsteigen wolltest mit deinem Licht. Bleibe bei mir, wo immer ich bin, dass ich bei dir bleiben kann. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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6 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die Auslegung und dass Sie wieder da sind!

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  2. Ich bitte unsern Vater heute ganz besonders darum, dass ich das Vertrauen auf seine Zusagen nie verliere. Herr hilf durch schwere Tage mit deiner unendlichen Liebe. Einen Tag reich an Segen und Bewahrung wünsche ich allen.

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  3. Vielen lieben Dank Herr Löhr

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  4. Ja, vertrauen wir auf Gott, was auch kommen mag, er ist uns treu alle Zeit.

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