Losung: Das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein
unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich Jerusalem geben will. Jeremia 33,9
Lehrtext: Das Volk, das Jesus voranging und nachfolgte als er auf einem Esel reitend
in Jerusalem einzog, schrie und sprach:
Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn!
Hosianna in der Höhe! Matthäus 21,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie stellst du dir einen
König vor? So wie im Märchen? So wie Ludwig den II. mit seinen Roben aus Samt und mit
Hermelinbesatz im Märchenschloss Neuschwanstein?
In 16 Tagen, am 1. Dezember feiern wir wieder Advent. Dann wird in vielen
Kirchen die Geschichte mit dem Lehrtext vorgelesen und die Gottesdienstgäste
singen: "Tochter Zion, freue dich, / jauchze
laut Jerusalem! / Sieh, dein König kommt zu dir, / ja er kommt der Friedefürst.
/ Tochter Zion, freue dich, / jauchze laut Jerusalem!" (EG 13, F.H. Ranke; G. F. Händel) Dann denken
manche vielleicht auch an so einen Prunkkönig mit himmlischem Hofstaat, Zepter
und Krone. Ich kann verstehen, dass in vielen oft unbewusst das Bedürfnis
herrscht, zu einem solchen König zu gehören, auf den man vor der Welt stolz
sein kann und der einen beschützt.
Jesus von
Nazareth, König der Juden
Doch der König, der damals in Jerusalem einzieht und von den Menschen
bejubelt wird, reitet nicht auf einem Schlachtross, sondern auf einem Esel. Und
der Jubel der Menge steigt ihm nicht zu Kopf. Er lässt sich nicht täuschen. Ihm
ist klar: die heute "Hosianna" rufen, rufen morgen "kreuzigen!" Nur ein paar Tage
später hängt Jesus am Kreuz. Das ist sein Königsthron und die Dornenkrone ist
seine Königskrone. Über seinem Kopf lässt der römische Militärgouverneur
Pontius Pilatus eine Inschrift in verschiedenen Sprachen anbringen, damit auch ja
alle lesen können, wer da hingerichtet wird: "Jesus von Nazareth, König
der Juden."
Das war und das ist die Wahrheit über ihn. Nicht nur, dass er der König der
Juden ist, sondern aller, die in ihm ihren Retter sehen – und für die anderen auch.
Ein König, gewaltlos
und arm
Aber wer kann schon was anfangen mit einem König, der keine Waffen hat und
keine Armee, kein Geld und kein Gold? Der im Viehstall geboren wird und am
Kreuzgalgen stirbt? Ausgerechnet in ihm soll sich Gott offenbart haben? Soll
er sich uns gezeigt haben, wie er von uns gesehen werden will?
Das glaube, wer will. Ich will. Alle anderen menschlichen Könige sind
mitsamt ihren Reichen untergegangen. Unter ihrer Herrschaft sind die Armen arm
geblieben und die Reichen reich; ging das Blutvergießen weiter und dauerte die
Ungerechtigkeit fort. Doch mit Jesus ist der Heilskönig gekommen, der nicht mit
Gewalt herrscht, sondern mit Liebe. Der das Los der Ärmsten der Armen teilt und
die Kranken, Hungernden und Schuldigen aufsucht. Ja, vor ihm sind alle
Menschen gleich, ausnahmslos. Doch, so glaube ich, bei ihm stehen die
Bedürftigen in der ersten Reihe und erst am Schluss kommen die Mächtigen und
Reichen und zuletzt die Priester und Pfarrer.
Vor seinem Thron
Einmal stehen wir alle vor seinem Thron, vor Krippe und Kreuz. Und wir
erkennen in seinem Licht, wer wir wirklich waren und sind. Dann werden unsere
Gesichter schamrot und viele werden betroffen zu Boden blicken, auch ich, weil
ich seine Liebe nur spärlich weitergegeben habe, womit er mich so reich
beschenkt hat.
Und die Engel werden singen: "Fürchte dich nicht, siehe, wir verkündigen dir
große Freude, die allen zuteil wird. Sieh hin, das ist dein Heiland, dein
Retter, dein König, dein Gott. Für dich im Stall geboren und am Kreuz gestorben
und aus dem Grab auferstanden als eine lebendige Hoffnung für alles Leben, das Gott
geschaffen hat."
Und er wird sagen zu den Elenden zuerst und schließlich auch zu dir und zu mir:
"Nun bist du frei von allem, was dich bisher gebunden hat: von aller Angst
und aller Schuld, von allem Zweifel und aller Not, von Kummer und Schmerzen.
Friede sei mit dir, du Kind meines Vaters, du mein Bruder, du meine Schwester!"
Gebet: Herr, auch ich will
knien vor deiner Krippe und deinem Kreuz und dich ehren und lieben als meinen König.
Herrsche du in mir und durch mich da, wo ich bin. Amen
Herzliche Grüße, Ihr
/ dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus:
„Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste
Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des
Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem
Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in
etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Lieber Vater, öffne mir die Augen und Ohren, dass ich dich als Herrscher und König unserer Welt wahrnehme und auf deine Zusagen traue! Einen behüteten Samstag wünsche ich allen.
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