Losung: Mose sagt: »Du hast gesehen, wie dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid. Und trotzdem glaubtet ihr dem HErrn, eurem Gott, nicht.« 5.Mose 1,31.32
Lehrtext: Und die Jünger erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen
war und wie Jesus von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach. Lukas 24,35
Liebe Leserin,
lieber Leser,
der römische Dichter Vergil (70 bis 19 vor Christus) erzählt die Legende, dass bei der Eroberung Trojas (in der heutigen Türkei) durch Odysseus und die Griechen der Trojaner Aeneas seinen alten Vater Anchises aus der brennenden Stadt getragen hat. Nach einer abenteuerlichen Flucht gelangte er schließlich nach dem heutigen Italien. Dort wurde dieser Migrant zum Stammvater der Römer.
Auch die Israeliten, so erzählt die Bibel, waren auf der Flucht. Sie kamen nach langer Zeit aus Ägypten nach Palästina zurück. Dort wurden sie von den Einwohnern nicht gerade willkommen geheißen. Entsprechend blutig verlief die Eroberung. Von dieser Zeit handelt auch die Losung.
Auch in ihr geht es darum, dass Gott „sein“ Volk, wie man damals glaubte,
durch die entbehrungsreiche und gefährliche Flucht aus Ägypten hindurchgetragen hat, ähnlich wie Aeneas seinen Vater durchs Feuer. Und dann
sagt Mose den bitteren Satz: »Und
trotzdem glaubtet ihr dem HERRN, eurem Gott, nicht!«
Alte Zeiten - bleibende Wahrheiten
Was gehen uns, liebe Leserin, lieber Leser, jene alten Zeiten an? Haben wir heute nicht andere Sorgen und
machen wir nicht ganz andere Erfahrungen? Nicht unbedingt. Was sich durch den
Wandel der Zeiten gleichbleibt, ist die Erfahrung, dass niemand ohne die Hilfe
anderer durchs Leben kommt. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke und auch die
Gegenwart bedenke, so wurde und werde ich auf vielerlei Weise durchs Leben
getragen, auch durch die Feuer der Leiden. Es hat den Anschein, als müsste ich sie allein durchstehen. Doch
ohne diese Hilfe wäre ich verloren.
Soweit kannst du mir vielleicht zustimmen. Denn bei dir ist es schließlich ebenso. Aber kannst du Moses und vielen anderen und jetzt auch mir zustimmen, dass es Gott ist, der dich und mich trägt, nicht zuletzt mit Hilfe unserer Mitmenschen? Der dich auch in diesem Augenblick trägt und durch diesen Tag und die kommende Nacht und auch in Zukunft – solange das Leben währt? Und ist er es nicht, der uns schließlich in Christus auch durch den Tod trägt zu sich? Ich glaube das. Mehr muss ich gar nicht wissen.
Ein starker Trost
Im Psalm 71 Vers 18 sagt Gott: »Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten.« Dieses Wort gefällt mir schon lange und jetzt, da ich selbst alt und grau bin, besonders. Zuletzt aber soll Paulus zu Wort kommen, der den Christen in Galatien geschrieben hat: »Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.« (Galater 6,2)
Das alles, liebe Leserin, lieber Leser,
sind erzählte und verkündigte Wahrheiten und nicht unbedingt geschichtliche
Berichte. Wahrheiten, die heute noch genauso gültig sind wie damals. Denn auch
wir sind Getragene – bis zuletzt – und können die Lasten des anderen mittragen.
Das zu glauben (Losung) und darauf zu vertrauen, dazu möchte ich
dich mit dieser Auslegung einladen.
Gebet: Herr, du bist es, der mich trägt. Und wenn ich meine, ich bräuchte fremde
Hilfe nicht, so ist es doch deine Kraft, mit der ich meine Lasten trage. Danke auch für alle, die dazu bei-tragen, dass ich leben kann, die mich tragen und er-tragen. Amen
Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr
**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus:
„Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So
finden Sie alle
Auslegungen seit 2010:
Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In
der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************c
Sie können die Losungsauslegungen gerne
über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach
markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden
nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien in Herrnhut die erste
Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des
Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem
Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in
etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Ich will auf Gott vertrauen!🙏
AntwortenLöschenEinen guten Morgen, da ich manchmal nicht gleich zum Lesen komme, habe ich erst die gestrige Losungsauslegung gelesen und danach die vom Vortag. Zum Glück, denn so habe ich eine Antwort auf den aufwühlenden Text von gestern gefunden :
AntwortenLöschenNichts bleibt wie es ist... Gott ist ständig am Werk... und das gilt auch für die angstmachenden Verhältnisse heute.
Das hat mich wieder befriedet.
In diesem Sinne uns allen einen hoffnungsvollen Tag.
Annelie
Danke Herr für diese tröstlichen Worte heute Morgen, dass ich mich getragen wissen darf. Bitte begleite mich auf allen meinen Wegen. Ich wünsche einen gesegneten Tag allen.
AntwortenLöschen