Montag, 18. November 2024

Glaube und Freude hl

Losung: Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster. Psalm 9,3

Lehrtext: Freut euch immerzu, weil ihr zum Herrn gehört. Philipper 4,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Freut euch immerzu«, schreibt der Apostel Paulus im Lehrtext, im Brief an die Christen in der mazedonischen Stadt Philippi, »weil ihr zum Herrn gehört.« Dort befindet sich die erste Christengemeinde auf europäischem Boden. Paulus selbst hatte sie gegründet. Er war nicht immer so guter Dinge wie in diesem Brief. Aber dieses Mal entfaltete auch in ihm das Evangelium von Jesus, die frohe (!) Botschaft, seine ganze Kraft.

"Gott hilft", heißt diese Botschaft bis heute. Mit anderen Worten: "Ihm kannst du trauen. Er verlässt dich nicht. Weil du ihm gehörst (Lehrtext)Er macht dich frei von dem, was dich belastet und bindet. Er segnet und behütet dich. Alles, was dir gut tut und dich ausmacht, ist sein Geschenk: dein Glaube und deine Hoffnung. Du hast allen Grund, froh und dankbar zu sein."

Stimmt das auch?

Aber stimmte das damals, als das Leben der Menschen ständig bedroht war von Seuchen, Hunger und Gewalt? Und stimmt das heute? Stimmt nicht eher das Gegenteil, wenn man auf die gegenwärtige Weltlage schaut? Wenn man Nachrichten aus den Kriegsgebieten und von den Folgen des Klimawandels hört? Wenn man von der Unzufriedenheit bis hin zum Hass in unserem Land liest, von der Angst vor Migranten und vom Streit in Berlin? Stimmt das, wenn man seine persönliche Situation bedenkt, wie es am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Partnerschaft zugeht? Und wie es um die eigene Gesundheit bestellt ist?

Das waren zuletzt lauter problematische Dinge, die ich aufgezählt habe. Bleibt da noch Zeit und Raum für Dankbarkeit und Freude an Gott? Ja, unbedingt. Im Gegenteil, gerade dann, wenn mich vieles runterziehen will, lasse ich mir meine Freude an ihm, an seiner Schöpfung und meinem Leben nicht nehmen. Auch wenn ich berechtigte Gründe zur Klage habe, stelle ich sie erstmal zurück, bevor ich ihm nicht gedankt habe. Danach sieht vieles schon wieder etwas anders aus.

Aus welcher Quelle die Seele trinkt

Ich möchte mir immer wieder klar machen, aus welcher Quelle meine Seele trinken soll: Aus der Quelle des Haderns gegen Gott (vergleiche 4. Mose 20,13)? Aus Trübsal und Pessimismus? Aus der Quelle der negativen Gefühle wie Ärger und Angst, Enttäuschung und Bitterkeit, Missgunst und Wut? Aus diesen Quellen, scheint mir, trinken viele, zu viele. Und auch ich habe lang daraus getrunken und muss es mir verbieten, wenn ich wieder dazu versucht bin.

Oder soll meine Seele aus der Quelle des Lebens trinken: aus Dankbarkeit und Zuversicht, aus Gelassenheit und Gottvertrauen, aus der Quelle der Liebe und der Freude? Doch, das ist möglich. Es gibt auch eine Selbstdisziplin des Glaubens. Und je länger ich mich darin übe, desto mehr spüre ich, was meiner Seele gut tut und bekommt, was sie heilt und freut, auch wenn ich weiß, dass der Glaube ein Geschenk ist.

Einfach mal anfangen

Aber, so meine Erfahrung, man muss eben mit dem Gottvertrauen schlicht anfangen und durchhalten, gerade wenn Anfechtungen und Zweifel kommen. Wie weit ich damit kommen werde, weiß ich noch nicht. Doch zu meinem Glauben gehört auch, dass Christus mich in der Kraft Gottes tragen wird, wenn ich nicht mehr kann.
Und auch das trifft zu: ich kann an mir arbeiten und kann dazulernen, bis zuletzt. Die Fortschritte sind manchmal zäh und nicht ohne Rückschritte zu haben. Und doch kommen wir beide, du und ich, weiter damit, falls wir selbstkritisch
(= "Buße tun") sind und Jesus als Vorbild haben, dem wir folgen.

Ja, ich möchte mich mehr freuen. Es gibt so viele Gründe dafür. Ich muss sie nur suchen. Einer der besten aber liegt in mir: der Glaube.

Und hier das Gebet, das ich schon so oft gesprochen und gesungen habe:  

Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, / Christus, meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht' mich nicht, / auf dich vertrau ich und fürcht' mich nicht. Amen

Herzliche Grüße,,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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4 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für die Auslegung lieber Herr Löhr! Uns allen wünsche ich einen guten Start in die neue Arbeitswoche und ganz viel von der Hoffnung und Freude ..... der Stärke und Licht

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  2. Vielen Dank für die gute Botschaft und einen gesegneten Start in die neue Woche!

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  3. Ja, die Frage: Aus welcher Quelle will ich trinken?°
    Die rüttelt mich auf.
    Ja, ich will mich wieder mehr nach dem Guten ausrichten, denn ich weiß, dass das gut tut.
    Ich wünsche allen einen gesegneten Tag. Rahel

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  4. Herr leite du mich doch durch den Tag, denn du führst auf die guten Pfade! Präge deine Worte in mein Herz. Danke wieder für das Wachrütteln.

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