Sonntag, 12. Januar 2025

Warum dich Gott liebt hl

Losung: Hass erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu. Sprüche 10,12

Lehrtext: Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. 1. Johannes 4,10-11

Liebe Leserin, lieber Leser,

der heutige Lehrtext gehört für mich zum Zentrum des Evangeliums: Gott ergreift in Jesus die Initiative zu meinen Gunsten, nicht ich. Mit meinen religiösen Aktivitäten kann ich nicht bewirken, dass er mich liebt, auch nicht mit meinen Gebeten, Gottesdiensten, Spenden und so weiter. Auch nicht mit meinem vermeintlichen Gehorsam gegenüber seinen Geboten. Auch nicht mit meinem Lebenswandel, meinen Guttaten und so weiter. Mit alledem bewirke ich bei ihm nichts. Er gibt. Ich nehme - und danke.
Wenn ich bei ihm überhaupt etwas bewirke, dann – so verrückt das auch klingt – mit meinem Versagen, mit meinen Unzulänglichkeiten, mit meiner Armseligkeit, in einem Wort: mit meiner Sünde. Aber nicht, weil ich darauf spekulieren könnte, sondern weil ich schon immer ihm gehöre, weil er mich nicht verlieren und meinem seelischen Elend überlassen will. 
Er legt sich in Jesus in die Krippe - für mich. 
Er hängt am Kreuz - für mich.
Er wälzt den Stein vom Grab - für mich.
Er, "der gute Hirte", macht sich auf den Weg - zu mir, um mich zu suchen. 
Er ist es, der vergibt, heilt, segnet und rettet - mich und dich.
Du und ich, wir sind ganz und gar auf unseren Gott angewiesen, sind seiner Liebe bedürftig.
Er gibt. Wir nehmen - und danken.

Geschichten für mich - Geschichten für dich

Denn ich bin doch der "Verlorene Sohn" in Jesu Gleichnis (Lukas 15,11-32), dem der Vater entgegen eilt und ihn in die Arme schließt. Ich gehöre zu den letzten Arbeitern im Weinberg, die unverdient den gleichen Lohn empfangen wie die ersten (Matthäus 20,1-15). Ich bin auch der betrügerische Zolleinnehmer Zachäus (Lukas 19,1-10), bei dem sich Jesus einlädt. Ich bin die Ehebrecherin, die er vor der Steinigung bewahrt und auch der feige Leugner Petrus, den Jesus nicht ebenfalls verleugnet, dem er die Treue hält (Lukas 22,54-62) ... 

Alle diese Geschichten und noch mehr sind nicht Vergangenheit. Sie werden meinetwegen erzählt, weil es in ihnen um mich geht und darum, wie Gott in Jesus zu mir steht. Wer auch immer ich bin, ich bin der Mensch, den Gott liebt – und du ebenso. Und deshalb werden sie auch deinetwegen erzählt. Sie alle sagen dasselbe: "Darin besteht die Liebe: dass nicht du und ich Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat. Er hat seinen Sohn 
gesandt, um sich mit uns zu versöhnen, damit uns nichts mehr von ihm trennt." (Lehrtext Vers 10)
 Er gibt. Wir nehmen - und danken.

Doch diese Geschichten werden auch deswegen erzählt, dass du und ich, dass wir uns ein Beispiel daran nehmen, was es heißt, in dieser gnadenlosen Welt barmherzig und gütig zu sein. Was es heißt, seine Mitmenschen zu lieben (Lehrtext Vers 11). Das will ich tun, will es wenigstens versuchen. Das bin ich mir schuldig, nicht ihm.

Gebet: Gütiger Gott, du ergreifst in Jesus die Initiative zu meinen Gunsten. Du liebst, und ich sage danke. Du fragst nicht, ob ich das verdient habe. So will auch ich nicht fragen, ob andere meine Freundlichkeit verdienen. Amen

Lied:  Er weckt mich alle Morgen

Er weckt mich alle Morgen;
er weckt mir selbst das Ohr.
Gott hält sich nicht verborgen,
führt mir den Tag empor,
dass ich mit seinem Worte
begrüß’ das neue Licht.
Schon an der Dämmerung Pforte
ist er mir nah und spricht.

Er will mich früh umhüllen
mit seinem Wort und Licht,
verheißen und erfüllen,
damit mir nichts gebricht;
will vollen Lohn mir zahlen,
fragt nicht, ob ich versag’.

Sein Wort will helle strahlen,
wie dunkel auch der Tag!

Jochen Klepper  (1903 - 1942) Ev. Gesangbuch 452

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“

**********************************************************

1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.

**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.

***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************



6 Kommentare:

  1. 🙏 Einen gesegneten Sonntag!

    AntwortenLöschen
  2. Lieber Herr Löhr vielen Dank für Ihre Auslegung und das Gebet ja freundlich und liebevoll zu jedem Menschen der in mein Leben kommt nicht um deren willen oder meinetwillen sondern allein wegen der Liebe und Barmherzigkeit die Jesus für uns hat Welch ein Anspruch aber nur mit und durch Jesus zu schaffen einen gesegneten Sonntag Ihnen und Ihrer Familie herzliche Grüße Angelika

    AntwortenLöschen
  3. Gott ist die Liebe, lässt mich erlösen! Wie dankbar können wir für solch einen himmlischen Vater sein. Ich wünsche mir, dass es mir gelingt, meine Menschen um mich herum zu lieben, dass sie diese Liebe wahrnehmen und auch spüren. Einen gesegneten und behüteten Sonntag allen.

    AntwortenLöschen
  4. Danke und einen gesegneten Tag.

    AntwortenLöschen
  5. Danke für die Erinnerung das alles von Gott ausgeht und nicht von mir. Ute

    AntwortenLöschen
  6. Manchmal bekomme ich wieder eine Kraft geschenkt ,die nicht selber von mir kommen kann .Die wünsche ich ihnen auch !

    AntwortenLöschen