Montag, 13. September 2010

Gott ist nicht gerecht ... hl

A. Losung: Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden. Jesaja 53,11

B. Lehrtext: Christus ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. Epheser 2,17-18


Liebe Leserin, lieber Leser,

von Kind auf sagt uns unser Gerechtigkeitsempfinden, dass die Guten belohnt und die Bösen bestraft werden müssen. Im Grunde ist das bis heute so geblieben. Wir halten es für ungerecht, wenn einer, der anderen Gutes tut, missachtet wird und die Bösewichter einfach so davonkommen. Manchmal wird unser Gerechtigkeitssinn auf eine harte Probe gestellt, dann, wenn wir das Gefühl haben, dass man die Großen, die Banker, die Vorstandsvorsitzenden der Konzerne, und andere "Großkopferten", die krumme Dinger gedreht haben, laufen lässt, aber die Kleinen hängt.
Doch das Leben ist nun mal nicht gerecht und Gott ist es auch nicht, jedenfalls nicht so, wie wir uns das vorstellen. Statt die Übeltäter zu bestrafen, lässt er seinen Knecht ihre Sünden tragen und ihnen so Gerechtigkeit widerfahren. Ist das gerecht? Na ja, wenn die Übeltäter wir selber sind, dann vielleicht schon. Oder, und jetzt frage ich dich ganz persönlich, bist Du vielleicht ein Unschuldslamm, ein reiner Engel, der sich nie etwas hat zu Schulden kommen lassen, der nie Übles gedacht noch getan hat?
Wenn das so ist, dann ist Gott tatsächlich ungerecht und du regst dich zurecht über ihn auf. Wenn aber auch du von seiner Gnade lebst, wie wir anderen alle auch, dann können wir miteinander froh sein, dass Gott auf eine andere, höhere Weise gerecht ist als wir Menschen es sein können. Zum evangelischen Selbstverständnis gehört die Einsicht, dass der Mensch durch eigenes Bemühen nicht gerecht werden kann. Nur eines macht uns vor Gott gerecht, macht uns Gott recht, dass wir an Jesus Christus glauben, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt, das unsere Sünde trägt. Weil ein anderer für uns den Kopf hin hält und die Kastanien aus dem Feuer holt, steht uns die Tür zu Gott offen.

Herzliche Grüße

Ihr/Dein Hans Löhr


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