Montag, 27. September 2010

sehen und glauben hl

A. Losung: Eure Augen haben die großen Werke des HERRN gesehen, die er getan hat. 5. Mose 11,7

B. Lehrtext:
Christus spricht: Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Johannes 14,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

o Mann, wenn ich das erlebt und gesehen hätte, was die Israeliten gesehen haben: Die 10 Plagen, die Gott ihren Peinigern, den Ägyptern schickte, damit sie sie fortziehen lassen mussten. Oder wie das Wasser des Roten Meeres zurück wich, sodass sie vor dem Pharao und seiner Streitmacht fliehen konnten, die Feinde aber in der zurückströmenden Flut umkamen. Oder das Manna und die Wachteln in der Wüste, als sie am Verhungern waren. Oder das Wasser, das Mose aus dem Felsen schlug, als sie am Verdursten waren. Und so weitert. - Wenn ich das alles erlebt und gesehen hätte, ja dann wäre es ein Leichtes, an Gott zu glauben. Nicht wahr?
Nein. Das ist nicht wahr. Denn die Israeliten zweifelten ein ums andere Mal an Gottes Treue und Verlässlichkeit. Kaum waren sie aus der einen Gefahr gerettet, kaum wurde das Leben wieder schwierig und die Zukunft bedrohlich, da verloren sie schon wieder ihren Glauben, ihr Gottvertrauen. Sie wollten lieber zurück unter die Sklavenpeitsche der Ägypter als in der Freiheit zu leben, die durch nichts abgesichert war als durch das Wort, das Gott ihnen gab.
Ja schon, ihre Augen hatten die großen Werke Gottes gesehen, aber geglaubt, so richtig von ganzem Herzen auf Gott verlassen haben sie sich trotzdem nicht. Und wir?
Ich kann jedenfalls von mir sagen, dass ich auch so ein wankelmütiger Mensch bin, der immer wieder einmal zweifelt oder sich sein Schicksal selbst hinbiegen möchte, statt sich auf Gott zu verlassen.
Glauben, so möchte ich sagen, glauben kann man nicht auf Vorrat. Zum Glauben muss man sich immer wieder neu entscheiden. Jeder Tag bringt andere Anforderungen und Herausforderungen mit sich, und dann muss ich meinen Glauben neu bewähren.
Und wer ist es, dem ich Glauben, dem ich mein Vertrauen schenken soll? Ein übermächtiger Wundertäter? Ein welterschütternder Gott? Ein Starker und Gewaltiger, vor dem alle auf die Knie gehen?
Nein, sondern ein armer Wanderprediger ohne festen Wohnsitz, aber mit einem großen Herzen voll Mitleid. Einer, der Kranke heilte, Schuldigen vergab, der von Gottes Liebe erzählte und der selbst solche Wankelmütigen wie mich liebte. Den sie verraten und verkauft, gefoltert und gekreuzigt haben, weil er ihre Geschäfte mit Gott und den Menschen störte und den sie doch nicht tot kriegen konnten, weil in seiner Ohnmacht Gottes Macht mächtig war und ist. In ihm allein erkennen wir, wer und wie Gott ist. Einen anderen Gott, wie imposant er auch sei, kennen wir nicht.

Dieser Gott segne Sie und er segne Dich!

Herzlich

Ihr / Dein Hans Löhr

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