Samstag, 5. April 2025

Orientierung in kopflosen Zeiten hl

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute soll der Apostel Paulus selbst den Lehrtext auslegen, der in seinem Brief an die Christengemeinde in Rom steht. Ich habe deshalb seine vorausgehenden und nachfolgenden Zeilen im Zusammenhang hier abgedruckt. Gleich der erste Satz, den ich mit Fettdruck hervorgehoben habe, hat es in sich. Er war zu allen Zeiten aktuell. Heute ist er wieder besonders dringlich in einer Zeit wachsender Feindseligkeit in weiten Teilen der Welt und des gefährlichen Militarismus auch bei uns. Paulus schreibt: 

2 Passt euch nicht dieser Zeit an. Gebraucht vielmehr euren Verstand in einer neuen Weise und lasst euch dadurch verwandeln. Dann könnt ihr beurteilen, was dem Willen Gottes entspricht: Was gut ist, was Gott gefällt und was vollkommen ist.

3 Bei der Gnade, die Gott mir geschenkt hat, sage ich, Paulus, jedem Einzelnen von euch:

Lehrtext: Überschätzt euch nicht und traut euch nicht mehr zu, als angemessen ist. Strebt lieber nach nüchterner Selbsteinschätzung. Und zwar jeder so, wie Gott es für ihn bestimmt hat – und wie es dem Maßstab des Glaubens entspricht.

4 Es ist wie bei unserem Körper:
Der eine Leib besteht aus vielen Körperteilen, aber nicht alle Teile haben dieselbe Aufgabe.
5 Genauso bilden wir vielen Menschen, die zu Christus gehören, miteinander einen Leib. Aber einzeln betrachtet sind wir wie unterschiedliche und doch zusammengehörende Körperteile.
6 Wir haben verschiedene Gaben, so wie Gott sie uns in seiner Gnade geschenkt hat:
Wenn jemand die Gabe hat, als Prophet zu reden, soll er das in Übereinstimmung mit dem Glauben tun.
7 Wenn jemand die Gabe hat, Aufgaben in der Gemeinde zu übernehmen, soll er ihr diesen Dienst tun.
Wenn jemand die Gabe hat zu lehren, soll er als Lehrer wirken.
8 Wenn jemand die Gabe hat zu ermutigen, soll er Mut machen.

Wer etwas gibt, soll das ohne Hintergedanken tun.
Wer für die Gemeinde sorgt, soll es mit Hingabe tun.
Wer sich um die Notleidenden kümmert, soll Freude daran haben.

Die Liebe als Grundlage für das Verhalten gegenüber allen Menschen

9 Eure Liebe soll aufrichtig sein.
Verabscheut das Böse und haltet am Guten fest.
10 Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern.
Übertrefft euch gegenseitig an Wertschätzung.
11 Lasst nicht nach in eurem Eifer.
Lasst euch vom Geist anstecken und dient dem Herrn.
12 Freut euch, dass ihr Hoffnung habt.
Bleibt standhaft, wenn ihr leiden müsst.
Hört nicht auf zu beten.
13 Helft einander, wenn ihr in Not seid.
Seid jederzeit gastfreundlich.
14 Segnet die Menschen, die euch verfolgen. Segnet sie und verflucht sie nicht.
15 Freut euch mit den Fröhlichen. Weint mit den Weinenden.
16 Seid alle miteinander auf Einigkeit aus.
Werdet nicht überheblich, sondern lasst euch auf die Unbedeutenden ein.
Baut nicht auf eure eigene Klugheit.

Das Böse mit Gutem überwinden

17 Vergeltet Böses nicht mit Bösem.
Habt anderen Menschen gegenüber nur Gutes im Sinn.
18 Lebt mit allen Menschen in Frieden – soweit das möglich ist und es an euch liegt.
19 Rächt euch nicht.*
20 Im Gegenteil: »Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen. Wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, häufst du glühende Kohlen** auf seinen Kopf.«
21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen, überwinde das Böse durch das Gute!
Römer 12, 2-21 Übersetzung: Basis-Bibel

Gebet: Herr, in dieser Zeit, da die Maßstäbe verrutschen, die geltenden Werte wertlos zu werden drohen und viele sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als sich hinter Waffen zu verkriechen und den Feind zu verteufeln, sei du der ruhende Pol, an dem ich mich ausrichten kann. Du sagst, dass du alle unsere Angst überwunden hast. So lass mich auf dich schauen, neue Zuversicht schöpfen und dir folgen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

* Wörtlich übersetzt: Nehmt nicht selbst Rache, meine Lieben. Überlasst das vielmehr dem gerechten Zorn Gottes. In der Heiligen Schrift steht ja: »›Die Rache ist meine Sache, ich werde Vergeltung üben‹, spricht der Herr.«
** Glühende Kohlen hier als ein Bild für 'schamrot werden': Der Feind soll sich wegen des Guten, das ihm von dir unerwartet zuteil wird, schämen, seine Feindseligkeit bereuen und so durch dein Verhalten selbst einsichtig werden.
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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5 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für Ihre Auslegung lieber Herr Löhr! Sie ist mir ein wichtiger Bestandteil und der erste Schritt in den Tag . Ich wünsche allen ein gesegnetes , friedvolles Wochenende .

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  2. Herzlichen Dank an die Erinnerung an diese Bibelstelle. Möge unser Herr mir doch helfen nach seinen Worten zu leben und zu handeln. Die Zeit, in der wir leben macht mich traurig und mutlos. Die Worte Gottes geben mir Zuversicht und Hoffnung, auch in meiner ganz persönlichen Situation. Möge der Herr uns alle segnen, behüten und begleiten!

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  3. Amen.....Danke für die wunderbare Bibelstelle aus dem Römerbrief und das kraftgebende Gebet.

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  4. Vielen,vielen Dank, Herr Löhr! Eine Orientierung, nicht nur für heute, sondern für jeden Tag, wünsche allen Lesern einen wunderschönen Frühling mit den begleitenden Worten vom heutigen Text, Elisabeth

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  5. Lieber Herr Löhr vielen Dank für diese Auslegung gestern konnte ich sie nicht lesen ich habe mich so einsam verlassen und lieblos gefühlt dann schenkte mir Gott den Besuch meines Enkelsohn und seine Frage er wollte mal näheres über Gott wissen abends schrieb er mir noch morgen wolle er mit in meine Kirche gehen FEG Gott ist gut er schenkt immer wieder Hoffnung herzliche Grüße und Ihnen und Ihrer Familie Gottes reichen Segen Angelika

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