Dienstag, 15. Juni 2010

"Wege aus der Ausweglosigkeit" hl


Liebe Leserin, lieber Leser,

in dem immer noch sehenswerten Film "Die Zehn Gebote" mit Charlton Heston als Moses und Yul Brynner als Pharao Ramses in den Hauptrollen steht Moses auf einem Felsen vor dem Roten Meer. Hinter ihm stürmt der wütende Pharao mit seiner todbringenden Streitmacht heran. Die Hebräer sind in einer ausweglosen Situation gefangen. Da breitet Moses seine Arme über dem Wasser aus und sagt: "Der Herr der Heerscharen wird streiten für uns. Vertraut seiner mächtigen Hand!". Im selben Moment wühlt ein mächtiger Sturm das Meer auf und teilt es, so dass das Volk der Hebräer trockenen Fußes vor den heranstürmenden Ägyptern fliehen kann und dem Tod entrinnt. Als die Streitwagen des Pharao den Fliehenden nachjagen, kommt die Flut zurück und ertränkt das ägyptische Heer. Ein kleiner Junge schildert einem alten und blinden Hebräer die Situation. Er sagt: "Moses hat das Meer geteilt!". Doch der alte Mann antwortet: "Gott hat das Meer geteilt durch den Atem des Windes".
Wieder einmal schildert die Bibel, wie beides zusammengehört: Das Vertrauen (der Glaube) des Menschen und das machtvolle Wirken Gottes: "Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte - ließ es der HERR zurückweichen durch einen starken Ostwind." (Losung 2.Mose 14,21). Oft ist es der Glaube, der Gott dazu bewegt, helfend und rettend einzugreifen. So kann der Glaube Berge versetzen oder die Fluten des Meeres teilen. So öffnet Gott durch den Glauben eine Tür, wo vorher kein Ausweg zu sein schien. Damals und heute und morgen.
Letzte Woche hatte meine Tante, 104. Geburtstag. Sie feierte ihn bei guter Gesundheit. Für mich ist sie ein überzeugendes Beispiel dafür, dass mit Gottes Hilfe das Leben immer wieder weitergeht, auch wenn mehrmals alles um einen herum zusammenbricht: Erster Weltkrieg, Kaiserreich, erste Währungsreform, Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Ehemann in russischer Kriegsgefangenschaft, zweite Währungsreform, Tod ihres Mannes an den Kriegsfolgen, Mondlandung, Wiedervereinigung und die in den letzten 100 Jahren unglaublichen, revolutionären Veränderungen durch Wissenschaft und Technik: Das alles hat sie erlebt und überstanden.
Ja, "durch den Glauben gingen die Hebräer durchs Rote Meer wie über trockenes Land" (Lehrtext Hebräer 11,29), durch den Glauben ging meine Tante durch das turbulenteste Jahrhundert der Menschheitsgeschichte und durch den Glauben wirst auch du weiter kommen. Weiter, als du dir träumen lässt.

Seien Sie / seid von Herzen gegrüßt!

Ihr/Euer Hans Löhr
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Hier der Link zu den Lichtblick-Predigten

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