Samstag, 1. Oktober 2011

Nicht nachtragend hl

Losung: Um meines Namens willen halte ich hin meinen Zorn, und um meines Ruhmes willen verschone ich dich, dass ich dich nicht ausrotte. Jesaja 48,9

Lehrtext: Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht. Epheser 2,4-5

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott sei Dank ist Gott Gott und kein Mensch, sonst sähe es für mich und vermutlich noch für viele andere nicht gut aus. Eine seiner hervorstechendsten Eigenschaften ist, dass er nicht nachtragend ist. Früher hat man manchmal Kindern damit Angst und Schrecken eingejagt, dass man ihnen sagte, Gott würde alles sehen, nichts vergessen und jede böse Tat in ein schwarzes Buch schreiben. Und noch heute wird in manchen Kindergärten oder Familien dieses schreckliche Lied gelernt:
Pass auf, kleines Auge, was du siehst!, denn der Vater im Himmel …
Pass auf, kleines Ohr, was du hörst! !, denn der Vater im Himmel … …
Pass auf, kleiner Mund, was du sprichst! !, denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich.
Pass auf, kleines Herz, was du glaubst!, denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich, drum pass auf, kleines Herz, was du glaubst! 

Pass auf, kleines Ich, werd nicht groß! Pass auf, kleines Ich, werd nicht groß! Denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich, drum pass auf, kleines Ich, werd nicht groß! (zitiert nach dem Kinderliederbuch "Mit frohem Klang", Siegen 1977)
Grauenhaftt! Und manche Eltern meinen, sie würden ihren Kindern etwas Gutes damit tun.
Nein, dieses Lied singt nicht von einem barmherzigen Gott, sondern von engherzigen Menschen. Und um der Kinder willen, die so etwas lernen und singen müssen, tut es mir nicht leid, wenn sich jetzt betroffene Erwachsene auf den Schlips getreten fühlen.
Aber Gott ist auch kein Trottel, der sich alles gefallen ließe. Er hat uns durch Mose seine Gebote gegeben und durch Jesus seinen Willen mitgeteilt, damit wir die Gesetze kennen und beachten, nach denen das Leben gelingt. Nun liegt es an jedem einzelnen, ob er diesen Weg gehen will oder nicht, den Weg der Gottesliebe und der Nächstenliebe. Auf diesem Weg glänzt die Sonne seiner Gnade für jeden, der ihn geht, egal, auf welchen Ab- und Irrwegen er sonst gegangen sein mag. Ja, als mein guter Hirte sucht er mich, weil er nicht will, dass eines seine Geschöpfe verloren geht, auch ich nicht. Aber ich muss mich schon auch finden lassen und dann meinem Hirten folgen.

Gebet: Barmherziger Gott, nein, vor dir muss niemand Angst haben, der dir vertraut. Und selbst wenn ich großen Mist gebaut habe, lässt du mich noch immer dein gütiges Herz finden. Das hast du mir in deinem Sohn Jesus gezeigt. Darauf verlasse ich mich. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr 

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