Losung: Wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir wie unsere Väter alle. Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibet nicht. 1.Chronik 29,15
Lehrtext: Die solches sagen, geben zu erkennen, dass sie eine Heimat suchen. Nun aber strecken sie sich aus nach einer besseren Heimat, nämlich nach der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht und lässt sich ihr Gott nennen; er hat ihnen ja eine Stadt bereitet. Hebräer 11,14.16
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir sind unterwegs, auch wenn der eine oder andere von uns ein Leben lang am selben Ort verbringen sollte. Wir wandern durch die Zeit, wir wandern auf einem Weg, von dem wir nicht wissen, wie lang er sein und wohin er uns führen wird. Die Bibel sagt, letztlich sind wir auf dieser Erde heimatlos auf der Suche nach einer besseren Heimat. Der geniale, früh verstorbene Komponist Franz Schubert (1797 bis 1828) hat das Gefühl, ein heimatloser Wanderer zu sein, in seinem Lieder-Zyklus „Die Winterreise“ wie niemand sonst in der Sprache der Musik ausgedrückt. Hier zwei Kostproben: Lindenbaum (= Am Brunnen vor dem Tore) und Der Leiermann (Künstler: Dietrich Fischer-Dieskau, Gesang, und Alfred Brendel, Klavier).
Ja, es ist schon so: "Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibet nicht". Doch die himmlische Heimat erwartet uns nicht erst im Jenseits. Auf der lebenslangen Wanderschaft können wir heute schon immer wieder diese Heimat streifen. Seit wir durch Jesus Kinder Gottes geworden sind, sind wir keine Fremdlinge mehr, sondern, wie der Apostel Paulus sagt, Gottes Hausgenossen.
Unsere Heimat hier ist der Wille Gottes. Da sind wir sicher. Da sind wir daheim. Das sagt sich leicht und lebt sich schwer. Natürlich bleibt auch der, der im Willen Gottes daheim ist, nicht verschont von Krankheit, Unfall und Leid. Und wenn so etwas in unser Leben bricht, fühlen wir uns zunächst erst recht heimatlos, schutzlos und hilflos. Doch ich weiß keine Alternative dazu, das eigene Leben, das eigene Schicksal im Glauben anzunehmen und sich, wie Jesus im Garten Gethsemane, zu dem Satz durchzuringen: „Vater, nicht wie ich will, sondern wie Du willst“. Schließlich hat er den Überblick und weiß wie alles endet. Wir können nicht einmal um die nächste Kurve schauen. Ja, wir sind Wanderer, alle miteinander, aber wir wandern im festen Vertrauen darauf, dass Gott weiß, was er will und tut und dass das für uns letzten Endes das Beste ist. Bitten wir ihn um dieses Vertrauen.
Gebet: Barmherziger Gott, danke das du nicht fremd für uns bist und wir nicht fremd für dich. Du allein weißt, warum alles so ist, wie es ist. Dir allein vertrauen wir, dass du es gut mit uns meinst und gut mit uns machst. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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