Donnerstag, 13. Oktober 2011

Von Herrschern und Beherrschten hl


Losung: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel. Sacharja 9,9

  Lehrtext: Christus Jesus erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Philipper 2,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jesus ist das große Gegenbild zu den Herrschenden dieser Welt. Wer zu ihm aufsieht, sieht einen Sterbenden am Kreuz. Wer auf ihn herab sieht, sieht einen Herrn, der seinen Jüngern dienend die Füße wäscht. Wer ihm nachfolgt, wird nicht kommandiert, sondern geliebt. Wer ihm vertraut, wird nicht missbraucht, sondern gestärkt. Wer ihn wie Petrus verleugnet, wird nicht vernichtet, sondern empfängt seine Vergebung.
Anders die weltlichen Herrscher. Sie haben in der Regel deshalb so viel Macht, weil die Beherrschten es zulassen. Offenbar steckt tief in vielen Menschen das Bedürfnis, zu einem anderen aufschauen zu dürfen, der größer und mächtiger ist als man selbst. Davon lebt der Starkult. Das machen sich diejenigen, die an die Macht wollen, zu Nutze. Und das gilt im Kleinen wie im Großen. Das funktioniert im Lehrerkollegium einer Schule genauso wie im Betrieb oder in der Politik, im Krankenhaus ebenso wie in der Kirche und manchmal auch in der Familie.
In der Politik eines demokratischen Landes hat man wenigstens die Chance, nach ein paar Jahren die Mächtigen wieder loszuwerden, wenn sie mit ihrer Arbeit und Person nicht überzeugt haben. Aber in unserer Gesellschaft gibt es viele Bereiche, in denen keine Demokratie herrscht, allen voran die Wirtschaft.
Herrscher und Beherrschte wird es wohl geben, solange Menschen auf diesem Planeten leben. Wie es ausschaut, haben wir das von unseren tierischen Vorfahren geerbt. Auch in einer Pavianhorde geht es nicht demokratisch zu und im Wolfsrudel auch nicht. Doch intelligente Menschen sollten sich von Tieren darin unterscheiden, dass sie die Mächtigen kontrollieren. Und Christen wiederum sollten sich von anderen darin unterscheiden, dass einer des anderen Last trage, statt dem anderen das Leben noch schwerer zu machen als es ohnehin schon ist. Das ist der Weg, auf dem uns unser König, Jesus Christus, vorangegangen ist und auf dem wir ihm folgen sollen. Kein leichter Weg, aber einer, auf dem wir Menschen menschlich werden.

Gebet: Herr Jesus, du König mit der Dornenkrone, dir will ich dienen in den Menschen, die meinen Dienst brauchen. Dir will ich nachfolgen, wohin du mir vorausgehst. Du kennst die Grenzen meiner Kraft. Hilf mir, sie zu überschreiten. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen