Losung: Hilf deinem Volk und segne dein Erbe und weide und trage sie ewiglich!
Psalm 28,9
Lehrtext: Es jammerte Jesus und er berührte ihre Augen; und sogleich wurden die Blinden wieder sehend, und sie folgten ihm nach.
Matthäus 20,34
Liebe Leserin, lieber Leser,
im Psalm 28 (Losung) betet König David inständig darum, dass Gott ihm persönlich helfen möge. Tausende, Millionen und Abermillionen solcher Gebete werden Tag für Tag an Gott gerichtet. Auch Sie / du wirst wohl schon oft für dich zu Gott gebetet haben. Doch König David geht noch einen Schritt weiter. Er denkt nicht nur an sich selbst, nicht nur an seine nächsten Angehörigen, sondern an das Volk und bittet Gott, es zu segnen und wie ein Hirte zu weiden. Nun gut, er war ja auch der König dieses Volkes. Doch er wusste sich noch einem Größeren gegenüber verantwortlich als er selber war.
Ich glaube schon, dass Gott auch unsere Gebete für eine größere Gemeinschaft will, für unsere Kirchengemeinde, für die Kommune, für den Verein, für unser Land. Als Christen haben wir nicht nur für uns selber Verantwortung, sondern immer auch für das größere Ganze, dem wir jeweils angehören. Wir beten königlich, wenn wir zum Beispiel auch für unser Land und Volk vor Gott eintreten.
Im Lehrtext heißt es, wie es Jesus einen Stich ins Herz gibt (andere Übersetzung), als er den beiden Blinden in Jericho begegnet. Er heilt sie nicht einfach so im Vorübergehen, sondern fragt, was sie von ihm wollen. Und sie sagen: "Ach Herr, dass wir wieder sehen können." Mir geht es manchmal so, dass ich schon zu wissen meine, was der andere braucht, ohne dass er mir das noch einmal extra sagen muss. Aber das ist nicht ganz ungefährlich. Er könnte sich vielleicht "abgespeist" vorkommen, wenn ich mir keine Zeit für ihn nehme, sondern schnell das gebe, was er anscheinend will. Jesus nimmt die beiden Blinden ernst. Er gibt Ihnen Gelegenheit, ihren Wunsch selbst vorzubringen. Sie wollen nicht nur ein Almosen, das sie sonst auch von anderen Leuten bekommen. Sie wollen mehr. Sie wollen von ihm alle Hilfe, die er geben kann. Dieser tiefe Wunsch und dieses Zutrauen zu ihm berühren Jesus tief. Und so geht er auf ihre Bitte ein und erfüllt sie ihnen. Ja, Gott weiß im Voraus, was ich brauche. Aber es hat schon seinen Sinn, dass ich ihm das in aller Ausführlichkeit selber sage.
Gebet: Gott und Vater, ich brauche liebevolle Beziehungen zu anderen, einen gesunden Körper, genug Essen auf dem Tisch und so vieles andere mehr. Ich will dich immer wieder darum bitten, auch für das scheinbar so Selbstverständliche. So bleibt mir bewusst, dass alles dein Geschenk ist, alles deine Gnade. Das macht mich dankbarer und zufriedener. Ich bitte dich aber nicht nur für mich und meine Familie, sondern für die Menschen in unserer Gemeinde, die dich besonders brauchen, die Kranken, die Verzweifelten, die Einsamen. Ich bitte dich aber auch für alle, die für unser Land Verantwortung tragen, dass du sie durch deinen Geist leitest und sie zum Wohl der Menschen, die ihnen anvertraut sind, arbeiten. Segne du mich und meine Familie. Segne unsere Gemeinde und unser Land. Segne alles, was du geschaffen hast. Das sage ich dir durch Jesus Christus. Amen
Hans Löhr
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