Losung: Sei getrost,
alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch. Haggai
2,4
Lehrtext: So ist nun
weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen
gibt. 1.Korinther 3,7
Liebe
Leserin, lieber Leser,
das heutige
Losungswort kommt harmlos daher. Doch der Zusammenhang, in dem es steht, und
seine Auswirkungen in die Gegenwart führen uns mitten hinein in die gewaltsamen
Auseinandersetzungen zwischen dem Staat Israel und den Muslimen in Palästina,
Syrien und dem Iran; mitten hinein in die Frage, wie ein Krieg vermieden werden
kann, in den auch wir hineingezogen würden.
Im kleinen Buch des Propheten Haggai, aus dem die heutige Losung
stammt, geht es darum, dass um das Jahr 520 vor Christus der Tempel in
Jerusalem wieder aufgebaut werden soll, der von den Babyloniern im Jahr 586 vor
Christus zerstört wurde. Zwar konnte dieser Tempel 515 vor Christus
fertiggestellt werden, doch die vom Propheten Haggai damit verbundenen Verheißungen
von der künftigen Größe Israels haben sich nicht erfüllt. Auch dieser zweite
Tempel wurde im Jahre 70 nach Christus von den Römern wieder zerstört. Nur die
Westmauer des Tempelbergs blieb erhalten und ist heute für gläubige Juden ihr
wichtigster sakraler Gebetsort.
Nun befindet sich seit dem 7. Jahrhundert nach Christus oben auf
dem Tempelberg das dritttwichtigste Heiligtum der Muslime, die Al Aqsa-Moschee
und der Felsendom, von dessen Stelle Mohammed in den Himmel aufgefahren sein
soll. Religiöse und daraus folgende politische und militärische Konflikte sind
also programmiert.
Radikale Juden arbeiten in einem sogenannten "Tempelinstitut"
daran, einen dritten jüdischen Tempel auf dem Tempelberg zu bauen, also auf den
Trümmern der zuvor zerstörten Al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms. Sie
wollen »dass sich die biblischen Prophezeiungen« (unter anderem von
Haggai) doch noch »erfüllen, die versprechen, dass der heilige Tempel in
Jerusalem wieder aufgebaut wird.« Dazu heißt es auf einer theologischen Internetseite:
Im jüdischen Altstadtviertel von Jerusalem gibt es in der
Misgav Ladach Straße ein Zentrum, das sich intensiv auf einen neuen Tempel
vorbereitet: Das "Tempelinstitut". Darin werden Tempelgeräte, wie sie
im Alten Testament für den Dienst im Heiligtum vorgeschrieben sind, hergestellt
und ausgestellt. Bereits verschiedene Utensilien wurden für einen zukünftigen
Gebrauch nachgebildet. Alles orientiert sich dabei genau an den biblischen
Vorgaben. Somit werden auch die Gegenstände in den verlangten Materialien hergestellt:
Gold, Silber und Kupfer. Drei wichtige Tempelmobliarstücke sind schon fertig
gestellt: Die Menorah aus 24-karätigem Gold, der goldene Räucheraltar und der
goldene Schaubrottisch. Die Menorah wiegt ca. 45 kg. Sie ist für
jedermann sichtbar in einer gläsernen Vitrine auf dem Platz in der
Nähe des Instituts ausgestellt.
Bisher sind diese radikalen Juden eine Minderheit, deren
Einfluss jedoch wachsen soll. Würde ihre Position zur offiziellen Politik
des Staates Israels werden, hätten wir den dritten Weltkrieg. Denn die 1,8
Milliarden Muslime werden nicht zulassen, dass ihre Heiligtümer auf dem
Jerusalemer Tempelberg gesprengt werden. Das Symbol für diese mögliche
Weltkatastrophe ist jene Menorah in der Glasvitrine, der sogenannte "Siebenarmige
Leuchter".
Nein, ich bin nicht getrost, wenn solche Leute wie die
vom Tempelinstitut unser Losungswort aus dem Propheten Haggai in die
Gegenwart übertragen und so an unser
aller Untergang arbeiten. Und ich kann mir auch nicht
vorstellen, dass dies Gottes Wille sei. Und nein, wir Christen brauchen keinen dritten Tempel. Jesus Christus ist unser Tempel. In ihm "leben, weben und sind wir". In ihm beten wir den Vater an. In ihm ist Gott selbst unter uns gegenwärtig.
Einen gewissen Trost verschafft mir der heutige
Lehrtext, in dem es heißt, dass unsere menschlichen
Bemühungen nichts bedeuten, wenn Gott nicht »das Gedeihen
gibt«. Menschen mögen planen, aber letztlich lenkt Gott unseren
Schritt. Menschen mögen arbeiten, aber letztlich ist es Gottes
Sache, ihrer Arbeit zum Erfolg zu verhelfen. Er hat die Planungen
und das Vernichtungswerk der Nazis zunichte gemacht. Er
wird auch all denen in den Arm fallen, die seine Schöpfung und seine
Geschöpfe aufs "Spiel" setzen.
Gebet: Herr,
mir macht der religiöse Wahnsinn jüdischer, muslimischer und
christlicher Fanatiker Angst. Sie alle berufen sich auf dich und
sind doch nichts anderes als Sklaven einer bösen Macht. Ich vertraue
auf dich, dass du ihnen wehrst und die Bitte erfüllst, die ich schon
so oft gebetet habe: Erlöse uns von dem Bösen! Herr, tue das auch um
meiner Kinder und Enkel willen und all der Menschen, die du
geschaffen hast. Amen
Herzliche
Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot.c om/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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