Losung: Moses trat vor Gott und sprach: Sie haben sich Götter von Gold gemacht. Vergib ihnen doch
ihre Sünde! 2.Mose 32,31.32
Lehrtext: Was mit Händen gemacht ist, das sind keine Götter. Apostelgeschichte
19,26
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Sie haben sich Götter von Gold gemacht.« (Losung). Wer? Die
Israeliten? Oder müsste es nicht richtiger heißen "wir": Wir haben uns Götter
aus Gold gemacht in unserer alles verschlingenden Gier? Unser Gott heißt
„Profit um jeden Preis“, um jeden Preis!
Jeder, der das hier
liest, kann, wenn er denn will, Bescheid wissen, wie hoch dieser Preis
ist, wie es um unsere Umwelt steht, um unsere Wiesen und Felder. Um das
Trinkwasser in Westmittelfranken. Um Insekten und Vögel, Rebhühner, Hasen und
Igel. Um Hühner und Schweine in den Mastställen, Viehtransportern und
Schlachthöfen. Um die sogenannten Hochleistungskühe in den Melkständen. Von den vielen anderen Missständen will ich gar nicht erst reden.
Kurz nach unserem heutigen Losungswort
heißt es in der Bibel: Gott spricht
»Ich werde die Israeliten für ihre Schuld zur Rechenschaft ziehen, wenn die
Zeit dazu gekommen ist.« Das muss er bei
uns nicht. Das besorgen wir schon selbst. Wir, und damit meine ich unsere
Gesellschaft in Deutschland, wir ziehen uns schon selbst zur Rechenschaft mit
allen Konsequenzen. Oder siehst du das anders, und in deinen Augen ist das
alles gar nicht so dramatisch? Vielleicht hast du ja recht. Vielleicht.
Geld regiert die Welt, sagt das
Sprichwort. Gott regiert die Welt, sagt die Bibel. Was sagst du? Wer regiert
dich?
Ehrlich gesagt, ich habe nicht die Kraft, aus dem "Tanz
ums Goldene Kalb" (siehe Losung und ihren Zusammenhang) auszusteigen.
Das beschämt mich. Somit habe ich auch nicht das Recht, mich moralisch über die
zu erheben, die in der ersten Reihe "tanzen". Aber ich habe zunehmend
ein ungutes Gefühl. Soll ich reden wie die Leichtsinnigen in der Bibel reden: »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot«? (Jesaja 22,13; 1. Kor. 15,32) Oder wie es in der Neuzeit heißt: »Nach uns die
Sintflut.«? Karl Marx, dessen zweihundertster Geburtstag vor kurzem
begangen wurde, hat es in seinem Hauptwerk „Das Kapital“ so
ausgedrückt: „Après moi le déluge! (Nach uns die Sintflut) ist der
Wahlspruch jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation.“ (Wikipedia).
Wo ist unser Moses, der vor Gott
hintritt und sagt: „Vergib ihnen diese Sünde.“?
Gebet: Herr, wirst du mir meine Sünde
vergeben auch wenn wir beide wissen, dass ich mich daraus nicht
befreien kann? Und was wird einmal mit meinen Kindern und
Enkelkindern sein? Werden sie die Folgen tragen müssen, dass
'der Tanz ums goldene Kalb' immer irrer und wirrer wird? Ich gestehe dir,
ich bin ratlos und hilflos. Meine einzige Hoffnung bist du, dass du
uns nicht uns selbst überlässt. Du weißt den Weg, den ich nicht
weiß. Du hast die Kraft, die ich nicht habe. Sei barmherzig mit
deiner unbarmherzigen Welt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im
Internet-Blog nachlesen: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
Wenn schon Marx mit dieser seiner Behauptung zitiert wird: Meine Erfahrung ist es nicht, dass jeder Kapitalist und jede Kapitalistennation so denkt - i.d.R. gibt es grad dort Verantwortung, die durchaus ernst genommen wird. Unrühmliche Ausnahmen bestätigen diese grundsätzliche Haltung. Wie massiv Marx daneben lag, hat er selbst nicht erfahren - Sozialismus/Kommunismus hat nur mit Unterdrückung etc. etc. und zeitlich begrenzt 'funktioniert' (eher nicht), bis dieses System sich selbst zerstört hatte. Christen hatten erst recht in marxistischen und ähnlichen Staaten eine schlechten Stand oder wurden verfolgt - von Gott und der Bibel wollte man jedenfalls dort nichts wissen; Marx und Lenin etc. waren der Gott.
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