Losung: Ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen. Jeremia 31,25
Lehrtext: Es begab sich, dass Jesus zu Tisch saß in Levis Hause, da setzten sich viele Zöllner und Sünder zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern. Markus 2,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
irgendwann hat mich die Erkenntnis wie ein Blitz getroffen, dass mit der Kirche, in der ich Pfarrer bin, etwas nicht stimmen kann. Da sind einfach zu viele Leute nett, anständig, brav, gutbürgerlich, kultiviert, gebildet, gesetzestreu und fromm. Ich kann mir denken, dass du das jetzt als Provokation empfindest. Nun gut. Aber um anständig, gesetzestreu und so weiter zu sein, muss man kein Christ sein. Das können Muslime, Juden und Atheisten auch.
Was aber Christen von ihnen unterscheidet, ist das, was Jesus von der gutbürgerlichen Mittel- und Oberschicht seiner Zeit unterschieden hat. Gegen sie hatte er Prostituierte, Ehebrecher, Alkoholiker, Kinder, Betrüger, Ausgestoßene, Andersgläubige, Ausländer, Gesetzesbrecher und Sünder aller Art in Schutz genommen. Das kann jeder in der Bibel nachlesen. Ja selbst dem Mörder, der mit ihm gekreuzigt worden war, hat er sich ganz zuletzt noch zugewandt.
Damit hat er von denen heftigen Gegenwind bekommen, die immer schon wussten, was Gott gefällt und was nicht, was sie selbst richtig machen und andere falsch. Darüber hat er mit ihnen heftig gestritten (siehe z.B. Matthäus 23,1-37). Schließlich wollten sie Jesu Kritik an ihrer Selbstgerechtigkeit und seine Botschaft von Gottes Liebe für Randgruppen und Sünder nicht länger dulden. So haben sie ihn gewaltsam beseitigt und scheinbar für immer mundtot gemacht.
Doch sie hatten die Rechnung ohne Gott gemacht. Er hat ihn als lebendige Hoffnung für die Vergessenen, die Verachteten und Gescheiterten auferweckt. Ihnen galt und gilt in besonderer Weise seine Zuwendung. Sie standen und stehen im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit.
Wenn das für die Kirche heute auch so ist, dann ist ja alles gut. Wenn nicht, dann ist sie der gleiche gnadenlose Religionsbetrieb wie zu jener Zeit.
Oder verstehe ich da etwas falsch? Habe ich vielleicht eine andere Bibel? In meiner jedenfalls steht die Geschichte, aus der die heutige Losung kommt. Da heißt es im Evangelium des Markus im Kapitel zwei:
Als Jesus weiterging, sah er (den anrüchigen) Levi am Zoll sitzen. Jesus forderte ihn auf: »Komm, folge mir nach!« Sofort stand Levi auf und ging mit ihm. Später war Jesus mit seinen Jüngern bei ihm zu Gast. Levi hatte auch viele Zolleinnehmer und andere Leute mit schlechtem Ruf zum Essen eingeladen. Viele von ihnen hatten sich Jesus angeschlossen. Als aber einige Schriftgelehrte, die zur Partei der Pharisäer gehörten, Jesus in dieser Gesellschaft essen sahen, fragten sie seine Jünger: »Wie kann sich Jesus bloß mit solchen Sündern und Betrügern abgeben?« Jesus hörte das und antwortete: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, und nicht solche, die sich sowieso für gut genug halten.«
Nein, Jesus ent-schuldigt nicht die Schuld, ent-sündigt nicht die Sünde. Er gibt aber auch nicht den Selbstgerechten recht und belohnt nicht die Tüchtigen und Anständigen. Ihm geht es nicht um Können oder Versagen, Schuld oder Gerechtigkeit, Sünde oder Wohlverhalten. Ihm geht es um den Menschen, um dich und mich. Er belebt uns, wenn wir glaubensmüde werden und stärkt uns, wenn wir am Ende sind (Losung), damit auch wir andere beleben und stärken können. Er vergibt uns und ist barmherzig, damit auch wir vergeben und barmherzig sein können. Er holt uns herunter vom hohen Ross der Selbstgerechtigkeit, damit wir uns selbst mit unseren Schwächen annehmen können und nachsichtig zu anderen sind. Er nimmt uns die Überheblichkeit, damit wir menschlich werden.
Wo wir ohne Berührungsängste und Angst um unseren Ruf an seinem Tisch sitzen und unterschiedslos mit allen feiern, die er in Schutz nimmt, da stimmt es dann wieder, wenigstens in seiner Gemeinde und hoffentlich auch mit seiner Kirche. Da stimmt es mit mir und mit dir.
Gebet: Herr, du bist die Hoffnung für alle, die in dieser Ellbogen-Welt nichts zu lachen haben und an den Rand gedrängt werden. Du bist aber auch die Hoffnung für mich, wenn ich am Boden bin und neuen Lebensmut brauche. Du schenkst mir neue Energie, wenn ich erschöpft bin. Ich wende mich an dich, weil du dich mir zuwendest. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot. com/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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