Mittwoch, 19. Juli 2023

Gemeinschaft der Wenigen hl

Losung:  Gott, gedenke an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben und dir zum Erbteil erlöst hast. Psalm 74,2 

LehrtextJesus spricht: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Matthäus 18,20

 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

 

ich lasse jetzt mal alles weg, was mit Kirche zu tun hat und konzentriere mich auf den Kern des Glaubens, auf den heutigen Lehrtext. Denn darauf kommt alles an und ohne diesen Kern ist sowieso alles überflüssig.


Das Christentum mag verschwinden, der Glaube nicht


»Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich mitten unter ihnen«, sagt Jesus. Offensichtlich waren ihm die großen Zahlen gar nicht so wichtig. Das aber war ihm wichtig, dass sich Menschen in seinem Geist und Namen treffen und sich gegenseitig ermutigen, trösten und stärken. Mehr braucht es nicht, um in seinem Sinn „Gemeinde“ zu sein und sei sie noch so klein. Das Christentum in Europa und in unserem Land mag verschwinden. Aber der Glaube nicht, solange hier und dort diese zwei oder drei oder auch ein paar mehr sind, denen es um Glaube, Hoffnung und Liebe geht, oder anders gesagt, denen es darum geht, dass sie Gott vertrauen, ihn, ihre Mitmenschen und sich selbst lieben, dass sie wahrhaftig und demütig sind. Das genügt. Jedenfalls meine ich das. Und was meinst du? Würde dir noch etwas fehlen?


Vom Wert der Demut


Und auch das meine ich, dass es in der Gemeinschaft derer, die sich in Jesu Geist und Namen zusammentun, nicht um Erfolg und schon gar nicht um Macht und Ehre geht. Darum ist die Demut so wichtig. Natürlich bin auch ich enttäuscht, wenn das Interesse an der eigenen Arbeit in der Gemeinde wieder zurückgeht. Und es schmerzt mich auch, dass ich in den letzten Tagen bis zu zwei Drittel der Leserinnen und Leser meines Blogs wieder verloren habe, weil sie mein Verständnis von Frieden, Naturwissenschaft und Glaube nicht teilen. Vielleicht sind es noch andere Gründe. Ich weiß es nicht. Aber ich will und kann nun mal nichts anderes schreiben als das, was ich glaube und wohinter ich stehe. Ob das auch wirklich alles so stimmt, was ich sage, ob es im Sinn, Geist und Namen Jesu ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich weiß nur, dass auch ich mich irren kann, Fehler mache und meine blinden Flecken habe.

Aber das glaube ich schon, dass es da, wo sich zwei oder drei in Jesu Namen treffen, um ihn geht, darum, dass sie Gott vertrauen, lieben, wahrhaftig und demütig sind.


Glauben in unsicheren Zeiten


Aus meiner Sicht werden die Probleme unserer Zeit immer komplexer, immer unübersichtlicher und verunsichern viele in unserem Land. Sie fragen sich, wem kann man im Zeitalter der Fake News, also der gelogenen Nachrichten und der künstlichen Intelligenz noch trauen? Wie kann man noch zuversichtlich sein angesichts der offenbar wachsenden Bedrohungen? Hat die Liebe in Zeiten von Krieg, Flucht und Asyl ihre Grenzen? Muss ich in dieser Gesellschaft nicht auch meine Ellbogen ausfahren, um meinen Anteil vom „Kuchen“ zu ergattern? Und was ist mit Gott, kann ich mich wirklich auf ihn verlassen?

Ich habe für mich keine andere Antwort als die, dass ich die Gemeinschaft von Christinnen und Christen brauche und sei sie noch so klein. Ich brauche die, die im Geist, Sinn und Namen Jesu zusammenkommen, gemeinsam beten, singen, danken, sich gegenseitig ermutigen, trösten und sich an ihm orientieren ganz gleich, was auch immer im persönlichen Leben und in der Welt geschieht.

Gebet: Herr, ich muss und kann die Welt nicht retten. Ich muss und kann die Kirche nicht retten. Ich muss und kann mich und alle, die mir am Herzen liegen, nicht retten. Ich bring alles vor dich. Denn du allein weißt, warum geschieht, was geschieht. Du kennst den Sinn und die Zukunft. Du hast die Macht, dass alles nach deinem Willen geht. Gib mir die Kraft, dir zu vertrauen und an dir festzuhalten, wahrhaftig zu sein und mich an dir zu orientieren. So halte deine schützende und segnende Hand über mich und alle deine Geschöpfe. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

20 Kommentare:

  1. Wolfgang Dennhöfer19.07.23, 01:42

    Lieber Hans Löhr, Gott segne Dich
    und: Danke

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  2. Ich finde es absolut richtig nicht nach "Klickzahlen" zu schielen und lese den Block so gerne weil ich eben nicht immer zu 100% gleicher Meinung bin (wenn auch zu über 80%), weil ich gerne verschiedene Sichtweisen wahrnehme. Das erweitert meinen Horizont. Uns eint, dass wir beide Jesus im Zentrum sehen und das ist das Wichtigste. Danke für das tolle Angebot der Losungsauslegung. Gott segne sie.

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    1. Danke so sehe ich es auch.
      Nicht entmutigen lassen.

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    2. Ich sehe das gan genauso: ich kann manchmal anderer Meinung sein, aber auch und gerade dann sind Ihre Losungsauslegungen ganz wichtig für mich, helfen, die Losungen zu verstehen und bringen zum Nachdenken und Beten.
      Danke dafür!

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    3. Kann ich mich nur anschließen. Vlt. gehen auch viele in Urlaub und die Klicks sind deshalb reduziert. Ansonsten finde ich diese lebensnahe und persönliche Art der Auslegung grundsätzlich sehr wertvoll - ich kenne nichts Vergleichbares. Danke!

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  3. Lieber Hans,
    mit Wolfgang und Gert sind wir schon zu viert.
    Danke für deine Offenheit.
    Ich möchte deine täglichen Gedanken nicht missen.
    In Jesus verbunden

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  4. Ich kann und will mich den Kommentaren meiner Vorgänger nur anschliessen.
    Ich lese Ihren Blog täglich und teile die meisten Ihrer Ansichten.
    Wir müssen ja auch nicht Alle einer Meinung sein,wir sind verschieden.
    Die Basis stimmt.
    Jesus Christus.
    Danke für Ihr Durchhaltevermögen.
    Dann bin ich die fünfte.
    Liebe Grüsse und weiter so.
    Ute

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  5. Lieber Herr Löhr, auch ich danke Ihnen für Ihre Gedanken zu den Losungen, ich lese sie jeden Tag sehr gern und sie tun immer gut! Wie soll es auch anders sein, wenn Jesus mitten unter uns ist ;) .... ich wünsche Ihnen weiterhin Gottes reichen Segen im Leben und beim Schreiben! Liebe Grüße von Petra

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  6. Danket dem Herrn
    Ich bin auch dabei
    Elisabeth

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  7. Bärbel Marquardt19.07.23, 08:12

    Lieber Hans, auch ich schließe mich den anderen an. Jeden Morgen lese ich deine Losungsauslegung und noch die eines anderen Pastorenpäärchen. Es ist für mich bereichernd die oftmals verschiedene Auslegung der Losung zu lesen. Da ich ja auch noch einen eigenen Kopf zum Denken habe entstehen oftmals sehr interessante "Selbstgespräche". Danke dafür und mach weiter so mit deiner Offenheit!
    Gesegnete Grüße, Bärbel

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    1. Lieber Herr Löhr.Auch ich bin nicht immer mit Ihnen einer Meinung, aber das ist auch gut so.Sich selber seine Gedanken zu machen ist für mich sehr wichtig. Machen Sie bitte weiter so und vielen Dank für die Auslegung.

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  8. Sehr gern lese ich die Auslegungen. Ich wünsche viel Kraft, Energie und besonders den reichen Segen Gottes, dass Sie diese Arbeit weiterhin tun dürfen!
    Danke für Ihre tägliche Arbeit, die Sie in dieses Projekt stecken.

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  9. Auch ich lese die Ausprägungen jeden Tag. Sie geben mir soviel. Auch ich bleibe dabei. Vielen Dank. Matthias

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  10. Liebe Herr Löhr
    Auch ich, enet der Landesgrenze, lese Ihren Blog sehr gerne. Ja, es gehört dazu, dass Mitmenschen sich von uns abwenden wegen unserer Gesinnung und Weltanschauungen... so wie Jesus mit seiner Botschaft angeeckt ist. Und seine bedingungslose Liebe zu allen Menschen.... eben auch diejenigen, die wir vom Bösen besessen glauben ... das ist manchmal schon schwierig anzunehmen und danach zu leben erst recht.
    Und da bin ich voll überzeugt, der Glaube geht weiter, auch ohne Kirche und und und...
    Gott segne Sie
    Liebe Grüße aus der Schweiz
    Rahel Wunderli

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  11. Lieber Pastor Löhr, auch ich lese täglich "Ihre Auslegung". Sie tun mir sehr gut und sind oft tröstlich. Nicht immer teile ich Ihre Meinung, aber es ist immer spannend. Und zum Kriegsgeschehen denke ich auch, es müsste ohne Waffenlieferungen gehen. Hätte aber auch keine Lösung. Gott segne Sie weiterhin mit so guten Gedanken. Liebe Grüße aus Schleswig-Holstein Frauke

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  12. Was mir außerdem gut gefällt, ist, dass Ihre Predigten nicht so theoretisch sind. Mir geben sie viel Anregung für mein tägliches Leben mit Jesus. Danke nochmals Frauke

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  13. „Die Gnade unseres Herrn, Jesus Christus, und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.“
    Danke, Herr Pfarrer Löhr, für Ihre tägliche Arbeit der Auslegung von Losung und Lehrtext. Man merkt diesen an, dass die Liebe Christi Sie treibt. Traurig ist in jedem Fall, dass Menschen aus den von Ihnen genannten Gründen den Blog verlassen. Auch ich teile nicht immer Ihre Meinung, bin aber immer angeregt, mitzudenken, dranzubleiben, nachzudenken. Auch dann, wenn es mir manchmal etwas „eifernd“ vorkommt; ich denke, dass Sie Ihre Überzeugung etwas versöhnlicher darlegen könnten.
    Doch würde mir nie in den Sinn kommen, Ihre Auslegungen deswegen nicht mehr zu lesen. Das wäre wohl nicht in der Liebe Christi. Und wie oft schon fühlte ich mich getröstet und gestärkt durch Ihre Worte - danke.

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  14. Lieber Herr Pfarrer Hans ! Sie sind ein wunderbarer Mensch !!! Und ich danke Gott, daß es Sie gibt. Ich lese täglich Ihre Auslegungen und könnte ohne die Bibelstellen und Ihre Auslegungen gar nicht mehr sein. DANKE für Ihre wunderbare Arbeit. JESUS behüte, beschütze und segne Sie lieber Hans. ❤️ lichst Ursula Anna

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  15. Danke für Ihre Auslegungen .Sie gehören zu unseren täglichen Ritualien. Lilo und Günther Müller

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