Losung: Als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: »Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig«, da erfüllte die Herrlichkeit des HERRN das Haus Gottes. 2.Chronik 5,13.14
Lehrtext: Die heilige Stadt, das neue Jerusalem, bedarf keiner Sonne noch des
Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und
ihre Leuchte ist das Lamm. Offenbarung 21,2.23
Liebe Leserin,
lieber Leser,
„Du bist
Jerusalem. Du bist der Tempel, in dem Gott wohnt und den Jesus, das Lamm Gottes,
erhellt.“ Ungewöhnliche Bilder für mich. Aber so verstehe ich Losung und
Lehrtext heute.
Ich habe in dem
Augenblick, da ich das schreibe, überhaupt nicht das Gefühl, dass in mir das
Licht Jesu leuchtet, seine Kraft und Herrlichkeit. Bestenfalls bin ich gerade
ein zerbrochenes Windlicht mit einer kleinen, flackernden Kerze. Doch offenbar
ist nicht entscheidend, wie wir uns fühlen und uns selbst bewerten, sondern was
wir für Jesus sind. Da gilt, was der Apostel Paulus schreibt: »Der Herr hat zu
mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den
Schwachen mächtig.« (2. Korinther 12,9) Da ist dann
kein Selbstmitleid mehr angebracht, sondern eine leise Freude darüber, dass du
für ihn wichtig bist und einen Wert hast, auch wenn du dich selbst unwichtig,
kraft- und wertlos fühlst. Für mich hat es manchmal den Anschein, als ob er mit
den Schwachen mehr zuwege bringt als mit denen, deren eigene Kraft ihm im Wege
ist.
Schon vor über 2500
Jahren haben Juden in ihren Tempelgottesdiensten Gott mit den gleichen Worten gelobt,
die wir uns in unseren Gottesdiensten noch heute zu eigen machen: „Der Herr ist
gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig“ (Losung). Das ist keine theologische
Aussage, kein Dogma, kein Bekenntnis. Das gehört zu den grundlegenden
Glaubenserfahrungen, die ein Mensch machen kann. Ja, mein Gott ist barmherzig, immer, so wie jener Vater in Jesu Geschichte vom "Verlorenen Sohn" (Lukas 15).
Erfahrungen mit
Gott stärken die Seele und den Glauben
Wie soll ein
Mensch auch glauben, der mit Gott keine solchen Erfahrungen macht? Der nicht immer
wieder einmal von ihm überrascht wird und zum Beispiel mitten in einer
körperlichen oder seelischen Schwächeperiode plötzlich erlebt, wie ihm neue
Kraft zuwächst, wie ihn Gott durch andere ermutigt und aufbaut? Da erfüllt dann
„die Herrlichkeit des Herrn“ nicht nur „das Haus Gottes“, sondern auch das Herz
des Menschen. Mir jedenfalls geht es manchmal so. Nicht regelmäßig, aber doch
immer wieder einmal. Und diese Kraft der Lieder mit ihren guten Worten und erhebenden
Melodien (Losung) stärkt dann auch meinen Glauben.
Gebet: Herr, du bist
ausnahmslos gütig und barmherzig. Diese Worte aus der Bibel tragen mich durch
mein Leben, flößen mir Vertrauen ein und machen mich dankbar. So gibst du mir
immer wieder neue Kraft für meinen Glauben und mein Leben. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
In Gottes Hand sind wir geborgen,
AntwortenLöschener schenkt uns jeden neuen Morgen,
legt seinen Segen auf unser Tun,
lässt seinen Frieden auf uns ruh.
(Mozart, Rabe)
Elisabeth