Dienstag, 18. Juli 2023

Das Ganze hl

Losung:  Lobet Gott für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Psalm 150,2 

LehrtextGottes unsichtbares Wesen - das ist seine ewige Kraft und Gottheit - wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken. Römer 1,20

 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

 

»Gott ist nicht das Gute, sondern das Ganze« – so lautet eines meiner Lieblingszitate von Thomas Mann (aus dem Roman „Josef und seine Brüder“). Was gut und schön ist und was schlecht oder böse, ist das Urteil von uns Menschen. Darin können wir irren und haben auch schon oft geirrt. Auch was wir für böse und grausam halten, hat irgendwie mit Gott zu tun. Meistens verstehe ich das nicht. Aber dann trifft hin und wieder zu, was Dietrich Bonhoeffer gesagt hat: »Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.«

 

Eine andere Schöpfung haben wir nicht und kennen wir nicht

 

Gott ist nicht das Gute, sondern das Ganze; denn er hat das Ganze geschaffen auch die Gegensätze wie Licht und Finsternis, Freude und Leid, Lust und Schmerz, Krankheit und Gesundheit, Gut und Böse, ….. und nicht zuletzt Leben und Tod. Ohne ihn ist nichts, was ist. Dafür will ich ihn loben (Losung); denn eine andere Schöpfung haben wir nicht und kenne ich nicht. Er allein ist die lebendige Quelle von allem. Das weiß ich nicht, das glaube und bekenne ich.

Wir Menschen nehmen in der Regel nur einen winzigen Ausschnitt seiner Schöpfung wahr. Schon auf der Erde ist unser Horizont eng begrenzt, und es gelingt uns nur selten, darüber hinauszusehen. Für viele Wunder seiner Schöpfung, zum Beispiel für die dunkle Materie im Universum und die Elementarteilchen in den Atomkernen unseres Körpers, interessieren wir uns nicht, weil wir sie nicht kennen und sie uns nicht vorstellen können. Doch eins vorab: Das größte Wunder seiner Schöpfung ist das Leben. Es war vor dem Menschen da, es wird auch nach ihm da sein, was immer er mit der Erde und sich selbst anstellt.

 

Alles schwankt

 

„Die Schöpfung der Welt“, von der im Lehrtext die Rede ist, ist die Schöpfung des Universums und nicht nur die unserer allerwinzigsten Erdenwelt. Wie das Universum entstanden ist, dafür gibt es plausible Theorien seriöser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit. Alle anderen esoterischen Spekulationen und religiös-fundamentalistischen Dogmen sind für mich bedeutungslos.

Die wahrscheinlichste Theorie bis jetzt ist, dass vor der Entstehung des Universums ein energetisches Gleichgewicht geherrscht haben muss, bis plötzlich eine Schwankung aufgetreten ist. Sie hat dazu geführt hat, dass es zum sogenannten "Urknall" gekommen ist und sich die Energie in einem komplizierten Prozess materialisiert hat*. Daraufhin sind Sterne und Galaxien entstanden und schließlich auch die Sonne mit unserer Erde. Das ist, stark verkürzt, der gegenwärtige Stand der weltweiten Forschung.

 

Glaube und Wissenschaft sind kein Widerspruch


Für mich als Christ bleibt es dabei, dass Gott der Ursprung und Urheber von allem ist, was ist. Das ist kein Widerspruch zur Wissenschaft. Denn er ist für mich die große Kraft, aus der alles hervorgegangen ist und die bis jetzt in allem wirkt, nicht zuletzt in dir und in mir. Doch auch wenn Thomas Mann sagt, dass Gott das Ganze sei, so bleibt auch das Ganze seine Schöpfung und er ihr Herr. Denn Gott geht nicht in seiner Schöpfung auf, sondern sie in ihm.

 

Der Wert des Seins

 

Diese Kraft, die ich Gott nenne, ist anonym. Ich kann von ihr nichts weiter sagen, als dass sie ist. Zu meinem Herrn und Gott wird sie erst durch Jesus Christus. In ihm bekommt die göttliche Kraft ein Gesicht und seine Schöpfung einen Wert. Und dieser ihr Wert ist, dass Gott das Universum und alles was in ihm ist und noch sein wird und also auch dich und mich aus bedingungsloser Liebe geschaffen hat und schafft. Das glaube ich und das gibt dieser Welt und meinem Leben Sinn. Wir sind nicht die Produkte eines kalten, gefühllosen Zufalls, sondern Kinder des barmherzigen Vaters. Das weiß ich von Jesus Christus und nur von ihm. Und nur in ihm erkenne ich den Schöpfer der Welt und allen Lebens (Kolosser 1,15 - 17).

Gebet: Herr, du Schöpfer von allem, was ist, als ich auf die Welt kam, soll mein erster Schrei ein Lob deiner Herrlichkeit gewesen sein. So will ich es. Und auch mein letzter Seufzer soll ein Lob sein für dich, den Unbegreiflichen, der bei mir bleibt in meinen guten und in meinen schweren Zeiten. Der du mir in Jesus deine Hilfe und Treue versprochen hast und dieses Versprechen hältst, dich preise ich und dir vertraue ich. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

*  E=mc² (Energie E ist gleich Masse m mal Lichtgeschwindigkeit c im Quadrat) Albert Einstein

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

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