Samstag, 22. Juli 2023

Neuer Segen für dich hl

Losung: Das ist der HERR, auf den wir hofften; lasst uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil. Jesaja 25,9

LehrtextEs ist der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Hebräer 11,1 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

 

erst war es schlimm. Und dann hat sich doch noch alles zum Guten gewendet. Wer hat so etwas noch nicht erlebt? Und dann? Dann hast du dich gefreut, na klar. Dann hast du vielleicht ein kleines Fest gefeiert und dein Leben neu genossen. Auf jeden Fall bist du wieder mit strahlenden Augen und erhobenem Kopf aus dem Haus gegangen. Und die dich kennen, haben dir das angemerkt und sich mit dir gefreut.

 

Und dann?


Ja was dann? Dann kommt meines Erachtens noch der Schritt, dass ich bedenke, wem ich die positive Veränderung zu verdanken habe. Und dass ich das auf irgendeine Weise auch zum Ausdruck bringe und sei es, dass ich einfach nur danke sage, ihm, meinem Gott und mich über ihn freue, über ihn ganz besonders.

Ich hab mir vor einiger Zeit spontan eine kleine Geste angewöhnt. Wenn ich mich über etwas richtig freue und dankbar bin, dann drehe ich unwillkürlich meine rechte Hand nach oben, hebe sie an und schicke, ja werfe auf diese Weise meinen Dank und meine Freude an den Himmel, zu ihm, von dem ich alles habe. Und manchmal singe ich dazu einen kleinen Vers, den ich hier, in den Losungsauslegungen schon das eine oder andere Mal zitiert habe: 

Gebet: Herr, ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel; die Nacht ist verflattert. Ein neuer Tag von deiner Liebe, Herr, ich danke dir. Amen

 

Erst war es schlimm, und dann ist es auch noch schlimm geblieben. Dein Kind wird nicht mehr lebendig, dein Partner kehrt nicht mehr zurück. Du selbst wirst nicht mehr gesund … Auch das muss der eine oder die andere erleben. 


Und dann? 


Dann brauchst du Zeit, viel Zeit, um mit dem Verlust leben zu lernen. Und so ganz verschmerzen wirst du ihn vielleicht nicht mehr und es bleiben Narben an deiner Seele. Und doch, plötzlich kannst du dich auch wieder ein bisschen freuen, sogar lachen. Nein, es wird nicht alles wieder gut. Dennoch, die Brüche in deinem Leben heilen. Deine Seele heilt. Er ist es, der sie heilt, von dem alles Heil (Losung) kommt. Du wirst vielleicht nicht jubeln, aber doch Dankbarkeit verspüren, weil da viele kleine Dinge sind und gute Menschen, durch die Gott dir hilft. Alles wendet sich nicht mehr zum Guten, aber es bleibt nicht so wie es ist.


In einer neuen Übersetzung (HFA) heißt der heutige Lehrtext: »Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht.« Ich habe – ja, auch unter Schmerzen und Tränen – gelernt, meine Hoffnung und mein Gottvertrauen nicht wegzuwerfen, gerade auch dann nicht, wenn es schlimm ist, richtig schlimm. Und ich werde nicht enttäuscht. Nein, es wird nicht alles wieder so, wie ich mir das erträume, aber es wird anders, besser. Dann kommt mir manchmal ein alter Vers in den Sinn, den ich mal als Konfirmand lernen musste:

"Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, / verricht das Deine nur getreu / und trau des Himmels reichem Segen, / so wird er bei dir werden neu. / Denn welcher seine Zuversicht / auf Gott setzt, den verlässt er nicht."

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

4 Kommentare:

  1. Wenn das Schlimme so lange andauert, vermeintlich kein Lichtstrahl den Tag erhellt, kommt sie auf, die Frage: Warum Gott tust du nichts? Ich suche dann den Grund bei mir, frage mich, was ich falsch mache, ob ich zu wenig glaube und vertraue und mein Weg führt mich wieder ins Gebet mit der Hoffnung, dass irgendwann sich alles zum Guten wenden wird.

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  2. DANKE für die klaren und deutlichen Worte, die endlich mal jemand auf den Tisch bringt - es wird „nicht immer alles gut“ - manches bleibt schlimm, aber nicht, weil man nicht richtig glaubt oder nicht genug Gott vertraut, sondern weil es einfach so ist und keiner sucht es sich aus! Aber mit Gott ist jemand an der Seite, der tragen hilft…..

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    1. Ich stimme Ihnen zu, lieber Kommentator, und Ihnen, Hans Löhr sowieso. Immer wieder grosser innerer Dank, der in Ihre Richtung geht fürs rechte Wort zur rechten Zeit.

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