Sonntag, 30. Juli 2023

Was wirst du Gott erzählen? hl

Losung: Ich erzähle dir meine Wege, und du erhörst mich; lehre mich deine Gebote. Psalm 119,26 

Lehrtext: Wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben. 1.Johannes 5,15

 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

 

warum soll ich Gott meine Wege erzählen (Losung)? Er weiß doch,  was ich erlebt habe, wie es mir geht, was ich vorhabe, was mir Sorgen macht oder worauf ich mich freue. Er kennt meine Wege doch sowieso, oder? Er muss sie also nicht noch mal wissen. Aber ich, ich muss mir meine Wege bewusst machen, damit mir manches klarer wird. Damit ich verstehe, warum dieser Weg ein Holzweg war, und jener ein Umweg und wieder ein anderer ein Irrweg und ich dann doch immer wieder auf „die rechte Straße“ (Psalm 23,3) gekommen bin, weil Gott mich geführt hat.

Ja, ich muss mir meine Wege bewusst machen. Und das geschieht am besten dadurch, dass ich sie Gott erzähle, weil ich dann hoffentlich nichts beschönige und verschweige, weil er sie doch sowieso kennt. Und wozu? Doch wohl dazu, dass ich künftig manchen verkehrten Weg vermeide und an Weggabelungen die richtige Entscheidung treffe.

 

Auch falsche Wege können notwendig sein

 

Manchmal denke ich sogar, ob auch die Wege, die mir im Rückblick als die falschen erscheinen, nicht doch auch notwendig waren, um zu lernen und reifer zu werden. Vielleicht hat Gott auch sie mich geführt. Warum nicht?

Losung und Lehrtext kreisen auch noch um den Gedanken, dass Gott die erhört, die ihn bitten. Ja, das glaube ich schon auch, allerdings mit dem Unterschied, dass er nicht alle meine Wünsche erfüllt, sondern alle seine Verheißungen (Bonhoeffer).

 

Gottes Wille soll geschehen, nicht meiner.

 

Und du? Stell dir doch mal vor, Gott hätte alles genauso erfüllt, wie du es dir erträumt und worum du ihn gebeten hast. Glaubst du im Nachhinein, dass dies für dich das Beste gewesen wäre? Manches Mädchen hat Gott um die Liebe des Mannes gebeten, der ihr Ein und Alles zu sein schien und ist heute doch froh, dass sie den Tunichtgut nicht bekommen hat. Und so gilt wieder einmal der Satz, den Jesus in Gethsemane gebetet hat: „Vater, nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

So zu beten, ist nicht einfach. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und doch ist das wohl der beste Weg, um annehmen zu können, was geschieht.

 

Gebet: Befiehl du deine Wege / und was dein Herze kränkt / der allertreusten Pflege /  des, der den Himmel lenkt. / Der Wolken, Luft und Winden / gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch Wege finden, / da dein Fuß gehen kann.

 

Paul Gerhardt 1653. Evang. Gesangbuch EG Nr. 361 Vers 1

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

3 Kommentare:

  1. Amen....einen gesegneten Sonntag

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  2. Ja, lasst uns seine Wege geh'n Elisabeth

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  3. Ja, es tut gut Gott seine Wege zu erzählen.
    Ich schreibe sie in, ich nenne es Gebetsbuch. Dann wird mir schnell bewusst, wenn ich etwas beschönigen will
    Aber es kommen auch immer wieder Ideen, auf die ich in Hektik nicht gekommen werde. Oder ich erinnere mich an einen Bibelvers, der mich tröstet.
    Ich erzähle Gott auch meiner Wege, wenn ich draußen bin.... und wenn ich dann zur Ruhe kommen kann und zum Schweigen, denn hilft mir das mit erneuter Kraft in den Alltag zu geh.

    Ja, es stimmt, wir brauchen es und nicht Gott.

    Und ich bin sehr dankbar, dass ich mit allem zu Gott kommen kann und er mir immer zuhört, auch dann wenn ich ich zum hundertsten mal mit dem Gleichen komme.

    Ich wünsche allen einen gesegneten Tag.

    Liebe Grüße Rahel

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