Montag, 24. Juli 2023

Gott ist doch nicht farbenblind! hl

Losung: Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Psalm 23,3 

LehrtextIch bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. Johannes 10,14

 

Liebe Leserin, lieber Leser,  

die Seinen, zu denen ich gehöre und du vielleicht auch, sind Jesu schwarze Schafe. Sie sind immer ein bisschen eigensinnig. Sie laufen mal dahin und mal dorthin und manchmal verlaufen sie sich auch. Ihnen muss er wieder und wieder geduldig nachgehen. Sie muss er suchen und finden und zurückbringen auf "die richtige Straße" (Losung), auf seinen Weg.

Und die anderen? Die weißen? Die würden ihm natürlich auch gehören. Aber kennst du welche? Und wenn schon, er kennt sie alle und alle gehören ihm.

Hirten sind keine Rassisten

Übrigens, ich kenne keinen Schäfer (Hirten), der seine schwarzen Schafe schlägt. Sie liegen ihm nicht weniger am Herzen als die anderen. Sie unterscheiden sich nur in der Wolle, aber nicht im Charakter und Verhalten. Ihr Schäfer führt sie alle (Lehrtext). Hirten sind keine Rassisten, und Jesus schon gar nicht.

Wir Menschen nennen jemand, der "aus der Art schlägt", der sich nicht so verhält, wie wir uns das vorstellen und deshalb schief angesehen ist, ein "schwarzes Schaf". Wir tun uns oft schwer damit, ihn zu akzeptieren oder gar zu mögen. Vielleicht liegt es daran, dass wir moralisch farbenblind sind, dass wir nur schwarz und weiß sehen können und die anderen Schattierungen und Farben nicht. Oder täusche ich mich? Hoffentlich.

Von Gott auf dich schließen

Gott jedenfalls ist nicht farbenblind, obwohl ihm das immer wieder angedichtet wird. Obwohl immer noch viele Juden, Christen und Muslime dem verhängnisvollen Irrtum anhängen, als würde er seine Menschen einteilen in Sünder und Gerechte, Gute und Böse, Gerettete und Verlorene. Ja, solche Unterschiede machen auch manche Verfasser biblischer Schriften, wenn sie von sich auf Gott schließen. 

Bei Jesus ist das umgekehrt. Er schließt von sich auf uns. Für ihn sind wir alle seine Geschwister, Söhne und Töchter Gottes, von ihm gesegnet und geliebt. Was würden wir Menschen uns nicht alles ersparen, wenn wir uns mit seinen Augen sähen. Wenn wir endlich einmal konsequent von Gott auf uns schließen würden statt umgekehrt. Nein, Gott ist nicht farbenblind. Er sieht das ganze Spektrum seiner Schöpfung, des sichtbaren Lichts und des für unsere Augen unsichtbaren. Er sieht alle Schattierungen meiner menschlichen Seele. Er kennt sie und versteht sie.

Gebet: Herr, wenn ich wieder einmal hadere mit meinen Mitmenschen oder mit meinem Schicksal, dann will ich nicht von mir auf dich schließen. Dann will ich sie und mich endlich mal mit deinen Augen sehen. Dann sehe ich Menschen, die dich brauchen. Dann sehe ich uns, die wir nicht wissen, wie der Weg hinter der nächsten Biegung weitergeht. Dann sehe ich mich, der du mich führst auf deinen Wegen, glatten und rauen, zu dir. Du bist ja mein Hirte und kennst mich und hast dich mir in Jesus bekannt gemacht als mein Vater und mein Gott. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

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