Sonntag, 29. Oktober 2023

Keine Angst vor der Angst hl

Losung: Der HERR spricht: Wen hast du gescheut und gefürchtet, dass du treulos wurdest und nicht an mich dachtest? Jesaja 57,11 

Lehrtext: Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Römer 8,15 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

warum verhalten wir Menschen uns so, wie wir es tun? Dieser Frage gehen seit Jahrzehnten zahllose Gelehrte überall auf der Welt nach. Und viele, vermutlich die meisten von ihnen kommen zu dem Schluss, dass eine der stärksten Triebfedern für unser Verhalten die Angst ist. Die Angst vor Tod, Krankheit, Verlust. Vor Armut, Hunger, Verfolgung, Krieg. Die Angst vor Einsamkeit, Bedeutungslosigkeit und Sinnlosigkeit. Die Angst vor dem Unbekannten, dem Fremden ...

Wovor hast du Angst?

Damit die Angst die Seele nicht auffrisst, helfen sich Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten mit Religion, Esoterik, Aberglauben und anderen, nichtrationalen Erscheinungen. Sie hoffen, auf diese Weise ihre Angst bannen zu können.
Die Ängstlichen, Machtlosen und Schwachen sehnen sich nach einer festen Hand, nach Schutz und einem starken Mann. Sie sind gern Knechte
(Lehrtext), sind gern unfrei, wenn nur einer da ist, der führt: „Heil, mein Führer! Befiehl, wir folgen“ (Losung). Selbst die Lemminge sind klüger. Was ihnen die Menschen fälschlicherweise nachsagen, tun sie selbst und stürzen sich gemeinsam in den Abgrund.

Wie gehst du mit deiner Angst um?

Hitlers „Zwilling“, der Massenmörder Stalin, hatte Angst vor seinen eigenen Leuten. Ohne seinen Befehl durfte niemand seine Zimmer betreten. Doch er rechnete nicht mit dem Schlaganfall. Niemand traute sich zu ihm, als er am Morgen nicht erschien. Am übernächsten Tag wagten es seine „Vertrauten“ doch. Da war es zu spät. Er war nicht mehr zu retten.
Wer Angst vor anderen hat, braucht Mauern und Waffen. Wer Angst vor der Dunkelheit hat, braucht Licht. Wer keine Angst hat, ist entweder ein Lügner oder krank.

Wer Angst vor dem Leben hat, braucht Liebe.

»In der Welt habt ihr Angst«, sagt Jesus, »aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden« (Johannes 16,33). Wer ihm anhängt, muss nicht an der Leine von Befehl und Gehorsam geführt werden. Der bekommt seinen Geist, nicht den Geist des Helden, sondern den „Geist der Kindschaft“ (Lehrtext), den Geist, mit dem er Gott als seinen Vater erkennt. Vor ihm muss er sich nicht fürchten, sondern kann vertrauensvoll zu ihm sagen: „Abba, lieber Vater“, auf Deutsch: „Papa“. 

Gebet: Mein Gott, es fällt mir schwer, dich Papa zu nennen, da ich das nicht gewohnt bin. Aber so bist du zu mir: ein lieber Vater, den ich nicht fürchten muss, sondern wiederlieben kann. Der mich tröstet und mir die Furcht nimmt. Der mir immer wieder neuen Lebensmut macht und die Kraft gibt, mich dem zu stellen, was Angst macht. Du bist ja mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Du bist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? (Psalm 27,1) Dir will ich vertrauen. Amen                                  

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

5 Kommentare:

  1. Danke für die guten Gedanken. Ja, genau. Wir sollten uns eingestehen, dass wir alle (immer mal wieder) Angst haben. Die Frage ist: wie damit umgehen. Ja, die Liebe, die auch unser himmlischer Vater zu uns zeigt ist die beste Antwort.

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  2. Je älter ich werde, desto weniger habe ich Angst. Ich werde immer mutiger. Warum? Vielleicht weil ich erfahren habe, dass Gott immer Wege für mich gefunden hat.? Weil dadurch der Glaube gewachsen ist?
    Jedenfalls ist es jetzt schön so....
    Aber natürlich kann ich nur allen Jungen raten, auch ohne Lebenserfahrung auf Gott zu trauen, denn ER findet Wege... das ist sicher. Man kann wirklich vertrauen und glauben von Anfang an.
    Einen schönen Sonntag.

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  3. Dem kann ich nur zustimmen. Ich erinnere mich immer öfter daran, dass ich mit meinen Fragen und Bitten zu Gott kommen kann. Meine übergrossen Ängste sind sehr viel kleiner geworden. Dank sei Gott
    Elisabeth

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  4. Vielleicht als Ergänzung.
    Ich bekenne,das ich,nachdem ich 60.Jahre Erde und Menschen studiert habe,keinen anderen Ausweg aus dem Elend der Welt sehe als den von Christus gewiesenen Weg.Es ist unmöglich,das die Erde ohne Gott auskommt.🙏

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  5. Wer keine Angst hat, ist entweder ein Lügner oder krank - wie wohltuend dieser Satz ist. Die Angst im Nacken in bestimmten Situationen, die kann mir nur Gott unser Vater nehmen und ich bin dankbar, dass ich bedingungslos zu dieser Erkenntnis kommen durfte!!!!!

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