Samstag, 21. Oktober 2023

Wer wenn nicht wir? hl

Losung: Wessen Zuversicht der HERR ist, der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte. Jeremia 17,7.8 

Lehrtext: Der Geist Gottes lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung. Galater 5,22-23. 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

hinter meinem Häuschen fließt der alte Mühlbach. Die Mühle gibt es schon lange nicht mehr. Aber der Bach fließt und fließt und versorgt Pflanzen und Tiere mit dem lebensnotwendigen Nass. An einem Abschnitt hat man vor längerer Zeit Pappeln gepflanzt, die inzwischen mächtig groß geworden sind. Die politische Gemeinde hat beschlossen, die Äste einiger dieser Pappeln komplett zu entfernen, damit sie nicht auf den darunter vorbeiführenden Weg fallen.

Neue Triebe

Nun stehen da große Baumstümpfe wie „Marterpfähle“. Kein schöner Anblick. Nun gut, man hat sie so stehen lassen, damit sie Insekten und Spechten als Nahrung und Brutstätten dienen. Aber siehe da, im darauffolgenden Frühjahr haben einige dieser Stümpfe wieder ausgetrieben. Da die Pappeln direkt am Bachufer stehen, haben sie genug Wasser, um die neuen Triebe zu versorgen. Jetzt freue ich mich, dass aus dem einen oder anderen „Marterpfahl“ wieder ein Baum zu werden verspricht. Schon erstaunlich, wie vital manche Pflanzen sind und selbst radikalen Einschnitten widerstehen, solange sie nicht vertrocknen.

»Bleiben Sie zuversichtlich!«, sagt seit der Corona-Pandemie der Tagesthemenmoderator Ingo Zamperoni am Schluss der Sendung. Ein schöner Wunsch, zweifelsohne. Aber woher die Zuversicht nehmen? Kann ich sie einfach so aus mir schöpfen?

Ein Zeichen sein

Ich kann das nicht. Ich brauche eine Quelle, die außerhalb meiner selbst liegt. Die Losung sagt, Gott der Herr ist diese Quelle. Wenn in mir die Befürchtung wächst, dass es mit der Gesundheit oder mit den gegenwärtigen Zuständen in der Welt nur noch schlechter wird, kommt es auf meine Glaubenswurzeln an. Sind sie tief genug? Reichen sie bis zur Quelle? Versorgen sie mich mit lebensspendender Zuversicht, die aus Gott kommt? Bin ich dann auch für andere nicht so ein trauriger Marterpfahl, sondern ein Zeichen, dass ich aus einer unsichtbaren Quelle lebe, die mir in den Stürmen des Lebens Widerstandskraft gibt und neue Hoffnungszweige wachsen lässt?

Wunsch für uns beide

Ich wünsche dir und mir, dass unsere Glaubenswurzel im Verborgenen wachsen und uns immer wieder mit neuer Zuversicht versorgen. Vielleicht tragen wir dann sogar solche Früchte, von denen der Lehrtext spricht. Sie sind in dieser Zeit besonders wichtig nicht nur für dich und mich, sondern auch für unsere Mitmenschen. Denn was können wir dem allgemeinen Hass Besseres entgegensetzen, als dass wir uns untereinander lieben? Dass wir nicht einstimmen in die üblichen Klagelieder, sondern Freude, Freundlichkeit und Güte zeigen? Dass wir in einer Welt voll Krieg und Gewalt, voll Rachsucht und Vergeltung zum Frieden raten? Dass wir geduldig und bescheiden bleiben, statt schnelle Lösungen für die verschiedenen Probleme zu erwarten? Dass wir Gott treu bleiben, der uns treu bleibt? Und dass wir unseren negativen Gefühlen, Gedanken und Verhaltensmustern nicht nachgeben, sondern uns immer wieder selbst zur Ordnung rufen und eine positive, konstruktive Einstellung an den Tag legen (Lehrtext)? Oder weißt du etwas Besseres? Ich nicht.

Wer, wenn nicht wir, die wir doch auf Gott vertrauen, hätte so viel Grund dazu? Das ist der Weg, auf den Jesus mich ruft. Das ist der Weg zur Versöhnung und zum Frieden im Kleinen wie im Großen. Ja, das ist der Weg der Zuversicht. Ich will ihn gehen, auch wenn ich nur kleine Schritte schaffe. Auch wenn ich mir dabei selbst immer wieder im Weg stehe. Gehst du mit? 

Gebet: Herr, du bist meine Zuversicht in guten und in schlechten Zeiten, im Leben und im Sterben. Gib mir starke Glaubenswurzeln, damit mein Gottvertrauen nicht verdorrt. Lass mich ein Mensch des Friedens sein, der, allem Negativen zum Trotz, dem Himmel und der Erde treu bleibt. Amen

                                                                                                                             

Gott segne dich!

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

11 Kommentare:

  1. Ja, ich will auch mit gehen auf dem Weg der Zuversicht und des Glaubens , das am Ende alles gut ist und die Liebe gesiegt hat.
    Ich frage mich oft, warum es Krieg geben muss!
    Vielleicht, auch dass Menschen wieder für einander da sind?! In schlechten Zeiten nehmen wir manchmal das Notwendige mehr als in guten Zeiten! Gott ist und bleibt unsere Zuversicht und Jesus Christus ist unser Fels in der Brandung!
    Zu den neuen Blättern an der Palme! Wie wunderbar sich die Natur neu gestaltet , wie kraftvoll !Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein friedvolles Wochenende!

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    1. Lieber Herr Löhr, wie schön dass es Sie und Ihre Auslegungen gibt. Danke.

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  2. Wie schön, dass Sie wieder da sind und uns an Ihren Gedanken teilhaben lassen! Ich habe mich gestern nicht getraut danach zu gucken und bin heute sehr froh. Von Herzen alles Gute, Gott möge Sie behüten in allem, was kommt.
    Wenn die Glaubenswurzel mal nicht so wachsen mag, dann hoffe ich, dass Gott mir als Quelle so weit entgegenkommt, bis dahin, wo meine Kraft aufhört, und dass mich das Wasser trotzdem erreicht.
    Cornelia

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  3. Endlich ist er wieder da, mein "Startpilot" in den neuen Tag. Habe ich die letzten Wochen sehr vermisst. Die Auslegungen haben mir sehr gefehlt. Vielen Dank dafür. Hanne S.

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  4. Ja, ich gehe auch mit.
    So gerne. Weil es der einzige Weg ist, der nicht in einer Sackgasse endet.
    Ein erfülltes Wochenende für uns alle, Annelie

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  5. Lieber Herr Löhr, ich danke Ihnen, dass Sie weiter machen.

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  6. Ich komme erst heute dazu, Ihre Texte zu lesen. Es ist eine große Freude, diese wieder am Morgen zu lesen und an Freunde weiterzureichen. Danke, dass es Sie gibt. Sie machen sich sehr viel Mühe, es sind tolle, bildhafte Beschreibungen und auch wir wünschen Ihnen täglich Zuversicht.

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  7. Auch ich habe erst heute nach Ihren Losungen geschaut,die ich vorher täglich als erstes angesehen habe.
    Ich wollte noch nicht traurig darüber sein,den Blog nicht mehr lesen zu können.
    Um so glücklicher bin ich,das es nicht so ist.
    Danke, Danke,Danke.
    Es freut mich auch für Sie das das er Ihnen Kraft gibt.
    Ute

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  8. Schön, dass Sie wieder da sind. Ich freue mich jeden Tag über Ihre Texte und Ermutigungen. Danke, dass Sie weiter machen und sich von Gott gebrauchen lassen. Sie sind ein Licht für viele. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft, reichen Segen, Gesundheit und Zuversicht.
    Pia

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  9. Traudel aus dem Odenwald04.11.23, 12:38

    Ich danke dem Heiligen Geist, der Ihnen, Herr Löhr, Weisheit und Erkenntnis schenkt für diese Losungsauslegungen, die uns allen so gut tun, uns ermutigen und aufbauen. Ich danke Jesus, der Sie und uns inspiriert, die Kraft und die Ausdauer schenkt, die wir brauchen, um ihm unbeirrt nachzufolgen. Gott segnet Sie, wie er es immer getan hat und auch in Zukunft tut. Wir bleiben gemeinsam zuversichtlich. In diesen Zeiten ist Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern besonders kostbar. Dafür danke ich Gott.

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