Mittwoch, 30. Oktober 2024

Warum Jesus nötig war - und ist hl

Losung: Der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, dass er deinem Land Regen gebe zur rechten Zeit und dass er segne alle Werke deiner Hände. 5.Mose 28,12

Lehrtext: Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. 1.Korinther 15,58

Liebe Leserin, liebe Leser,

warum eigentlich war Jesus nötig? Warum haben die Zehn Gebote und all die anderen Gebote aus den fünf Mosebüchern des Alten Testaments nicht genügt? Warum nicht die Psalmen und die Bücher der Propheten? Den Juden genügen sie doch auch bis auf den heutigen Tag.

Jesus war Jude

Was ich nicht vergessen darf: auch Jesus war Jude und mit ihm Josef und Maria, alle seine Jünger und die meisten Verfasser der anderen Schriften im Neuen Testament. Ohne sie wären wir keine Christen. Doch Jesus hat Gott entscheidend anders erlebt als viele Juden vor ihm, als die Juden zu seiner Zeit und erst recht als alle anderen Menschen damals mit ihren unterschiedlichen Religionen. Und ich wage zu behaupten, er hat Gott auch anders erlebt als die meisten Christen seit den Anfängen bis heute, nicht als strengen Tugendwächter mit einem moralischen Zeigefinger, auch nicht als Strafgerichtspräsident. Für ihn stand Gottes bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit im Mittelpunkt des Glaubens. Er selbst hat sie gelebt. 

Ganz anders die heutige Losung aus dem 5. Mosebuch (siehe oben)Sie klingt zunächst harmlos. Ja, eine solche Verheißung, eine solche Zusage hören wir gern. Doch sie ist an diese Bedingung geknüpft: »Wenn du nun der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, so werden über dich kommen alle diese Segnungen, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorsam gewesen bist« (5. Mose 28,1+2). 

Doch dann geht es im Vers 15 so weiter: »Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des HERRN, deines Gottes, und wirst nicht halten und tun alle seine Gebote und Rechte, dann werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen.«

Und dann wird ein ganzer Katalog böser Flüche aufgezählt. Zum Beispiel in den Versen 19 und 20: »Verflucht wirst du sein. Der HERR wird unter dich senden Unfrieden, Unruhe und Unglück in allem, was du unternimmst, bis du vertilgt bist und bald untergegangen bist um deines bösen Treibens willen, weil du mich (!) verlassen hast.« (Jetzt verwandelt der unbekannte Verfasser auch noch die Stimme des Mose in die Stimme Gottes.)

In den Versen 53 bis 57 wird es noch grässlicher. Doch diese Verse will ich dir ersparen und werde sie hier nicht abdrucken, nur noch die abschließende Drohung: Das alles wird geschehen, »wenn du nicht alle Worte dieses Gesetzes tust, die in diesem Buch geschrieben sind, und nicht fürchtest den HERRN, deinen Gott.« (5. Mose 28, 53-58)

Drohbotschaft statt Frohbotschaft (Evangelium)

Ein paar Reste solcher Drohungen finden sich auch noch im Neuen Testament, besonders im Buch der Offenbarung. Und dass vor allem Kindern bis heute in einigen, hoffentlich wenigen christlichen Familien und Gemeinden mit einem strafenden Gott Angst eingejagt wird, wenn sie nicht so glauben und spuren, wie das religiös verblendete Erwachsene fordern, ist leider traurige Wahrheit.

Gott sei Dank hat schon Jesus mit solch schrecklichen Gottesbildern Schluss gemacht und ihn als liebenden Vater verkündigt, der barmherzig und gütig ist. Er konnte an anderen Worten des Alten Testaments anschließen, die seine Verkündigung bereits „vorbereitet“ haben, wie zum Beispiel am Psalm 23, über den ich hier letzten Samstag und am Psalm 16, über den ich am Montag nachgedacht habe. Und deshalb schließe ich die heutige Losungsauslegung dieses Mal mit Versen aus dem Psalm 103:

Gebet: »Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler. Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. Amen«

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die tröstliche Aussage! Gott ist barmherzig, gütig und unendlich geduldig!
    Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag!🙏

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  2. Welch eine Aussicht wieder auf den heutigen Tag! Wir dürfen uns ganz und gar auf unseren Herrn verlassen, dass er uns annimmt als seine Kinder. Danke wieder für die mutmachende Auslegung. Einen behüteten Tag allen.

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  3. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
    Eine wunderbar befreiende Auslegung.
    Vielen Dank, Steffi

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