Montag, 4. April 2011

Soldatenstiefel hl


Losung: Jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
Jesaja 9,4

Lehrtext: Selig, die Frieden stiften - sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.
Matthäus 5,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich wünsche mir, dass die Aufständischen in Libyen Diktator Gaddafi vertreiben. Ja, wünschen kann ich mir das. Ich muss ja nicht die Folgen tragen. Die Bundesregierung ist im In- und Ausland scharf dafür kritisiert worden, dass sie sich bei der Abstimmung über die gewaltsame Durchsetzung des Flugverbotes gegen Libyen enthalten hat. Nun, es ist leicht, die ersten Angriffe zu fliegen. Aber es ist schwer, sehr schwer, einen bewaffneten Konflikt wieder zu beenden. Die Staaten, die sich jetzt in Libyen militärisch engagieren, haben noch nicht erkennen lassen, nach welchem Plan sie vorgehen. Ich fürchte, sie haben keinen. Ein Sprichwort sagt: Bevor du etwas beginnst, bedenke das Ende. Aber das Ende ist in Libyen nicht absehbar. Es ist nie absehbar, wenn irgendwo auf der Welt ein bewaffneter Konflikt beginnt. Auch in Afghanistan nicht.
Seit biblischen Zeiten machen Menschen leidvolle Erfahrungen mit Krieg. Und oft ist es so, viel zu oft, dass der Krieg der Männer das Leid der Kinder und Frauen ist, heute mehr denn je. Seit biblischen Zeiten hält sich die Sehnsucht, dass dröhnende Soldatenstiefel und blutbefleckte Soldatenmäntel ein für alle Mal verbrannt werden. "Das ist nicht realistisch" sagen Realpolitiker. Das mag ja sein. Aber was ist dann realistisch? »Frieden stiften« sagt Jesus. Unter allen Umständen Frieden stiften – mit friedlichen Mitteln. Das ist anstrengender als Bomben abzuwerfen. Dazu braucht es mehr Fantasie als Panzer abzuschießen. Dazu ist mehr nötig als Kampfjets und Flugzeugträger, nämlich Vertrauen und Geduld.

Gebet: Herr, ich bitte dich, dass die Welt friedlicher werde. Fange bei mir damit an. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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