Losung: Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht
auch ein Gott, der ferne ist? Jeremia 23,23
Lehrtext: O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der
Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich
seine Wege! Römer 11,33
Liebe Losungsgemeinschaft,
ich nehme mir für die heutigen Verse neuere
Bibelübersetzungen her, weil sie für mich eine erste Verstehenshilfe sind. (Das
sollte sich wirklich jeder von uns gönnen, der selber in der Bibel liest. Sonst
bleibt zu Vieles unverständlich und das wäre schade.) Der Losungsvers in der
'Guten Nachricht für dich' lautet folgendermaßen: "Der HERR sagt:
"Ich bin nicht der nahe Gott, über den ihr verfügen könnt, ich bin der
ferne Gott, der über euch verfügt." Wir haben, so höre ich da heraus, in
Gott einen liebevollen Vater UND allmächtigen Schöpfer und HERRN zugleich.
Verniedlichen und verharmlosen zu einem 'Wohlfühlgott für ausgewählte Stunden'
lässt Gott sich nicht. Er hat Vollmacht und er ist derjenige, von dem alles
ausgeht und auf den alles hinausläuft. Das so deutlich zu hören, weckt in mir
die Ehrfurcht vor Gott, die ihm zukommt.
Für die Christen im ersten Jahrhundert war es wichtig, sich
das immer wieder klar zu machen: Gott ist nicht zu zähmen in festen Strukturen
von Gottesdienstabläufen und in Traditionen von Christengemeinden. Er behält
sich alle Freiheit, die ihm als Herr dieser Welt zukommt. Als Paulus den
Christen in Rom beschreiben will, wie Gott ist, zitiert er einfach Sätze des
Propheten Jesaja: "Wie unendlich reich und tief ist doch die Weisheit und
die Erkenntnis unseres Gottes! Wie unerforschlich und verborgen sind seine
Wege!" Nichts ist für uns vorhersehbar - es hängt alles von unserem
Vertrauen in Gottes guten Willen für uns ab.
Gebet: Vater, du zeigst uns heute unsere Grenzen
dir gegenüber auf. Wir können in der Bibel lesen von dir und wir können unser Leben
auf Spuren deiner Treue und Liebe zu uns absuchen - und trotzdem bleibst du für
uns unverfügbar. Wir kriegen dich nicht 'in den Griff'. Das ist gut, denn so
behältst du die Macht. Sei uns gegenüber voller Gnade und Liebe - wir sind darauf
angewiesen. Amen.
Einen behüteten Montag!
Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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