Sonntag, 14. Januar 2018

Eigenlob und Dankbarkeit hl

LosungDer HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück. 1.Mose 39,23 

LehrtextNicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott. 2.Korinther 3,5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

und wieder kommt eine befremdliche Twitterbotschaft aus dem Weißen Haus. Wieder ruft Präsident Trump, gelinde gesagt, weltweites Kopfschütteln hervor. Er schreibt, er habe sich von einem erfolgreichen Geschäftsmann zu einem Fernsehstar entwickelt und sei auf Anhieb Präsident geworden. Er denke, dass er somit nicht als schlau, sondern als Genie gelten könne - in dieser Hinsicht als "sehr stabiles Genie".
     Ich schreibe das, um den Kontrast zu unseren beiden Bibelworten heute deutlich zu machen. Trump steht mit einer solchen Selbsteinschätzung nicht allein da. Mein Eindruck ist, dass es auch in unserem Land mehr Selbstbeweihräucherung gibt als Weihrauch in allen katholischen Kirchen zusammen. Nur dass im Unterschied zu Weihrauch Eigenlob stinkt. Aber so tickt nun mal unsere Gesellschaft und nicht nur unsere. Die Selbstinszenierung gehört zur Präsenz in den Medien dazu. Und diejenigen, die sich besonders gut in Szene setzen können, werden von zahllosen Menschen, insbesondere Teenagern, kritiklos angehimmelt. Sie haben in den elektronischen Medien viele "Follower", also Menschen, die ihnen folgen, und soviel wie möglich nachmachen möchten. Auch die Wirtschaft hat schnell erkannt, welches Werbepotential da für sie entstanden ist und mischt und verdient nun kräftig mit. "Follower" so hießen einst im englischen Sprachraum die Nachfolger Jesu. Aber er verkauft nichts, sondern schenkt nur. Und es hat den Anschein, dass auch da das Sprichwort zutrifft "Was man geschenkt bekommt, ist nichts wert."
     Ich verstehe schon, dass jeder für das, was er geleistet hat, auch gelobt werden möchte. Wohl kein Mensch kommt ganz ohne Anerkennung aus. Ich auch nicht. Und darum freue ich mich auch über jede positive Reaktion auf meine Losungsauslegungen. Aber nun gilt doch auch, was Losung und Lehrtext sagen. Gott hat mich ja nicht nur mit meinen Grenzen und Begabungen geschaffen, sondern wirkt durch die Möglichkeiten, die er mir gegeben hat, auf seine Weise. Und darum tue ich gut daran, immer wieder mal innezuhalten und mir klarzumachen, dass und wie er durch mich wirkt. Das macht mich dankbar und verhindert, dass ich mich selbst überhebe und aufblase wie ein Frosch. Das erinnert mich aber auch an die Verantwortung dafür wie ich meine Möglichkeiten zum Nutzen anderer einsetze.
     Niemand muss sich künstlich klein machen und in falscher Bescheidenheit üben. Jeder darf sich freuen über das, was ihm gelungen ist und über die Wertschätzung, die er von anderen erfährt. Doch Eigenlob macht süchtig, Dankbarkeit aber zufrieden.  

Gebet: Herr, alles was ich bin und habe verdanke ich dir. Lass mich das nicht vergessen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit dieser Übersetzungs-Software können Sie bei Bedarf die Texte dieses Blogs in verschiedene Sprachen übersetzen lassen und weitergeben: (klick)  Übersetzungswerkzeug

3 Kommentare:

  1. Doch Eigenlob macht süchtig, Dankbarkeit aber zufrieden.
    diesen satz werde ich mir gleich mal notieren, um ihn nicht zu vergessen.....
    herzlichen dank

    AntwortenLöschen
  2. Die Motivation ist entscheidend. Mache ich etwas NUR zu meiner Selbstbestätigung geht es Richtung "Eigenlob" - sehe ich das Gemeinwohl vorne darf ich mich AUCH loben lassen.

    AntwortenLöschen
  3. DANKE für die tollen Auslegungen !!!

    AntwortenLöschen