Montag, 15. Januar 2018

Tim Fürchtegott Pelzmärtl hl

LosungFürchtet den HERRN und dient ihm treu von ganzem Herzen; denn seht doch, wie große Dinge er an euch getan hat. 1.Samuel 12,24 

LehrtextSeine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die ihn fürchten. Lukas 1,50 

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennst du jemanden der Tim heißt? Zur Zeit scheinen kurze Vornamen wieder Mode zu sein, und so begegnet einem dieser Name öfter. Tim, das klingt eher harmlos und nicht unsympathisch. Und praktisch ist so ein kurzer Name obendrein. Kennst du jemanden der Fürchtegott heißt? Nein? Nun, ich kenne dem Namen nach nur Christian Fürchtegott Gellert, einen deutschen Dichter, der von 1715 bis 1769 lebte und von dem unter anderem das Gesangbuchlied "Jesus lebt, mit ihm auch ich" stammt. Wie klingt denn der Name Fürchtegott in deinen Ohren? Möchtest du so heißen oder dein Kind so nennen? Nun, der Name Tim kommt von dem biblischen Namen Timotheus, der ins Deutsche übersetzt nichts anderes heißt als Fürchtegott.
     Aber soll man sich denn vor Gott fürchten, wo es in der Bibel doch viele Male heißt „Fürchte dich nicht!“? Moderne Bibelübersetzungen übersetzen weniger anstößig, aber durchaus sinngemäß: Gott fürchten heißt Ehrfurcht beziehungsweise Respekt vor ihm haben. Da kann ich mit; denn er ist mir heilig. Anders gesagt, es verletzt mich, wenn jemand abfällig von ihm spricht. Und ich bin gegenüber einem anderen Menschen misstrauisch, dem gar nichts mehr heilig ist.
     Doch nun legen die beiden heutigen Bibelwort das Missverständnis nahe, dass Gott erst dann gut zu einem Menschen sei, wenn dieser ihn fürchtet so wie ein Katholik den Nikolaus und ein Protestant den Pelzmärtl. Wenn die Kinder nur erst richtig Angst gehabt haben, dann freuen sie sich umso mehr, nicht eins mit der Rute zu bekommen, sondern Süßigkeiten. Gott sei Dank ist diese Art von „schwarzer Pädagogik" (Kindererziehung mit Angst) auf dem Rückzug. Ich halte davon nichts. Ich halte auch nichts von schwarzer Pädagogik in der Bibel oder im Glauben. Nicht umsonst heißt es ja nirgends, man solle Jesus fürchten und es gibt auch keinen Namen der Fürchtejesus oder so ähnlich heißt. 
     Nein, »Furcht ist nicht in der Liebe«, heißt es im ersten Brief des Johannes (4,18), und weiter: »sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe, wer sich aber fürchtet, ist nicht völlig in der Liebe.« Darum verstehe ich die beiden Bibelworte heute so: Weil Gott große Dinge an mir getan hat, bin ich ihm dankbar, und weil ich erlebe, dass er zu mir barmherzig ist, liebe ich ihn.

Gebet: Ja, Herr, so ist es, ich brauche nur auf meine Kinder und Enkel zu schauen um sagen zu können: ‚Du hast große Dinge an mir getan.‘ Ich brauche nur auf mein Leben zurückzuschauen, um sagen zu können: ‚Du bist zu mir barmherzig gewesen.‘ Nicht zuletzt deshalb will ich dir treu bleiben, da du ja auch mir treu bist; will ich dich lieben, weil du ja auch mich liebst. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr

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