Dienstag, 22. Februar 2011

Über dem Abgrund hl

Losung: Er ist den Übeltätern gleichgerechnet und hat die Sünde der Vielen getragen.
Jesaja 53,12

Lehrtext: Der Vater hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Kolosser 1,13-14

Liebe Leserin, lieber Leser,

immerzu das Gerede von Sünde. Hat denn die Bibel keine anderen Themen? - Doch, hat sie. Aber dieses Thema ist eben zentral. Es kommt darauf an, was man unter "Sünde" versteht. Viele meinen noch immer, dass sie so etwas sei wie zum Beispiel lügen, betrügen, stehlen und verbotener Sex. Aber das ist nicht Sünde, sondern die Folge davon.
Sünde kommt von dem alten deutschen Wort "SUND" und bedeutet soviel wie abgeSONDert. Einen Sund gibt es am Meer, wo eine Insel vom Festland durch Wasser abgesondert, getrennt ist. Früher konnte man einen größeren Sund nur mit Schiffen überqueren. Heute baut man Brücken wie zum Beispiel die 2007 fertig gestellte "Strelasund-Brücke". Sie überquert den Sund, der das Festland bei der Stadt Stralsund von der Insel Rügen trennt, auf einer Länge von 2831 Metern und in 42 Metern Höhe. Ein kühnes und gewaltiges Bauwerk!
Aber es gibt ein noch viel gewaltigeres! Eines, das die Trennung zwischen uns und unserem Gott überbrückt: das Kreuz Jesu. Es verbindet uns vergängliche Menschen mit dem Ewigen, uns fehlbare mit dem Heiligen und Barmherzigen, uns, die wir Geschöpfe sind, mit dem Schöpfer, … Es verbindet uns Menschenkinder mit unserem Vater im Himmel.
All das, was wir sonst so für Sünde halten ist eine Folge unserer Trennung von Gott. Jesus "hat die Sünde der Vielen getragen", sagte die Losung. Anders gesagt, er legt sich mit seinem Kreuz über den Abgrund zwischen uns und Gott, damit er zu uns kommen kann und wir zu ihm. Mögen wir auch noch so sehr an unseren eigenen Ansprüchen und erst recht an den Ansprüchen der göttlichen Gebote scheitern, die Sünde ist überbrückt. Sie kann, sie darf, sie wird uns, die wir auf ihn vertrauen, nicht länger von Gott trennen. (siehe auch Losungsauslegung vom 14.12.2012)

Gebet: Vater im Himmel, meine Seele leidet, wenn sie dich nicht findet. Darum finde du mich und komm zu mir über alle Abgründe hinweg. In deiner Gegenwart komme ich zur Ruhe und werde ich wieder heil.  Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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