Losung: Amos sprach: Ach HERR, sei gnädig! Wer soll Jakob wieder aufhelfen? Er ist ja so schwach. Da reute es den HERRN und er sprach: Wohlan, es soll nicht geschehen.
Amos 7,2-3
Lehrtext: Der Engel sprach zu Josef: Maria wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
Matthäus 1,21
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Die Liebe freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit. Sie rechnet das Böse nicht zu … sie vergilt nicht Böses mit Bösem« – so hat es der Apostel Paulus vor 2000 Jahren geschrieben. Aber auch unter uns Christen herrscht nach wie vor die Neigung, einen anderen für sein Versagen bloß zu stellen und zu bestrafen. Es gibt auch eine Lust, anderen ihre Fehler nachzuweisen und sich daran zu weiden. Manche Nachbarn lauern sich geradezu gegenseitig auf, um den anderen bei einer Sache zu ertappten, für die sie ihn anzeigen können.
Gegen diese Neigung und Lust hat sich Jesus ein ums andere Mal gewandt. Er kennt uns. Er weiß, dass wir für Selbstgerechtigkeit besonders anfällig sind. Es steckt in uns Menschen, andere herabzusetzen, um selbst ein wenig besser dazustehen als sie. Dieses Petzen kann man besonders schön bei Kindern beobachten. Wir Erwachsene stellen uns geschickter an. Wir verbergen unsere Schadenfreude. Das macht die Sache aber nicht besser.
Gott ist anders. Gott sei Dank! Er klebt uns keine Strafzettel an die Stirn. Er droht uns nicht ständig mit seinem Zeigefinger. Er macht uns nicht moralisch fertig, weil wir nicht so sind, wie wir sein sollten. Er schickt uns seinen Sohn, nicht damit der uns richte, sondern rette (Lehrtext). Wir haben's alle nötig, gerettet zu werden. Vor allem vor und aus unserer Selbstgerechtigkeit.
Das meint und herzlich grüßt
Hans Löhr
Gebet: Herr, mache die Menschen nachsichtiger, verständnisvoller, barmherziger – und fange bei mir damit an. Amen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen