Donnerstag, 7. Juli 2011

Sprechende Trümmer hl

Losung: Der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.
Jesaja 52,9

Lehrtext: Wir rühmen uns Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
Römer 5,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Der Herr hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst«. So soll man sagen, sagt der Prophet Jesaja. Wissen Sie / weißt du, wer das sagen soll? Wenn ja, bist du ein exzellenter Bibelkenner. Falls nein, wirst du genauso verblüfft sein wie ich. Nein, kein Mensch soll das sagen. Kein Engel und auch sonst keine Kreatur. Es sind die Trümmer der zerstörten Stadt Jerusalem, die der Prophet Jesaja auffordert, so zu reden. Nicht die wiederaufgebauten Paläste. Nicht der wiedererstandene Tempel. Nein, die Trümmer! Es gibt Zeiten, da liegt alles noch in Trümmern, nicht nur Häuser und Mauern, sondern manchmal auch ein Volk, ein ganzes Menschenleben, eine Existenz, eine Ehe, ein Geschäft, ein Glaube. Doch in den Ruinen keimt neues Leben. Neue Hoffnung wacht auf. Die Zerbrochenen, die am Boden Zerstörten wittern Morgenluft. Ein Hauch von Gottes lebensspendenden Geist weht über den Trümmern. Du weißt, die große Wende ist gekommen. Gott hat dich nicht vergessen. Es geht wieder aufwärts. Deine Niederlage, dein Versagen – sie liegen hinter dir. Gott gibt dir neue Chancen. Und auch wenn durch eigene Schuld deine Gottesbeziehung in Trümmern liegt, so wird er doch neu die Brücke der Versöhnung zu dir bauen, deren tragender Pfeiler das Kreuz Jesu ist (Lehrtext). Nein, nicht wir sind die Baumeister, sondern er. Und du bist eingeladen, diese Brücke zu begehen.

Gebet: Vater im Himmel, wenn ich gescheitert bin und meine Pläne in Trümmern liegen, wenn die Beziehung zu einem anderen Menschen zerbrochen ist, so ist das nicht das Ende. Denn in deinem Namen darf ich immer wieder neu beginnen. Du tröstest mich in meinem Scheitern und befreist mich aus meinen Enttäuschungen. Letzten Endes kommt es nicht darauf an, was ich denke und sage, sondern was du über mich sagst und denkst. Hilf mir, im Glauben alles, was mich mutlos und hoffnungslos macht, zu überwinden. Lass mich nach vorne blicken, auf dich. Denn »du bist die Zukunft, zu dir will ich hin«. Amen
  
Herzliche Grüße

Hans Löhr



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