Losung: Wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott,
loben. 5.Mose 8,10
Lehrtext: Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes
Ehre. 1.Korinther 10,31
Liebe Leserinnen und Leser,
heute geht es um das Tischgebet.
Bei meinen Eltern daheim war es üblich, nach (!) dem
Frühstück zu beten und vor (!) dem Mittagessen. Fragt mich nicht, warum so und
nicht anders - ich war es so gewöhnt. Die Losung heute hält uns zum Ersteren
an: "Wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen
Gott, loben." (Nachzulesen im Alten Testament, 5.Buch Mose, Kapitel 8,
Vers 10) Da scheint jemand die Erfahrung zu kennen, dass man mit knurrendem
Magen nur noch nach der dampfenden Pfanne schielt und das Tischgebet schnell zu
einer lästigen Pflicht wird. "Lieber Gott, lass deinen Segen über unser
Essen fegen!" ist nicht umsonst ein sehr beliebtes Tischgebet bei
christlichen Kinderfreizeiten. 'Schnell noch danken - dann loslegen!' das ist das
Motto.
Es könnte mehr Weisheit darin stecken, Gott zu danken,
wenn man satt und zufrieden das Besteck bei Seite legt. Ich werde in meiner
Familie von morgen an diese Veränderung ausprobieren, das nehme ich mir
vor.
Der Lehrtext aus dem Neuen Testament nimmt es mit der
Reihenfolge gelassener: "Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch
tut, das tut alles zu Gottes Ehre." (1. Brief des Paulus an die Korinther,
Kapitel 10, Vers 31). Hört sich im ersten Moment ganz 'entspannt' an, geht aber
eigentlich noch tiefer: Nicht nur dann, wenn wir am gedeckten Tisch sitzen,
könnten wir in Gedanken mit Gott verbunden sein und 'Danke!' sagen, sondern
beim Gang auf die Bank, beim Einkaufen, bei der Fahrt zur Firma, beim
Gemüseernten im Garten. Abends genau so wie morgens. Das wird zum Krampf, wenn
wir es als Pflicht ansehen. Es könnte zur ständigen Kraftquelle werden, wenn
wir es als Angebot nehmen. Als Angebot Gottes, in einer 'Stand-by-Verbindung'
zu ihm zu stehen, die mit jedem Gedanken von uns an Gott aktiviert ist.
Gebet: Gott, du stößt uns heute dazu an, dass wir darüber
nachdenken, wie wir es mit dem Tischgebet halten. Ich merke, wie
selbstverständlich ich es nehme, dass zu allen Mahlzeiten genügend auf unserem
Esszimmertisch steht. Aber es ist nicht selbstverständlich. Ich danke dir
dafür, dass wir jeden Tag genug zu Essen haben. Hilf mir, dafür empfindsam zu
bleiben, wie gut es uns geht und wie vieles uns von dir geschenkt wird. Amen.
Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen